Erpressung mit Nacktbildern - Sextortion-Fälle krass unterschätzt
Jul 26, 2024
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Rebecca Michelkraus, Medienpädagogin und Expertin für Online-Sicherheit bei ClickSafe, beleuchtet das alarmierende Phänomen der Sextortion. Sie erklärt, wie viele Erwachsene bereits Opfer von Erpressung mit Nacktbildern wurden. Michelkraus teilt erschreckende Fallbeispiele, insbesondere von Dating-Apps. Zudem gibt sie wertvolle Tipps zur Prävention und zu Hilfsangeboten. Auch die emotionalen und finanziellen Konflikte in Beziehungen werden thematisiert, was das Ausmaß dieser Problematik verdeutlicht.
Sextortion ist ein wachsendes Problem, bei dem Täter intime Bilder erpressen und oft emotionale Manipulationstechniken anwenden.
Die Unterstützung von Hotlines und Beratungsstellen ist entscheidend für Betroffene, um mit der emotionalen Belastung und den rechtlichen Schritten umzugehen.
Deep dives
Was ist Sextortion?
Sextortion bezeichnet die Erpressung von Personen durch die Drohung, intime Bilder oder Videos zu veröffentlichen. Bei diesen Erpressungsversuchen verlangen Täter oftmals Geld oder Bitcoins und drohen, die intimen Inhalte an Freunde, Familie oder den Arbeitsplatz des Opfers zu schicken. Ein Beispiel aus der Episode beschreibt einen Fall, in dem ein Mann intime Bilder erhielt, die er dennoch zuerst zurückhielt, um nicht in die Falle zu tappen. Es wird betont, dass solche Vorfälle in den letzten Jahren zugenommen haben und viele Betroffene nicht zur Polizei gehen, weshalb die tatsächliche Fallzahl wahrscheinlich höher ist als die offiziellen Statistiken zeigen können.
Zielgruppen und Täterstrukturen
Laut einer internationalen Studie sind vor allem Männer, queere Menschen und jüngere Personen häufig von Sextortion betroffen, häufig engagiert in Online-Communities und Dating-Apps. Die Täter sind oft Ex-Partner, aktuelle Partner oder Freunde, die emotionalen Druck ausüben können, aber auch professionelle Kriminelle, die über soziale Netzwerke und Fake-Profile operieren. Es wird berichtet, dass organisierte Banden hinter vielen Fällen stecken, die durch technische Tricks und das Vortäuschen romantischer Interessen Zugang zu intimen Inhalten der Opfer erlangen. Dies zeigt, wie ernst die Bedrohung von Sextortion ist und dass sich auch die Täterstrategien weiterentwickeln.
Prävention und Unterstützung
Um sich vor Sextortion zu schützen, sollten Personen vorsichtig sein, wenn sie Kontakt zu Fremden herstellen und keine intimen Informationen oder Bilder teilen. Im Falle einer Erpressung wird geraten, Ruhe zu bewahren, keine Geldforderungen zu erfüllen und alle Beweise zu sichern, um sie gegebenenfalls der Polizei vorzulegen. Es gibt verschiedene Unterstützungsangebote, darunter Hotlines und Beratungsstellen, die anonyme Hilfe bieten. Betroffene sollten sich an Vertrauenspersonen wenden und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um emotionalen Druck abzubauen und die Situation besser zu bewältigen.
Ein Nacktbild ist schnell verschickt. Nur: Manchmal wird man damit erpresst. Jede siebte erwachsene Person ist laut einer internationalen Studie schon einmal Opfer von Sextortion geworden.