Ein Gerichtsmediziner erzählt von den Herausforderungen bei der Identifikation der Opfer des lauten Lauda-Air-Absturzes in Thailand. Platzmangel und tropische Stürme machten die Arbeit zur Herausforderung. Neben den Tragödien der Vergangenheit wird auch die Identifikation von Tsunami-Opfern diskutiert. Die emotionale Belastung für die Hinterbliebenen steht im Mittelpunkt. Zudem reflektieren die Gesprächspartner über Verlust, gesellschaftliche Themen und die Entwicklungen in der Gerichtsmedizin.
Der Gerichtsmediziner Dr. Christian Reiter beschreibt die extremen logistischen Herausforderungen und die Dringlichkeit bei der Identifikation der Opfer des Lauda Air Absturzes.
Die technischen Untersuchungen und deren Ergebnisse führten zu bedeutenden Veränderungen in Sicherheitspraktiken der Luftfahrt, um zukünftige Katastrophen zu verhindern.
Deep dives
Der Absturz der Lauder Air: Eine Tragödie
Der Flugzeugabsturz der Lauder Air am 26. Mai 1991 forderte 213 Menschenleben, darunter prominente Persönlichkeiten wie einen angesehenen Journalisten und den UN-Drogenbeauftragten. Der Vorfall geschah in den tiefen Nächten im Dschungel, was die rettenden Maßnahmen erschwerte und die Obduktion der Opfer zu einer herausfordernden Aufgabe machte. Für die Ermittler war es entscheidend, die Identität der Pilot und Co-Pilot festzustellen, um mögliche rechtliche Konsequenzen für die Fluggesellschaft zu klären. Es gab Gerüchte über einen möglichen Terroranschlag, was die Dringlichkeit der Untersuchung zusätzlich erhöhte.
Herausforderungen bei der Identifikation der Opfer
Die Identifizierung der Opfer stellte sich als äußerst kompliziert heraus, da 43 Passagiere nicht identifiziert werden konnten. Im Gegensatz dazu verwendeten die thailändischen Behörden eine andere Identifikationsstrategie, die zu Verwirrungen führte und bedeutete, dass viele Verstorbene nicht den Angehörigen zugeordnet werden konnten. Zudem waren die Bedingungen in der Gerichtsmedizin Bangkok überwältigend, da sie täglich mit einer hohen Anzahl an Leichnamen konfrontiert waren, wodurch die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Team erschwert wurde. Schließlich führte dies dazu, dass eine Gedenkstätte für nicht identifizierte Opfer eingerichtet werden musste.
Technische Analysen und Lehren aus dem Unglück
Technische Untersuchungen ergaben, dass der Absturz durch eine Schubumkehr verursacht wurde, die von den Piloten nicht kontrolliert werden konnte. Die Analyse des Voice Recorders half, die letzten Sekunden vor dem Unglück zu rekonstruieren, was ein persönliches Bild der beiden Piloten vermittelte. Trotz intensiver Untersuchungen blieb die genaue Ursache des Absturzes unklar, wobei sowohl technische Mängel als auch mangelnde Ausbildung der Piloten in Betracht gezogen wurden. Diese Vorfälle führten zu bedeutenden Veränderungen in der Luftfahrt- und Sicherheitspraktiken, um zukünftige Katastrophen zu verhindern.
Im zweiten Teil der Doppelfolge zum Absturz der Lauda Air erzählt der Gerichtsmediziner Dr. Christian Reiter von seinen Erfahrungen in Thailand bei der Identifikation der Unglücksopfer.
In Bangkok angekommen, sah sich das europäische Team mit logistischen Herausforderungen konfrontiert; Platzmangel, Hitze und Regengüsse machten die Identifikation der großen Zahl von Verstorbenen zu einem Wettlauf gegen die Zeit.
Musik: "Da Viate" von der Platte "Möadanumman" von Ernst Molden