Nina Brnada ist Journalistin beim Falter und hat einen Mann besucht, der in Niederösterreich Kinder im Keller versteckt haben soll. Sie diskutiert die mediale Aufregung, die vergleichbare Fälle hervorrufen. Brnada enthüllt die Realität hinter dem illegalen Wohnen und die erschreckende Tatsache, dass die Kinder rechtlich nicht existieren. Außerdem beleuchtet sie die kontroversen Lebensstile der Betroffenen, wie die Kombination von Vorratshaltung, religiösen Überzeugungen und den Risiken der Prepper-Kultur.
Die mediale Berichterstattung über den Kellerfall in Niederösterreich weckte Erinnerungen an den Fall Fritzl, offenbarte jedoch eine viel banale Realität.
Die unregistrierte Existenz der Kinder und verdächtige Lebensbedingungen werfen grundlegende Fragen zur Aufsicht des Staates und den Lebensstil der Familie auf.
Deep dives
Die Entdeckung der Familie im Weinviertel
Bei einer Nachbarschaftsüberprüfung wurde eine Familie in einem als Keller bezeichneten Presshaus im Weinviertel entdeckt, was zu einer intensiven medialen Berichterstattung führte. Während die Berichterstattung an frühere Fälle wie den von Josef Fritzl erinnerte, stellte sich heraus, dass die Kinder zwischen acht Monaten und sieben Jahren nicht verwahrlost waren und keine Anzeichen von Missbrauch zeigten. Es wurde jedoch eine große Menge an Lebensmitteln sowie Waffen im Grundstück gefunden, was Fragen zur Lebensweise der Familie aufwarf. Der Verdacht auf eine Verbindung zur Prepper-Szene entstand, da der Besitzer des Grundstücks, Tom Lenden, sich auf einen möglichen Systemzusammenbruch vorbereiten könnte.
Rechtliche und soziale Implikationen
Die Kinder, die in dem Presshaus leben, sind formal beim Staat nicht registriert, was bedeutet, dass sie keine Geburtsurkunden oder Sozialversicherungsnummern besitzen. Diese Umstände werfen Fragen auf, warum ihre Existenz nicht dem zuständigen Amt gemeldet wurde und welche Beweggründe Lenden damit verfolgt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Kinder nicht den rechtlichen Bildungsanforderungen entsprechen, da sie nicht für externe Prüfungen angemeldet sind. Der Fall führt nun zu einem Widerstand gegen die Staatsgewalt und möglicherweise zu weiteren rechtlichen Schritten seitens der Behörden.
In Niederösterreich soll ein Mann Kinder im Keller versteckt haben. Reflexhaft sieht die Weltpresse im ersten Moment darin einen neuen Fall Fritzl. Die Realität ist viel banaler, beängstigend ist sie dennoch.
Nina Brnada hat den Mann in seinem Keller besucht und mit ihm gesprochen.