Thomas Derksen, ein ehemaliger Bankkaufmann, der in China lebt, teilt seine beeindruckende Reise als Influencer. Er erzählt von seinem Spracherwerb und den Herausforderungen beim Zugang zu kulturellen Unterschieden. Derksen diskutiert kreative Marketingstrategien für deutsche Unternehmen in China und beleuchtet die verzerrte Medienberichterstattung über das Land. Zudem geht er auf den Einfluss von sozialen Medien und die Bedeutung von Emotionen im Marketing ein. Seine Einblicke bieten eine spannende Perspektive auf das Leben und Arbeiten in Shanghai.
Thomas Derksen, ein ehemaliger Bankkaufmann aus Köln, transformierte seine Karriere innerhalb weniger Jahre und fasziniert heute Millionen Chinesen durch kreative Inhalte.
Der Einfluss sozialer Medien wie WeChat und Douyin erfordert von Influencern eine ständige Anpassung an sich schnell ändernde Trends und Konsumverhalten.
Kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und China, insbesondere in Bezug auf Optimismus und Risikobereitschaft, beeinflussen maßgeblich die Geschäftsstrategien und Partnerschaften vor Ort.
Deep dives
Thomas Derksten: Vom Bankkaufmann zum Influencer in China
Thomas Derksten, ein ehemaliger Bankkaufmann aus Gummersbach, hat sich in China als Influencer für die chinesische Community etabliert. Er hat nicht nur fließend Chinesisch gelernt, sondern auch die verschiedenen Dialekte, besonders den Shanghaier Dialekt, um besser mit den Einheimischen zu kommunizieren. Seine Karriere begann mit einer Reise nach China, die ihn dazu inspirierte, Ostasien zu studieren und schließlich dorthin zurückzukehren, um seine eigene Marke aufzubauen. Seine Geschichte verdeutlicht, wie man aus einer alltäglichen Karriere zu einem gefragten Influencer werden kann, der mittlerweile Millionen von Followern erreicht hat.
Chinesisches Marktverständnis und deutsche Marken
In der Podcast-Episode wird deutlich, dass deutsche Marken, die in den chinesischen Markt eintreten möchten, ein umfassendes Verständnis für die lokalen Gegebenheiten benötigen. Es wird emphasized, dass viele Unternehmen den Aufwand und die Investitionen in Marketingstrategien unterschätzen, die notwendig sind, um sich auf dem umkämpften Markt zu behaupten. Ein erfolgreiches Beispiel ist Alpecin, dessen Bekanntheit in China durch kreative Kampagnen gesteigert wurde, während andere Marken Schwierigkeiten hatten, sich zu etablieren. Die Bedeutung eines gründlichen lokalen Marktzugangs und geeigneter Partner wird als entscheidend für den Erfolg hervorgehoben.
Die Rolle der Sozialen Medien in China
Die sozialen Medien in China sind vielfältig und komplex, und Plattformen wie WeChat und Douyin (TikTok) spielen eine zentrale Rolle im täglichen Leben der Menschen. Derksten erörtert, dass WeChat weit mehr als nur ein Messaging-Service ist und als umfassendes Ökosystem wirkt, das Bezahlservice, Spiele und soziale Interaktion umfasst. Für Influencer ist die Präsenz auf diesen Plattformen unerlässlich, um ein breites Publikum zu erreichen und Umsatz zu generieren, sodass manche Videos Millionen Aufrufe erzielen. Die Anpassung an die dynamischen Trends der sozialen Medien ist für Influencer entscheidend, um relevant zu bleiben und sich dem rasant wandelnden Geschmack der Konsumenten anzupassen.
Kulturelle Unterschiede und deren Einfluss auf die Zusammenarbeit
Derksten hebt die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und China hervor, insbesondere in Bezug auf den Optimismus und die Risikobereitschaft der Chinesen. Während viele Deutsche eine pessimistische Sicht auf die Zukunft haben, glauben Chinesen daran, dass harte Arbeit und Engagement zu Fortschritt führen können. Diese Denkweise beeinflusst nicht nur die Geschäftsstrategien in China, sondern auch die Art und Weise, wie Partnerschaften und Kooperationen aufgebaut werden. Derksten sieht sich selbst als Brückenbauer zwischen den Kulturen, der versucht, diese Unterschiede zu verstehen und zu vermitteln.
Zukunftsperspektiven und Herausforderungen für Influencer
Die Diskussion endet mit Überlegungen zu den Herausforderungen, vor denen Influencer in China stehen, insbesondere in einem sich ständig verändernden digitalen Umfeld. Derksten betont, dass es für ihn wichtig ist, langfristig qualitativ hochwertige Inhalte zu erstellen, anstatt nur kurzfristigen Erfolg anzustreben. Er zeigt sich optimistisch gegenüber der Zukunft des Influencer-Marketings in China, glaubt jedoch auch, dass man ständig neue Plattformen und Trends beobachten muss. Der Fokus auf authentische Interaktion und das Verständnis für die Zielgruppe bleibt auch in den kommenden Jahren entscheidend für den Erfolg in der Influencer-Branche.
Schon als Schüler war Thomas Derksen zum ersten Mal in China und verliebte sich sofort in das Land. Heute lebt er mit seiner Frau in Shanghai und begeistert mit seinen Videos, die er auf verschiedenen Plattformen postet, Millionen Chinesen. Bei Bilibili hat er heute knapp zwei Millionen Fans, bei Weibo sind es knapp drei Millionen. Wie der 30-Jährige vom Bankkaufmann zum Influencer im Reich der Mitte wurde, mit welchen Content-Ideen er dort für Verkaufserfolge deutscher Unternehmen sorgt und wieso er bei vielen kritischen Themen einen anderen Blick hat, erzählt Thomas Derksen im OMR Podcast.
Die Folge mit Thomas Derksen ist ursprünglich im Oktober 2019 erschienen. Für unsere Serie “OMR Classics” haben wir sie nun neu aufgelegt, weil wir glauben, dass sie noch immer relevant für Euch sein könnte. Viel Spaß beim Hören!
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