Die Rolle der USA in Syriens Zukunft wird unter die Lupe genommen, während Biden und Trump kontrastierende Strategien verfolgen. Die geopolitischen Dynamiken und der Einfluss des Iran, der Hisbollah und Russlands auf den Konflikt werden analysiert. Zudem sorgt der Mord an einem Krankenversicherungschef für eine hitzige Debatte über das amerikanische Gesundheitssystem. Schließlich werden die Herausforderungen der Demokraten und deren strategische Neuausrichtung behandelt, um an Relevanz zu gewinnen.
Joe Biden plant strategische außenpolitische Entscheidungen für Syrien, während die bevorstehende Amtszeit von Donald Trump his Geschicke beeinflusst.
Die erbitterte politische Lage in den USA zwingt Biden, über Begnadigungen nachzudenken, um mögliche rechtliche Konsequenzen von Trump zu vermeiden.
Der Mord an Brian Thompson hat die Debatte um das amerikanische Gesundheitssystem neu entfacht und die dringende Notwendigkeit von Reformen aufgezeigt.
Deep dives
Trump in Europa: Ein vielsagender Auftritt
Donald Trump reiste nach Paris zur Wiedereröffnung der Kathedrale Notre Dame, ein Ereignis, das er für pr erfolgreich hielt, um öffentlichkeitswirksame Bilder zu generieren. Bei diesem Anlass war Jill Biden anstelle von Joe Biden anwesend, was darauf hindeutet, dass Biden möglicherweise nicht in der Öffentlichkeit mit Trump auftreten wollte. Trumps Treffen mit Macron und Zelensky in Paris war zudem ein strategischer Schachzug, um seine Präsidentschaft und internationale Relevanz zu untermauern. Die beiden Politiker schienen ein unmittelbares Vertrauensverhältnis zu entwickeln, obwohl das Bildökonomisch zwischen den USA und Europa komplex bleibt, insbesondere in Hinblick auf den Ukraine-Konflikt.
Die Lame-Duck-Periode von Joe Biden
Joe Biden befindet sich während seiner verbleibenden Amtszeit in einer politischen Lame-Duck-Phase, während sich alle Augen auf Donald Trump richten, der bald sein Amt antreten wird. Biden muss in dieser Übergangszeit über wichtige außenpolitische Entscheidungen bezüglich Syrien und den IS nachdenken, während Trump bereits Pläne schmiedet. Bidens strategische Entscheidungen sind in dieser Zeit entscheidend, da sie möglicherweise direkt vom künftigen Präsidenten umgedreht werden könnten. Der erstaunte Blick auf Trumps Rückkehr zur Macht beeinflusst auch Bidens diplomatisches Handeln, was die geopolitische Unsicherheit erhöht.
Massenbegnadigungen im Rampenlicht
Joe Biden erwägt umfassende Begnadigungen vor dem Ende seiner Amtszeit, um potenzielle rechtliche Konsequenzen durch Donald Trump zu verhindern. Diese vorauseilenden Begnadigungen könnten einige umstrittene Figuren betreffen, darunter unter anderem Politiker, die gegen Trump aussagten und Opfer seiner Angriffe waren. Während einige Stimmen eine solche Maßnahme als Rückschritt in der Justiz betrachten, könnte Biden gegen ein mögliches Machtspiel von Trump und dessen Justizministerium schützen. Hierbei steht die Frage im Raum, ob es strategisch sinnvoll ist, ein solches Machtinstrument in diesen unsicheren politischen Zeiten einzusetzen.
Demokraten und die Zukunft nach Wahlniederlage
Nach ihrer jüngsten Wahlniederlage debattieren die Demokraten über ihre zukünftige Strategie und die Neuausrichtung innerhalb der Partei. Rahm Emanuel wird als potenzieller Führer des Democratic National Committee gehandelt, der aufgrund seiner Erfahrungen in der Vergangenheit und seiner Verbindungen zur Mitte der Partei maßgeblich zur Wiederbelebung beitragen könnte. Zusätzlich gibt es Spekulationen über andere Kandidaten, darunter auch jüngere Stimmen wie Alexandria Ocasio-Cortez, die eine progressive Wende einbringen könnten. Die Diskussion über die richtige Führung und den Kurs der Demokraten ist zentral für ihre politischen Ambitionen in den kommenden Wahlen.
Mord in Manhattan: Gesellschaftliche Reaktionen und Kritik am Gesundheitssystem
Der Mord an Brian Thompson, dem CEO von United Healthcare, verdeutlicht die zunehmenden Spannungen im amerikanischen Gesundheitssystem. Der mutmaßliche Täter hinterließ beschriftete Munition, die auf seine Frustration über die Praktiken von Krankenversicherungen hinweist, während er gegen den Unternehmensprofit protestierte. Die Tragödie löste eine Welle öffentlicher Reaktionen aus, bei der viele Amerikaner ihre schlechten Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem teilten, was die Ethik und die Grundannahmen des aktuellen Systems infrage stellt. Dieses Ereignis hat ein Licht auf die tiefgreifenden Probleme innerhalb des amerikanischen Gesundheitssystems geworfen und verdeutlicht die Notwendigkeit umfassender Reformen.
Noch entscheidet Joe Biden im Weißen Haus. Bis zum Ende seiner Amtszeit am 20. Januar 2025 will er versuchen, Einfluss in Syrien und im Nahen Osten zu nehmen. Auch, um sein außenpolitisches Erbe zu sichern. "Die wichtigsten Unterstützer von Assad waren der Iran, die Hisbollah und Russland", sagte Biden nach dem Sturz des Assad-Regimes am Wochenende. Zuletzt sei deren Unterstützung aber zusammengebrochen, „denn alle drei sind heute viel schwächer, als sie es bei meinem Amtsantritt waren“. Doch die Rolle der USA in der Region wird nicht mehr Biden prägen, sondern sein Nachfolger Donald Trump. Der setzt außenpolitisch radikal auf "America first". Was seine erste Amtszeit über eine mögliche Syrienpolitik aussagen kann und was sie mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu tun hat, diskutieren wir im US-Podcast.
Außerdem: Wird Biden vor dem Ende seiner Amtszeit noch vorsorglich Politikerinnen, Ermittler und andere begnadigen, die Trump im Wahlkampf als "Feinde" bezeichnet hat? Eine kontroverse Idee, die in der Regierung diskutiert wird.
Und: der Mord an Brian Thompson, dem Chef eines verhassten Krankenversicherers. Er hat in den Vereinigten Staaten die Debatte um das Gesundheitssystem und die Frage, ob Profit über Patienten gestellt wird, neu entfacht.
Im get-out: die Websiten der Presidential Libarires, gesammelt zu finden auf der Webseite der National Archives, die Liveaufnahme des Jahresrückblicks von Was Jetzt? am 15. Dezember in Berlin(Tickets gibt es noch hier) und amerikanische Cookies.
Der Podcast erscheint in der Regel jeden Donnerstag.