Alles toxisch? Wie Gays und Trans-Personen mit Männlichkeit umgehen
Apr 12, 2024
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Dennis Adjemang, ein Reporter, der sich in der queeren Community aktiv engagiert, beleuchtet die Herausforderungen toxischer Männlichkeit im Online-Dating. Er erklärt, wie stereotype Erwartungen die Beziehungen beeinflussen und welche emotionalen Distanzierungen damit einhergehen. Zudem wird der Einfluss von Rassismus in der LGBTQ+-Community diskutiert. Persönliche Geschichten zeigen, wie wichtig offene Kommunikation über Bedürfnisse und Lust in Beziehungen ist, um eine gesunde Männlichkeit zu fördern.
Toxische Männlichkeit beeinflusst nicht nur heterosexuelle Männer, sondern ist auch ein prävalentes Problem in der queeren Gemeinschaft, insbesondere beim Gay-Dating.
Trans-Männer kämpfen oft mit einem Dilemma zwischen dem Wunsch nach maskuliner Identität und der Akzeptanz ihrer femininen Seite, was zu ambivalenten Gefühlen führt.
Deep dives
Toxische Männlichkeit im queeren Kontext
Toxische Männlichkeit bezieht sich auf destruktives Verhalten, das Männer unter Druck setzt, immer dominant und stark zu sein. Bei homosexuellen Männern wird oft eine Fetischisierung dieser Männlichkeit sichtbar, wobei alles, was als feminin oder nicht maskulin gilt, ausgeschlossen wird. Diese Verhaltensweisen sind nicht nur schädlich für andere, sondern auch für die Männer selbst, da sie emotionale Distanzierung und das Verbot, Schwäche zu zeigen, fördern. Anhand von Beispielen aus der Gay-Community wird deutlich, dass dieses toxische Verhalten auch in der schwulen Dating-Kultur zu beobachten ist, wo maskulinen Idealen gefolgt und abweichende Formen von Männlichkeit abgewertet werden.
Auswirkungen der Fetischisierung
Die Fetischisierung des Männlichen führt dazu, dass einige Männer ein übertriebenes, hypermaskulines Verhalten an den Tag legen, insbesondere beim Sex. Diese Erwartungshaltung kann zu einem Gefühl des Drucks führen, das eigene Verhalten an diese stereotype Männlichkeit anzupassen, was wiederum auch zu unangenehmen oder sogar schädlichen Erfahrungen führen kann. Ein Beispiel dafür ist, dass einige Männer glauben, bei homosexuellem Sex müsse es 'rough' und 'grob' zugehen, wodurch sie Dinge tun, die sie eigentlich nicht möchten. Dies fördert nicht nur Body Shaming und unerreichbare Schönheitsideale, sondern schränkt auch die sexuelle und emotionale Freiheit ein.
Trans-Männer und toxische Männlichkeit
Trans-Männer sehen sich in der Diskussion über toxische Männlichkeit häufig ambivalenten Gefühlen gegenüber. Während einige den Wunsch haben, maskulin zu sein, empfinden andere ein Dilemma zwischen der Akzeptanz ihrer femininen Seite und dem Drang, in cis-männlichen Gruppen zu passen. Es gibt zwar Trans-Männer, die toxisch maskulines Verhalten zeigen, jedoch ist dies eher die Ausnahme als die Regel. Die gesellschaftliche Vorstellung von Männlichkeit kann für jeden individuell unterschiedlich sein, was bedeutet, dass es auch Raum für eine vielfältigere Definition von Männlichkeit gibt, einschließlich einer emotionaleren und respektvolleren Darstellungsweise.
Männer weinen nicht, Männer sind tough, stark und dominant – diese Männlichkeitsklischees gibt es nicht nur unter (cis) Heteros. Auch in der queeren Szene findet man die sogenannte toxische Männlichkeit, ungesunde Muster und Verhaltensweisen. "Eine Stunde Liebe" schaut, wie das im Gay-Dating aussieht und wie trans-maskuline Menschen damit umgehen.
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Ihr hört in dieser "Eine Stunde Liebe":
00:00:58 - Was ist "toxisch-männlich" überhaupt?
00:03:40 - Toxisches Verhalten beim Gay Dating
00:08:35 - Transmänner, Testosteron und Männlichkeit
00:16:19 - Rassismus beim Gay Dating
00:21:41 - Liebestagebuch: Milan hat keinen Bock auf Sex