Sterbende Bäume: Das Feuerbakterium bedroht Italiens Oliven
Nov 22, 2024
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Annette Dörfel, Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft und Expertin für das Feuerbakterium, enthüllt die verheerenden Auswirkungen des Bakters Cylella fastidiosa auf Italiens Olivenbäume. Millionen Bäume sind bereits gestorben, und auch weitere Pflanzenarten und Regionen sind gefährdet. Sie erklärt, wie der Klimawandel die Ausbreitung des Bakteriums begünstigt und diskutiert innovative Bekämpfungsmethoden, wie den Einsatz von Spürhunden und biologischen Mitteln. Politische Maßnahmen stehen jedoch noch vor großen Herausforderungen.
Das Feuerbakterium bedroht massiv die Olivenbäume in Italien, was zu Schäden in Höhe von rund zwei Milliarden Euro führt.
Forschungsansätze zur Bekämpfung des Bakteriums beinhalten den Einsatz von Spürhunden und biologischen Mitteln zur Insektenbekämpfung.
Deep dives
Bedrohung durch das Feuerbakterium
Ein sehr aggressives Bakterium namens Xylella fastidiosa, auch Feuerbakterium genannt, bedroht massiv die Olivenbäume in Italien. Geschätzte 21 Millionen Bäume sind betroffen, wobei viele bereits stark beschädigt oder abgestorben sind, insbesondere in der Region Apulien, die für fast die Hälfte des italienischen Olivenöls verantwortlich ist. Die Krankheit beeinträchtigt nicht nur Oliven, sondern auch etwa 700 andere Pflanzenarten, darunter Mandeln und Zitrusfrüchte, und ihre Symptome sind oft erst Monate nach der Infektion sichtbar. Dies erschwert die Bekämpfung erheblich, da benachbarte Pflanzen ebenfalls gefährdet werden können, bevor die Schäden offensichtlich werden.
Wirtschaftliche und kulturelle Auswirkungen
Die Auswirkungen des Feuerbakteriums sind dramatisch, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell. Schätzungen zufolge hat die Krankheit in Italien bereits Schäden in Höhe von rund zwei Milliarden Euro verursacht, was viele Landwirte in ihrer Existenz bedroht. Die Olivenbäume sind nicht nur eine wichtige Einkommensquelle, sondern auch ein Teil des kulturellen Erbes Italiens, weshalb die Rodung betroffener Bäume auf großen Widerstand bei den Bauern stößt. Proteste hatten bereits 2014 stattgefunden, als Landwirte versuchten, alte Bäume zu retten, die über Generationen hinweg kultiviert wurden.
Zukunftsperspektiven und Forschungsansätze
Um das Feuerbakterium besser zu bekämpfen, ruht die Hoffnung auf verschiedenen Forschungsansätzen und vorbeugenden Maßnahmen. Unter anderem werden spezielle Spürhunde trainiert, die infizierte Pflanzen noch vor dem Auftreten sichtbarer Symptome erkennen können. Zudem experimentieren Wissenschaftler mit biologischen Mitteln, um die Insektenpopulation zu reduzieren, die das Bakterium übertragen. Angesichts des Klimawandels, der das Verbreitungsrisiko erhöhen könnte, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob die getroffenen Maßnahmen wirksam sind.
Das Feuerbakterium hat bereits Millionen italienischer Olivenbäume getötet. Künftig könnte es andere Regionen und Pflanzen befallen. Politik und Forschung suchen bislang vergeblich nach Lösungen.
(00:00:49) Begrüßung
(00:01:48) Ws ist das Feuerbakterium?
(00:03:07) Wie groß ist der Schaden in Italien?
(00:04:09) Wo kommt das Bakterium her?
(00:05:19) Weitere betroffene Länder und Pflanzen
(00:06:30) Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden?
(00:09:55) Wie kann das Bakterium noch bekämpft werden?
(00:11:32) Wie der Klimanwandel die Ausbreitung vorantreibt
(00:14:23) Verabschiedung
(00:14:43) Abkündigung: 15 Jahre detektorfm
15 Jahre detektor.fm – die Show
Termin: 28.11.2024, Beginn 19:00 Uhr
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Programm:
Live-Podcast mit Ulf Buermeyer („Lage der Nation“)