#144 Aufgewachsen im Edelbordell: Meine verrückte Kindheit! (Gloria)
Dec 4, 2024
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Gloria Schleifer, die in einem Luxusbordell aufwuchs, erzählt von ihrer einzigartigen Kindheit. Sie beschreibt die skurrilen Erlebnisse rund um Prostituierte und die finanzielle und juristische Odyssee ihrer Familie. Auch die schockierenden SEK-Razzien und die emotionalen Herausforderungen, die sie erlebt hat, thematisiert sie. Darüber hinaus reflektiert sie über toxische Beziehungen, ihre Tattoos als Ausdruck ihrer Identität und die komplexen familiären Dynamiken, die ihr heutiges Leben geprägt haben.
Gloria wuchs in einem Edelbordell auf, was ihre Auffassung von Normalität und zwischenmenschlichen Beziehungen tief beeinflusste.
Die kindliche Verantwortung für ihre Geschwister führte zu Konflikten mit ihrer Mutter und einem starken Bedürfnis nach Freiheit.
Der Tod ihrer Mutter und die damit verbundenen emotionalen Herausforderungen führten zu einem Prozess der Selbstfindung und Heilung.
Gloria erkannte, dass die Auseinandersetzung mit ihrer Kindheit entscheidend für ihr persönliches Wachstum und ihre Identitätsentwicklung war.
Ihre Entscheidung gegen das Muttersein spiegelt ihren Wunsch nach innerem Frieden und einem erfüllten Leben ohne Kinder wider.
Deep dives
Der Einfluss des Elternhauses
Gloria wuchs in einem außergewöhnlichen Umfeld auf, da ihre Mutter ein Edelbordell betrieben hat. Diese unkonventionelle Kindheit prägte Glorias Wahrnehmung von Normalität und Beziehung. Trotz einem scheinbaren Luxuslebensstils erlebte sie eine tiefe Ambivalenz zwischen dem kindlichen Wunsch nach Normalität und der Realität des Milieus. Gottesdienste, Pferde und die Vertrautheit mit den Angestellten des Bordells boten zwar Sicherheit, führten aber gleichzeitig zu von außen platzierten Stigmatisierungen.
Der Einfluss des Umfelds auf soziale Beziehungen
Im Kindergarten und später in der Schule wurde Gloria schnell bewusst, dass ihr Zuhause anders ist als das der anderen Kinder. Ihre Freundschaften litten unter den Vorurteilen der anderen Eltern, was zu einer Isolation bei gleichaltrigen Mädchen führte. Während ihr Bruder gerne besucht wurde, war Gloria oft das Kind, das nicht eingeladen wurde, was ein starkes Bewusstsein für die Stigmatisierung schuf. Diese Erfahrungen führten dazu, dass sie sich zunehmend in eine Verteidigungshaltung begab.
Die Dualität von Beziehung und Verantwortung
Glorias Beziehung zu ihrer Mutter war von Nähe und Distanz geprägt. Einerseits erlebte sie die Kontrolle und Struktur, die ihre Mutter ausübte, andererseits die Verantwortung, die sie für die jüngeren Geschwister tragen musste. Diese kindliche Verantwortung überforderte sie, während sie gleichzeitig den Wunsch hatte, mehr Freiheit und Unbeschwertheit zu erleben. Ihr Bedürfnis nach Unabhängigkeit führte letztlich zu Spannungen und Konflikten zwischen Mutter und Tochter.
Konflikte und Rückzug
Der Bruch zwischen Gloria und ihrer Mutter geschah schleichend, gipfelte aber in der Zwangsversteigerung des Familienanwesens. Gloria zog sich emotional zurück und erwartete eine Entschuldigung von ihrer Mutter für die Lasten, die sie tragen musste. Der Brief, den sie schrieb, zeugt von ihrem inneren Konflikt und dem Bedürfnis, nicht nur die eigene, sondern auch die Schuld der Mutter zu verarbeiten. Das Missverständnis zwischen ihnen führte zum endgültigen Kontaktabbruch.
