Wim Wenders - Was bedeutet es, ein Künstler zu sein? (2. Kapitel)
Dec 17, 2023
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Wim Wenders, ein renommierter deutscher Filmemacher, spricht über gefährliche Erfolgsrezepte, künstlerische Lebensweisen und seine Vorliebe für Po-Duschen. Das Gespräch umfasst den Kern von Erzählungen, Intellektualität, Bauchgefühl sowie Wims Abneigung gegen Ferien. Ein philosophisches und aufschlussreiches Gespräch, das Einblicke in die Denkweise eines Künstlers liefert.
Wim Wenders bewahrt Gelassenheit in hektischen Situationen und definiert Effektivität in der Ruhe
Wenders lässt sich von Filmen inspirieren und entwickelt ihre Erzählungen im Schneideraum
Wenders schätzt die Befreiung durch Minimalismus und betont Klarheit und Zufriedenheit
Wenders betont klare Kommunikation in Beziehungen und die Wichtigkeit von effektiver Zeitnutzung bei Filmproduktionen
Deep dives
Ruhe und Hektik im Leben von Wim Wenders
Wim Wenders betont die Gegenüberstellung von Ruhe und Hektik in seinem Leben. Er beschreibt, wie er in hektischen Situationen ruhig bleibt und sich inmitten der Frenetik der Filmindustrie als Gelassenheit bewahrt. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihm, effektiv und fokussiert zu arbeiten, selbst wenn die Umgebung hektisch ist. Wenders reflektiert auch darüber, dass er keine Ferienmensch ist und dass seine Definition von Effektivität in der Ruhe und beim Arbeiten liegt.
Filmischer Einfluss auf das persönliche Leben
Wim Wenders diskutiert die langanhaltende Wirkung von Filmen auf sein Leben. Er reflektiert über das Filmemachen und wie ein Filmemacher durch die Arbeit an verschiedenen Projekten geprägt wird. Wenders beschreibt, wie Filme im Schneideraum ihre eigene Erzählung entwickeln und wie die Dauerhaftigkeit eines Films ihn dazu inspiriert, engagiert an neuen Projekten zu arbeiten.
Bedeutung von Minimalismus und Loslassen
Wim Wenders spricht über seine Erfahrungen mit Minimalismus und Loslassen. Er betont die Befreiung und Genugtuung, die mit dem Loslassen unnötiger Dinge einhergehen. Wenders reflektiert über die Bedeutung von Reduktion und wie ein minimalistischer Lebensstil Raum für Klarheit und Zufriedenheit schafft.
Kommunikation und Erwartungen in zwischenmenschlichen Beziehungen
Wim Wenders reflektiert über Kommunikation und Erwartungen in Beziehungen. Er thematisiert die Herausforderungen von Missverständnissen und unterschiedlichen Kommunikationsstilen, insbesondere im kulturellen Kontext. Wenders betont die Wichtigkeit einer klaren und respektvollen Kommunikation, um gegenseitiges Verständnis und produktive Zusammenarbeit zu fördern.
Präzises Zeitgefühl bei Filmproduktionen
Der Sprecher betont die Wichtigkeit der effektiven Zeitnutzung bei Filmproduktionen und das präzise Vorwissen der Folgen von Verzögerungen. Er beschreibt, wie das Vorausdenken bei Szenen und zeitlichen Abläufen entscheidend ist, um den gewünschten Tagesablauf zu erreichen.
Wahrnehmung als Arthouse-Regisseur im Laufe der Karriere
Der Podcast thematisiert die Veränderung in der Wahrnehmung des Sprechers als Arthouse-Regisseur im Verlauf seiner Karriere. Er reflektiert, wie er in den 80ern als Posterboy des Arthouse-Kinos galt, sich jedoch nicht als Intellektueller sieht und die damit verbundene Wahrnehmung als nervig empfindet.
Künstlerische Freiheit und Unerwartetes in der Filmproduktion
Der Sprecher diskutiert die Bedeutung der künstlerischen Freiheit und das Unvorhersehbare in der Filmproduktion. Er betont die Notwendigkeit, Risiken einzugehen und neue Wege zu erkunden, selbst wenn dies zu unerwarteten Ergebnissen führt. Zudem teilt er seine Erfahrungen, wie andere Regisseure alternative Sichtweisen und Lösungen bieten können, die den eigenen kreativen Prozess bereichern.
Wim Wenders ist einer der bedeutendsten deutschen Filmemacher, auf seiner langen Filmliste stehen unter anderem Buena Vista Social Club, Der Himmel über Berlin, Pina, Das Salz der Erde und seit diesem Jahr “Anselm”, eine Dokumentation über den Künstler Anselm Kiefer sowie “Perfect Days”.
“Perfect Days” ist einer meiner Lieblingsfilme, weil er es geschafft hat, dass ich, nachdem ich den Film gesehen habe, mein Leben verändern wollte - und das auch ein bisschen geschafft habe.
Wie sehr das bei Wim selbst geklappt hat, darüber sprechen wir in dieser Folge. Außerdem geht es um gefährliche Erfolgsrezepte, um künstlerische Lebensweisen und um Wims Vorliebe für Po-Duschen. Wir haben über den Kern von Erzählungen gesprochen, über Intellektualität und Bauchgefühl. Und darüber, wieso Wim überhaupt kein Ferien-Mensch ist.
Und für alle, die sich wundern: Ja, Wim ist in diesem Jahr innerhalb von nur anderthalb Monaten zum zweiten Mal im Hotel Matze, weil wir nach seinem ersten Besuch gemerkt haben, dass die Zeit nicht ausgereicht hat - und ein zweites Kapitel zusammen aufnehmen wollten. Aber ich vermute, dass auch dieser zweite Besuch nicht der letzte gewesen sein wird.
Es war - mal wieder - ein schönes, philosophisches und aufschlussreiches Gespräch.