Woher kommt Hass — und was können wir darüber von Tieren lernen?
May 29, 2024
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Tobias Zimmermann ist Verhaltensforscher und Mitinhaber eines Wissenschaftsmagazins. In diesem Gespräch erforscht er die Ursprünge von Hass und Aggression bei Menschen und Tieren. Er erklärt, ob diese Emotionen angeboren oder erlernt sind und beleuchtet den Einfluss von biologischen Prozessen. Darüber hinaus diskutiert Zimmermann die Risiken von Solarien und bietet gesunde Alternativen zur Hautvorbereitung an. Die hochkomplexe Natur von Emotionen und deren evolutionäre Bedeutung wird ebenfalls spannend erörtert.
Hass ist eine komplexe Emotion, die durch persönliche Erfahrungen geprägt wird und in verschiedenen sozialen Kontexten auftritt.
Die Untersuchung von Hass bei Tieren zeigt, dass starke Abneigungen zu aggressiven Konflikten führen können, deren emotionale Grundlagen jedoch schwer zu erfassen sind.
Deep dives
Die Natur des Hasses
Hass ist eine komplexe Emotion, die sowohl als grundlegendes Gefühl als auch als sekundäre Emotion betrachtet werden kann. Wissenschaftler diskutieren, ob Hass eigenständig ist oder aus einer Kombination negativer Emotionen wie Wut und Neid entsteht. Unabhängig von seiner Klassifizierung ist es bekannt, dass Hass in verschiedenen sozialen Kontexten auftritt und stark von unseren persönlichen Erfahrungen beeinflusst wird. Daher sind auch die Umstände, in denen Menschen Hass empfinden, variabel und hängen von der individuellen Sozialisation ab.
Hass in der Tierwelt
Die Erforschung von Hass in der Tierwelt ist noch relativ unerforscht, doch es gibt Beobachtungen darüber, dass Tiere auch starke Abneigungen gegenüber Artgenossen empfinden können. Diese Abneigungen können in gewalttätigen Konflikten resultieren, wobei bestimmte Tierarten wie Schimpansen regelmäßig aggressive Auseinandersetzungen haben. Es bleibt jedoch unklar, ob diese Konflikte tatsächlich auf Hass basieren, da Emotionen bei Tieren schwer zu messen sind und es noch an Forschungsmethoden mangelt, die das innere Erleben von Tieren erfassen können. Die sozialen Strukturen, in denen Tiere leben, spielen eine entscheidende Rolle für das Auftreten solcher Aggressionen.
Physiologische Reaktionen auf Hass
Bei intensiven emotionalen Zuständen wie Hass verändern sich die physiologischen Prozesse im Körper signifikant. Hass kann beispielsweise dazu führen, dass Menschen sich ungerecht behandelt fühlen und das Mitgefühl gegenüber anderen gehemmt ist, was die Aggressivität begünstigt. Verschiedene Hormone wie Adrenalin und Cortisol werden während dieser emotionalen Zustände ausgeschüttet, was zu kämpferischen Reaktionen führen kann. Solche Emotionen wirken mechanisch und instinktiv, was bedeutet, dass sie sofortige körperliche Reaktionen hervorrufen, ohne dass eine bewusste Überlegung notwendig ist.
Hass richtet unendliches Leid an. Und immer wieder stellt sich die Frage nach dem Warum. Was die Forschung über die Ursprünge von Hass weiß und welche Rolle die Emotion im Tierreich spielt, ordnet der Verhaltensforscher Tobias Zimmermann im Podcast ein. Wer noch mehr über das Fühlen und Denken von Tiere erfahren möchte, findet dazu einiges im Wissenschaftsmagazin „ETHOlogisch – Verhalten verstehen“, das Zimmermann mit herausgibt.
Außerdem geht es in dieser Folge um die Frage: Kann man mit einem Besuch im Solarium die Haut auf das Sonnenbad im Urlaub vorbereiten?