Trauerbewältigung nach dem Verlust
Der Tod ihrer Mutter im Jahr 2016 stellte Gloria vor neue emotionale Herausforderungen. Trotz der vorangegangenen Konflikte gab es in der Trauer um den Verlust einen gemeinsamen Nenner, den Gloria und ihre Geschwister verarbeiten mussten. Der Tod brachte sowohl tiefe Trauer als auch eine Art der Befreiung von der ständigen Last, die die emotionale Verletzlichkeit mit sich brachte. Gloria wandte sich anschließend dem Sport zu, um ihre Emotionen auszugleichen und zu verarbeiten.
Selbstfindung und neue Perspektiven
Nach dem Verlust ihrer Mutter begann Gloria, sich intensiver mit ihrem Leben und ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sie erlebte dies als einen Prozess der Selbstfindung, in dem sie erforschte, welche Werte und Überzeugungen sie aus ihrer Kindheit übernommen hatte. In dieser Zeit fand sie auch zu spirituellen Praktiken und erkannte die Wichtigkeit, das eigene Leben aktiv zu gestalten und zu lenken. Gloria stellte klar, dass die Geschehnisse ihrer Jugend sie geprägt haben, aber nicht ihre gesamte Identität definieren.
Entwicklung einer besonderen Einstellung zum Leben
Gloria entwickelte die Überzeugung, dass alles, was man denkt, auch in vollem Umfang Wirklichkeit werden kann. Diese Denkweise stellt einen zentralen Bestandteil ihres Lebens dar und gibt ihr die Möglichkeit, zukunftsorientiert zu leben. Sie sieht sich nicht mehr in der Rolle der Opfer, sondern als Teil einer Selbstverwirklichung, in der sie auch für andere Verantwortung übernehmen kann. Diese Sichtweise gestattet ihr, mit Stolz und Zuversicht auf ihre Vergangenheit zurückzublicken.
Aufarbeitung von Traumata
Gloria stellte fest, dass die Auseinandersetzung mit ihrer Kindheit und herausfordernden Lebensumständen für ihre persönliche Weiterentwicklung entscheidend war. Mithilfe von Therapie konnte sie viele unbewusste Lasten ablegen und sich mögliche Traumata bewusst machen. Der Prozess der Heilung ermutigte sie, sich selbst zu akzeptieren und zu erkennen, wie ihre Kindheit sie geformt hat, ohne sie zu definieren. So gewann sie auch die Fähigkeit, offener mit anderen Menschen umzugehen.
Wechsel von der Vergangenheit in die Gegenwart
Gloria verfolgt nun Lebensziele, die auf persönliches Wachstum und Selbstverwirklichung ausgerichtet sind. Sie hat eine Bucket List erstellt, in der das Reisen und Erfahrungen sammeln im Mittelpunkt stehen, und dazu zählt auch das Streben nach spiritueller Erleuchtung, beispielsweise durch Ayahuasca-Zeremonien. Diese Betrachtungsweise steht im starken Gegensatz zu ihrer Kindheit, in der sie ständig mit den Herausforderungen und Verpflichtungen der Erwachsenenwelt konfrontiert war. Indem sie nun die Verantwortung für ihre eigene Freude übernimmt, lebt sie im Fluss des Lebens.
Die Wahl der Kinderlosigkeit
Gloria hat sich bewusst gegen das Muttersein entschieden, Umsicht und die Verantwortung, die mit Kindern einhergehen, halten sie davon ab. Sie möchte weder ihrer eigenen Lebensfreude einschränken noch eine neue Generation in eine möglicherweise herausfordernde Situation bringen. Diese Entscheidung spiegelt ihre tiefere Überzeugung wider, dass man ein erfülltes Leben auch ohne Kinder führen kann, und ist Teil ihres inneren Friedens. Ihre Ambivalenz bezüglich der Vergangenheit und das Bewusstsein darüber machen sie heute zu einer reflektierten und klaren Person.
Als Gloria Schleifer aufwuchs, hatte sie keine Ahnung, dass ihr Zuhause ein Tabuthema war: Ein prächtiges Anwesen, Nannys – und mittendrin ein Luxus-Bordell, das auch von SEK Besuchen nicht verschont geblieben ist.
Wie war es als Tochter einer Bordell-Besitzerin aufzuwachsen? Welche Erlebnisse haben sie besonders geprägt? Und was können du und ich von Gloria lernen?
Ich wollte wie immer wissen, wie es WIRKLICH ist.
Und habe einen Blick in eine Welt bekommen, die die meisten von uns nie betreten werden.