Der vergessene Krieg: Die Schlacht bei Warschau 1920
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Aug 13, 2025
Am 13. August 1920 schlägt Polen die sowjetische Rote Armee zurück und sichert sich damit vorläufig die Unabhängigkeit. Die vielschichtige Geschichte nach dem Ersten Weltkrieg zeigt ethnische Konflikte und nationale Identitäten in Osteuropa. Besonderes Augenmerk gilt dem polnischen Priester Ignacy Skorupka, der eine symbolische Rolle in der Schlacht spielt. Der Wendepunkt in Warschau wird als Überraschungserfolg der polnischen Armee dargestellt, mit hohen Verlusten auf beiden Seiten.
14:51
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question_answer ANECDOTE
Priester Ignacy Skorupka Als Nationalheld
Die Kirche 'Unsere Liebe Frau vom Sieg' erinnert an das 'Wunder an der Weichsel' und Ignacy Skorupka.
Maciej Górny erzählt die Geschichte des Priesters, der als Nationalheld in der Schlacht fiel.
insights INSIGHT
Mythos Vom 'Wunder' In Warschau
Die Schlacht an der Weichsel wurde im Nachhinein mythologisiert als Kampf Gut gegen Böse.
Maciej Górny und Martin Herzog zeigen, dass diese Darstellung die komplexe Realität stark vereinfacht.
insights INSIGHT
Osteuropa Nach 1918: Kein Frieden
Der Erste Weltkrieg endete 1918 in Westeuropa, im Osten folgten zahlreiche regionale Kriege.
Stephan Lehnstaedt erklärt, dass der Zusammenbruch der Reiche ein Machtvakuum und viele neue Konflikte schuf.
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Am 13.8.1920 beginnt die Schlacht um Warschau. Polen schlägt überraschend die sowjetische Rote Armee zurück. Wurde so die bolschewistische Weltrevolution verhindert?
In diesem Zeitzeichen erzählt Martin Herzog:
wie konfliktreich es nach dem Ersten Weltkrieg in Osteuropa weitergeht,
welche Bevölkerungsgruppe unter den polnisch-sowjetischen Kämpfen am meisten leidet,
mit welcher Taktik es den Polen gelingt, Warschau zu verteidigen,
warum es in Warschau einen Gedenkstein für den polnischen Priester Ignacy Skorupka gibt,
was Stalin von der Grenzziehung im Riga-Vertrag von 1921 hält.
Der Erste Weltkrieg endet in Westeuropa 1918. Der östliche Teil des Kontinents hingegen versinkt in einer Reihe bewaffneter Regionalkonflikte - alle ausgelöst durch den Kollaps der europäischen Kaiserreiche: Russland, Österreich-Ungarn und Deutschland. Ein Machtvakuum entsteht.
Wie andere osteuropäische Länder erklärt auch Polen seine Unabhängigkeit und beansprucht seine alten Staatsgrenzen. Doch das widerspricht den sowjetischen Interessen. Es kommt zum Polnisch-Sowjetischen Krieg. Nach anfänglichen Erfolgen muss die polnische Armee die eroberten Gebiete weitgehend aufgeben. Im August 1920 stehen sowjetische Truppen kurz vor Warschau.
Dann gelingt es der polnischen Armee überraschend, die Rote Armee zu stoppen. Der Preis für das "Wunder an der Weichsel": 10.000 sowjetische Leben und 4.500 polnische. Der Wendepunkt sichert Polens Unabhängigkeit - vorläufig.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Professor Stephan Lehnstaedt (Lehrstuhl für Holocauststudien, Touro University, Berlin)
Professor Maciej Górny (Polnische Akademie der Wissenschaften)
Stephan Lehnstaedt: Der vergessene Sieg - Der Polnisch-Sowjetische Krieg 1919-1921 und die Entstehung des modernen Osteuropa. München 2019
Maciej Górny: Der vergessene Weltkrieg - Europas Osten 1912-1923. Stuttgart 2018
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