Eva Weber-Guskar, Professorin für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und Autorin von "Gefühle der Zukunft", taucht tief in die Welt der künstlichen Intelligenz und Emotionen ein. Sie diskutiert, ob KI eines Tages echte Empfindungen entwickeln könnte und was das für unsere Beziehungen bedeutet. Zudem erforscht sie die frustrierenden, aber faszinierenden Herausforderungen emotionaler Bindungen zu KI. Ethische Implikationen und die moralische Verantwortung der Schaffung fühlender Maschinen werden ebenfalls kritisch beleuchtet.
Künstliche Intelligenz kann bereits menschliche Gefühle erkennen und simulieren, was neue ethische Fragestellungen aufwirft und die Privatsphäre betrifft.
Die Beziehung zwischen Menschen und sozialen Chatbots führt zu emotionalen Bindungen, die jedoch einseitig sind und Fiktion von Realität herausfordern.
Deep dives
Die Fähigkeit von KI, Gefühle zu erkennen und zu simulieren
Künstliche Intelligenz wird zunehmend fähig, menschliche Gefühle zu erkennen und zu simulieren. Systeme entwickeln sich so, dass sie physiologische Veränderungen, wie Herzfrequenz oder Hautleitfähigkeit, messen können, um emotionale Zustände zu erfassen. Außerdem wird versucht, Gesichtsausdrücke zu analysieren, um emotionale Reaktionen zu deuten. Diese Entwicklungen werfen jedoch Fragen nach der Zuverlässigkeit auf, da Gesichtsausdrücke nicht immer eindeutig mit bestimmten Emotionen verknüpft sind.
Anwendungen der Gefühlsanalyse
Es gibt verschiedene Anwendungsbereiche für die Fähigkeit von KI-Systemen, Gefühle zu erkennen. Diese Systeme finden beispielsweise Anwendung in der Fahrzeugüberwachung und im Marketing, indem sie dazu genutzt werden, den Gefühlszustand von Fahrern oder Kunden zu beurteilen. In der Psychotherapie können sie dazu helfen, emotionale Zustände besser zu verstehen und gezielt anzugehen. Allerdings sind auch ethische Fragestellungen relevant, insbesondere in Bezug auf Privatsphäre und Überwachung.
Fiktionale Beziehungen zu KI-Systemen
Die zeitgenössische Entwicklung sozialer Chatbots führt zu neuen Formen von zwischenmenschlichen Beziehungen, bei denen Menschen emotionale Bindungen zu Maschinen entwickeln können. Es wird diskutiert, ob solche Bindungen vergleichbar mit menschlichen Beziehungen sind, da sie in der Regel einseitig sind. Nutzer könnten eine fiktionale Beziehung zu einem Chatbot als emotional erfüllend empfinden, was jedoch die Grenze zwischen Fiktion und Realität herausfordern kann. Kritische Überlegungen müssen angestellt werden, insbesondere in Bezug auf die moralischen Implikationen dieses Phänomens.
Die Frage nach Bewusstsein in KI
Die Möglichkeit, dass KI in Zukunft ein Bewusstsein oder eigene Gefühle entwickeln könnte, führt zu intensiven philosophischen Diskussionen. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass viele notwendige Bedingungen für echtes Bewusstsein in bestehenden KI-Modellen fehlen, wie die Fähigkeit zur Selbstrepräsentation oder das Vorhandensein eines Gedächtnisses. Einige Forscher glauben, dass in der Zukunft solche Systeme möglich sein könnten, während andere die ethischen Bedenken betonen, die damit einhergehen würden. Die Diskussion darüber, ob wir fühlende Maschinen erschaffen sollten, betont die Notwendigkeit, über Verbesserung und Nutzen hinaus zu denken.
Die Systeme dringend immer mehr auch in den Bereich unserer Emotionen ein, sagt die Philosophin Eva Weber-Guskar
Ein Computersystem, das für einen Menschen freundschaftliche Gefühle empfindet oder sich gar verliebt? Das ist derzeit nur schwer vorstellbar. Dennoch gibt es Stimmen, die sagen, dass das einmal Wirklichkeit werden könnte. Was sie von dieser These hält, haben wir Eva Weber-Guskar gefragt. Sie ist Professorin für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und Autorin des neuen Buches "Gefühle der Zukunft" (Ullstein Verlag). In der aktuellen Podcastfolge erklärt sie auch, wie gut künstliche Intelligenz bereits in der Lage ist, menschliche Gefühle zu erkennen und zu simulieren.
… Und hier geht es zu der Folge über Männer, die mit KI-Freundinnen ihre sexuellen Fantasien ausleben.
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