Trend- und Zukunftsforscher Tristan Horx über verlorene Visionen, wütenden Optimismus und warum wir Zukunft wieder gestalten müssen.
Die Leute sind gefangen zwischen dem Ende des Monats und dem Ende der Welt
Wie ist es eigentlich um unsere der Zukunft bestellt? In dieser 300. Episode von GOOD WORK stellt sich diese Frage jemand, der Zukunft als Lebens- und Arbeitsprinzip verinnerlicht. Tristan Horx ist einer der führenden Trend- und Zukunftsforscher, Co-Founder des Future Project und Teil der vielleicht bekanntesten Zukunftsforscher-Familie im deutschsprachigen Raum. Mit seinem „wütenden Optimismus“ bringt er frischen Wind in ein Thema, das zunehmend diskursiver Substanz zu verlieren droht. Denn die Zukunft wirkt für viele wie hinter Nebel verborgen, überlagert von Omni-Krisen, ökonomischen Ängsten und kollektiver Orientierungslosigkeit.
Protopie als Alternative zur Utopie
Tristan Horx spricht über den kulturellen Shift, der sich in den letzten Jahren vollzogen hat. Über eine Gesellschaft, die von der Angst vor dem Morgen zurück in eine idealisierte Vergangenheit flüchtet. Und er benennt die Leerstelle, die dadurch entsteht. „Wenn wir aufhören, Zukunft zu denken, machen wir uns selbst handlungsunfähig.“ Dagegen setzt er die Idee der Protopie: eine unfertige, aber gestaltbare Zukunft, jenseits perfektionistischer Utopien. Er fordert neue Erzählungen, die wieder Lust auf Zukunft machen.
Zukunft und die Generationenfrage
Es geht um die große Generationenfrage, um das Ende des Generationenvertrags, um verlorene Arbeitsmotivation und den Rückzug ins Private. Tristan analysiert die digitale Kluft zwischen Analog- und Digitalgeborenen, beschreibt die Dysfunktion von Social Media, erkennt aber auch kulturelle Korrekturschleifen und Hoffnungssignale. Dabei wird deutlich: Jeder Trend erzeugt einen Gegentrend. Und genau dort, wo Reibung entsteht, kann etwas Neues wachsen.
Jeder Trend erzeugt einen Gegegntrend
Die Episode führt durch viele Layer der aktuellen Arbeits- und Gesellschaftskultur: von KI-Euphorie bis zur Renaissance des Handwerks, von Beziehungskrisen im digitalen Raum bis zur Frage, wie wir Arbeit überhaupt noch definieren wollen. Tristan Horx bleibt klar, pointiert und unangepasst. Kein Techno-Optimist, aber auch kein Kulturpessimist. Sondern jemand, der einfordert, dass wir als Gesellschaft die Zukunft nicht einfach verlernen.
Worüber wir noch gesprochen haben:
- Prophet oder Prognose: Die Sehnsucht der Menschen nach Wahrsagerei statt Szenarien
- Wütender Optimismus: Warum Wut als kreative Energiequelle für Zukunftsgestaltung dienen kann und Optimismus keine naive Haltung sein muss
- Zukunftsverlust: Wie die kollektive Fähigkeit, an morgen zu glauben, in Nebel geraten ist und warum das gefährlich für Gesellschaften wird
- Generationenkonflikt: Was passiert, wenn der Generationenvertrag nicht mehr greift
- Protopien statt Utopien: Warum unfertige, realisierbare Zukunftsentwürfe hilfreicher sind als perfekte Visionen
- Gegentrend-Denken: Wie echte Veränderung im Pendel zwischen Trend und Gegentrend entsteht
- Renaissance des Haptischen: Warum Handwerk und körperliche Arbeit plötzlich wieder attraktiv werden und welche kulturellen Bewegungen dahinterstehen
Tristan Horx ist nicht nur der Advokat der Zukunft schlechthin. Er ist intellektueller Wegbereiter, über das Offensichtliche hinaus zu denken und es zu deuten. Er sieht Verbindungslinien, wo andere nur lose Fäden erkennen. Und so ist diese Folge eine epische Erzählung über die Möglichkeit, aus Wut eine enorme kreative Kraft entstehen zu lassen. Für die Zukunft. Für die Menschen.
Interview: Jule Jankowski
Herzliches Dankeschön an die Gratulanten. Sie tauchen in der Reihenfolge auf:
Intro: Wolf Lotter, Nora Dietrich, Karin Lausch, Miriam Sternitzky, Isabel Gebien
Outro: Prof. Dr. Carsten Schermuly, David Hillmer, Dr. Julia Freudenberg, Antonia Götsch, Vera Starker
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Weiterführende Links und Infos:
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