Josef Ackermann, der erste ausländische CEO der Deutschen Bank, diskutiert seine beeindruckende Karriere und die entscheidenden Herausforderungen im Bankwesen. Er teilt seine Erfahrungen mit der Finanzkrise und den Unterschied zwischen den deutschen und amerikanischen Bankenrettungen. Interessant sind auch seine Begegnungen mit Angela Merkel und Wladimir Putin. Ackermann reflektiert über die digitale Transformation im Banking sowie die Rolle von Kryptowährungen und den Einfluss politischer Figuren auf die Finanzwelt.
Josef Ackermann reflektiert über die bemerkenswerte Entwicklung der Deutschen Bank und ihre Rolle im internationalen Finanzwesen.
Er erläutert die kulturellen Unterschiede zwischen deutscher und angelsächsischer Bankenkultur und die Herausforderungen bei deren Fusion.
Ackermann betont die Notwendigkeit von schneller Anpassungsfähigkeit und Mut, um neue Technologien und Finanzinstrumente erfolgreich zu integrieren.
Deep dives
Die Rolle von Bankchefs in Deutschland
In Deutschland haben die Bankchefs, insbesondere bei der Deutschen Bank, eine herausragende gesellschaftliche Stellung. Sie werden oft als Gleichwertige von Politikern wahrgenommen, was sich in der Berichterstattung über persönliche Schicksale und historische Ereignisse zeigt. Ein prägendes Beispiel ist die Ermordung des damaligen Deutschen Bankchefs Alfred Herrhausen, die tiefgreifende Spuren in der öffentlichen Wahrnehmung hinterlassen hat. Diese starken Persönlichkeiten sind in der Lage, nicht nur das wirtschaftliche Geschehen zu beeinflussen, sondern auch politische und internationale Beziehungen zu formen.
Karriere und Aufstieg von Joseph Ackermann
Joseph Ackermann blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, die in bescheidenen Verhältnissen in der Schweiz begann. Mit einem frühen Interesse an Bank- und Geldtheorie schaffte er es, in der internationalen Banking-Welt Fuß zu fassen und innerhalb kurzer Zeit in Führungspositionen aufzusteigen. Seine außergewöhnlichen Leistungen und seine Fähigkeit, auch in gefährlichen Geschäftsfeldern wie dem Derivategeschäft erfolgreich zu sein, brachten ihm das Vertrauen und den Respekt seiner Kollegen ein. Diese Karrierebahn verdeutlicht die Bedeutung von Mut und Entschlossenheit in der Finanzwelt.
Die Herausforderung der Investmentbanking-Kultur
Ackermann erlebte während seiner Zeit als CEO der Deutschen Bank die Herausforderungen der Fusion verschiedener Unternehmenskulturen und Strategien. Insbesondere der Unterschied zwischen der traditionellen deutschen Bankenkultur und der angelsächsischen, die stark auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, stellte eine große Hürde dar. Ackermann bemühte sich, Synergien zwischen den beiden Ansätzen zu schaffen und so eine starke, einheitliche Unternehmenskultur zu entwickeln. Dies erwies sich jedoch als schwierig, da Widerstände von Mitarbeitern und vergangenen Strukturen immer wieder auftauchten.
Der Umgang mit Krisen und Herausforderungen
Während seiner Amtszeit stand Ackermann vor zahlreichen Krisen, sowohl externen wie der Finanzkrise als auch internen persönlichen Konflikten. Die Diskussion um die Bankenrettung während der Finanzkrise und der Druck von politischen Entscheidungsträgern beeinflussten seine Führungsentscheidungen erheblich. Er stand zudem unter dem Druck, die Deutsche Bank in einem verschärften Wettbewerbsumfeld profitabel zu halten, was zu teils kontroversen Entscheidungen führte. Ackermann reflektiert diese Zeiten und betont die Notwendigkeit von schneller Anpassungsfähigkeit sowie von Vertrauen in die eigene Analyse.
Zukunftsausblick und Lektionen der Vergangenheit
Die Diskussion in der Finanzwelt hat sich in den letzten Jahren gewandelt, insbesondere mit dem Aufkommen neuer Technologien und Finanzinstrumente. Ackermann sieht Parallelen zwischen den Risiken von damals, wie dem Derivategeschäft, und aktuellen Trends wie der Blockchain-Technologie. Er plädiert dafür, einen aktiven und mutigen Ansatz zu verfolgen, um neue Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu integrieren. Dies erfordert sowohl strategisches Denken als auch die Bereitschaft, Risiken einzugehen und innovative Ideen aktiv mitzugestalten.
Der Schweizer spricht über sein Leben und seine Begegnungen mit der Politik
Josef Ackermann war der erste ausländische CEO an der Spitze der Deutschen Bank – und einer der prägendsten. Unter seiner Führung schaffte es die Bank in die Weltspitze, überstand die Finanzkrise ohne staatliche Hilfe, musste aber Jahre später Milliarden Euro zur Beilegung juristischer Streitigkeiten bezahlen. Im OMR Podcast spricht er über die Unterschiede der deutschen und amerikanischen Bankenrettung, Gespräche mit Ex-Kanzlerin Angela Merkel und ein ungewöhnliches Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin.
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