Lena Gugenberger ist Mitglied des Leitungsteams von 'Three Coins', einem Sozialunternehmen, das sich für mehr Finanzkompetenz einsetzt. Sie erklärt, warum frühe Altersvorsorge unerlässlich ist, und beleuchtet den Gender Pension Gap von 40%, der Frauen finanziell benachteiligt. Zudem diskutiert sie alternative Vorsorgemöglichkeiten neben der staatlichen Pension und gibt Tipps zur Rücklagenbildung. Diese Einsichten sind besonders wichtig für junge Menschen, die oft mit Ängsten bezüglich ihrer Altersvorsorge kämpfen.
Frühe Auseinandersetzung mit Altersvorsorge ist entscheidend, da viele glauben, im Alter keine ausreichende Pension zu erhalten.
Das österreichische Pensionssystem erfordert Reformen, um die finanzielle Stabilität angesichts einer sinkenden Geburtenrate und steigenden Lebenserwartung zu gewährleisten.
Deep dives
Frühzeitig mit Altersvorsorge beschäftigen
Es ist entscheidend, sich bereits in jungen Jahren mit der Altersvorsorge auseinanderzusetzen, da viele Menschen glauben, dass sie im Alter keine Pension mehr erhalten werden. Die Befürchtungen sind begründet, da der Vertrauensverlust in den Sozialstaat in Kombination mit der demografischen Entwicklung, wie einer sinkenden Geburtenrate und einer steigenden Lebenserwartung, die zukünftige Rentenlage unsicher erscheinen lässt. Statistiken zeigen, dass die durchschnittliche Pension in Österreich bei etwa 1.200 Euro liegt, was oft nicht ausreicht, um einen angemessenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, insbesondere wenn zusätzliche Kosten für Pflege hinzukommen. Daher ist es unerlässlich, die verschiedenen Altersvorsorgeoptionen zu verstehen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um im Alter gut versorgt zu sein.
Das österreichische Pensionssystem
Das Pensionssystem in Österreich basiert auf einem Umlageverfahren, bei dem die Erwerbstätigen in die Pensionskasse einzahlen, um die Renten der aktuellen Pensionisten zu finanzieren. Diese Struktur führt zu einer besorgniserregenden Situation, in der aktuell nur etwa zwei Erwerbstätige für jeden Pensionisten aufkommen, was langfristig zu einem Druck auf das System führen könnte. Der Staat muss zusätzlich zur regulären Pension etwa zwei Milliarden Euro pro Monat aufbringen, um die Auszahlungen aufrechtzuerhalten, was die Staatsschulden erhöht und die zukünftige finanzielle Stabilität gefährdet. Eine Reform des Pensionssystems wird als notwendig erachtet, um sicherzustellen, dass die Renten auch in Zukunft bezahlbar bleiben.
Einen individuellen Vorsorgeplan entwickeln
Die individuelle Altersvorsorge kann durch drei Säulen gestärkt werden: die staatliche Rentenversicherung, die betriebliche Vorsorge und die persönliche private Vorsorge. Während die staatliche Rente oft nicht ausreichend ist, können Arbeitnehmer durch Betriebsrenten oder individuelle Sparpläne die eigene finanzielle Situation verbessern. Es wird empfohlen, monatlich einen bestimmten Prozentsatz des Einkommens für die Altersvorsorge zurückzulegen, da der Zinses-Zins-Effekt die Ersparnisse über einen längeren Zeitraum erheblich steigern kann. Darüber hinaus sollten Berufseinsteiger frühzeitig überlegen, wie sie für ihre Altersvorsorge sparen können, um im Alter ausreichend finanziell abgesichert zu sein.
Lena Gugenberger erklärt, wieso wir uns früh mit der Altersvorsorge auseinanderzusetzen sollten und was es mit dem Gender Pension Gap auf sich hat
Für junge Menschen liegt das Thema Altersvorsorge oft in weiter Ferne. Und sie bekommen häufig zu hören, dass sie im Alter sowieso keine Pension mehr erhalten. Allerdings gibt es – neben der staatlichen Pension – auch noch andere Möglichkeiten, sich finanziell fürs Alter abzusichern, wie etwa die betriebliche und die private Vorsorge.
Wie das Pensionssystem in Österreich überhaupt funktioniert, warum es durchaus Sinn macht, sich schon früh mit dem Thema der finanziellen Altersvorsorge auseinanderzusetzen und was es mit dem Gender Pension Gap auf sich hat, besprechen wir in der 15. Folge von "Lohnt sich das?". Diesmal ist Lena Gugenberger zu Gast. Sie ist Mitglied des Leitungsteams des Sozialunternehmens "Three Coins", das sich für mehr Finanzkompetenz in der Gesellschaft einsetzt.
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