Rating-Agenturen sind entscheidend für die Kreditwürdigkeit von Staaten und Unternehmen und beeinflussen maßgeblich das globale Finanzsystem. Sie entstanden im 19. Jahrhundert während des Eisenbahnbaus und helfen Investoren bei Entscheidungen. Dennoch zeigt die Finanzkrise von 2008, dass ihre Bewertungen oft fehlerhaft sind. Die Dominanz weniger US-Firmen, wie Moody's und S&P, weckt Bedenken hinsichtlich der Marktstabilität und Interessenkonflikte. Die historische Entwicklung dieser Agenturen ist beeindruckend, da sie eine neue Finanzierungsstruktur prägten.
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Macht der Rating-Agenturen
Rating-Agenturen können Staaten durch Herabstufung ihrer Anleihen massiv schaden.
Sie haben eine Macht, die mit militärischer Macht vergleichbar ist, so Thomas Friedman.
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US-Dominanz bei Rating-Agenturen
Die großen US-amerikanischen Ratingagenturen beherrschen über 90% des globalen Markts.
Diese Dominanz hängt historisch mit der Entwicklung im US-Eisenbahnsektor zusammen.
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Entstehung durch Eisenbahnfinanzierung
Eisenbahnanleihen erforderten eine überregionale Bonitätsprüfung, da Kapitalgeber und -nehmer räumlich getrennt waren.
Dies führte zur Entstehung erster Rating-Agenturen in den USA ab 1909.
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Wohlstand für Alle
Rating-Agenturen spielen schon lange eine wichtige Rolle auf den internationalen Finanzmärkten. Sie bewerten die Kreditwürdigkeit von Staaten, Unternehmen und Finanzinstrumenten durch sogenannte Ratings, die Investoren als Entscheidungshilfe dienen sollen.
Entstanden sind sie in den USA des 19. Jahrhunderts, während des Baus der Eisenbahnen. Während zuvor Kredite oft bei den jeweiligen Banken vor Ort aufgenommen wurden, war dies in einer immer weiter verzweigten Industrie kaum noch möglich. Wer sollte nun aber über die Distanz hinweg die Bonität beurteilen?
Das ist die Geburtsstunde der Rating-Agenturen. Inzwischen sind sie nicht mehr wegzudenken. Eine Tripple-A-Bewertung ist ein besonderer Ausweis von Kreditwürdigkeit, jedoch hat nicht zuletzt die Finanzkrise von 2008 gezeigt, wie sehr die Agenturen auch danebenliegen können.
Hinzu kommt die Konzentration auf wenige Institutionen: Die bekanntesten Rating-Agenturen sind Standard & Poor’s (S&P), Moody’s Investors Service und Fitch Ratings, und sie kontrollieren zusammen über 90 Prozent des weltweiten Marktes. Nicht zufällig handelt es sich um US-amerikanische Firmen.
Über die Macht der Rating-Agenturen sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“!
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Den Surplus-Podcast mit Adam Tooze findet ihr auf YouTube, Spotify & Co.
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Literatur:
Malte Buhse: "Das Monopol der Schwarzseher", online verfügbar unter:
Richard Sylla: “An Historical Primer on the Business of Credit Rating”, in: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-1-4615-0999-8_2.
Termine:
Wolfgang ist am 10.7. in Köln: https://www.asta.th-koeln.de/event/kriegstuechtig-zum-frieden-eine-kritische-betrachtung-der-zeitenwende-mit-wolfgang-m-schmitt/
Wolfgang ist am 11.7. in Ludwigshafen: https://www.instagram.com/p/DLXW6E3MGbk/?img_index=1
Wolfgang im Gespräch mit Hans-Jürgen Urban von der IG-Metall: https://www.youtube.com/watch?v=IF5qhFAhEs8&t=
Ole ist am 12. Juli in Salzgitter:
https://www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/JHXGV/den-frieden-gewinnen-nicht-den-krieg