#42 Live: Mit Reinhold Mitterlehner in der Kulisse Wien
Nov 24, 2023
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Reinhold Mitterlehner, ehemaliger ÖVP-Parteiobmann und Vizekanzler Österreichs, teilt seine persönlichen Erfahrungen nach der Politik. Er reflektiert über den strategischen Putsch, der zu seinem Rückzug führte, und kritisiert die türkise Message Control. Ebenso diskutiert er die problematische Beziehung zwischen Politik und Medien, die Herausforderungen der Politik ganz allgemein und die Auswirkungen auf Pressefreiheit. Humorvolle Anekdoten über das Aufräumen fügen eine persönliche Note hinzu und zeigen Mitterlehners Menschlichkeit.
Der Ausstieg aus der Politik bringt unerwartete Herausforderungen mit sich, die viele ehemalige Politiker nicht vorhersehen konnten.
Reinhold Mitterlehner kritisiert den Rückgang von Fachwissen in der Politik, was die Qualität der Entscheidungen negativ beeinflusst.
Er betont die Problematisierung der Beziehung zwischen Politik und Medien, die oft zu einer Manipulation der öffentlichen Wahrnehmung führt.
Deep dives
Der Ausstieg aus der Politik
Der Ausstieg aus der Politik kann herausfordernd sein, wie Reinhold Mitterlehner schildert. Nach seinem Abgang im Jahr 2017 erkannte er, dass viele ehemalige Politiker nicht mit den finanziellen und sozialen Änderungen nach ihrer Amtszeit gerechnet hatten. Anstatt in die Politik zurückzukehren, entschloss er sich für ein Leben in der Privatwirtschaft, was ihm schließlich ermöglicht hat, unabhängig zu arbeiten und zu leben. Dieser Schritt war für ihn eine Erfahrung der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung, die für viele andere Politiker nicht selbstverständlich ist.
Meinungsvielfalt in der Politik
Mitterlehner kritisiert die gegenwärtige politische Landschaft in Österreich und den Rückgang der Meinungsvielfalt innerhalb der Parteien. Er verdeutlicht, dass in der Vergangenheit Minister oft qualitativ hochwertige Fachleute waren, während heute vermehrt Personen ohne die nötige Erfahrung in politische Ämter berufen werden. Diese Abnahme der Effizienz und des Fachwissens im politischen Bereich schadet letztlich der Qualität der Entscheidungen und der Regierungsführung. Mitterlehner ist der Überzeugung, dass für eine erfolgreiche politische Arbeit fundierte Fachkenntnisse unerlässlich sind.
Die dunklen Seiten des Machtspiels
Mitterlehner spricht offen über die Machenschaften innerhalb der ÖVP und die strategischen Putschversuche, die zu seiner Ablösung führten. Diese Intrigen waren geprägt von politischem Machtspiel und der Schaffung einer Mitarbeiterbasis, die blind den Anweisungen der Parteispitze folgte. Er beschreibt, wie die Kontrolle über Informationen und die Manipulation von Meinungen zu einem zentralen Element der politischen Strategie geworden sind. Dieses Verhalten führt zu einer verringerten Glaubwürdigkeit der Politik und dem Verlust des Vertrauens der Wählerschaft.
Die Rolle der Medien in der Politik
Die Beziehung zwischen Politik und Medien wird von Mitterlehner als problematisch dargestellt, da Politiker oft in einer engen Symbiose mit bestimmten Medienhäusern stehen. Diese Nähe begünstigt nicht selten eine Voreingenommenheit in der Berichterstattung und führt zu einer Manipulation öffentlicher Wahrnehmung. Mitterlehner hebt hervor, dass eine gesunde Distanz zwischen Medien und Politik entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit beider Seiten ist. Umso wichtiger sei es, dass politische Entscheidungen transparent und in einem fairen Rahmen kommuniziert werden.
Der Einfluss von Lobbyismus
Lobbyismus und die Einflussnahme mächtiger Interessengruppen spielen eine zentrale Rolle in der politischen Entscheidungsfindung, wie Mitterlehner betont. Er äußert Bedenken über die Tendenz, dass wirtschaftliche Interessen oft politische Entscheidungen dominieren, die in erster Linie den kleinen oder mittleren Betrieben zugutekommen sollten. Diese Vorgänge können zu einer einseitigen politischen Ausrichtung führen, die letztendlich das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung untergräbt. Mitterlehner unterstützt die Notwendigkeit von Reformen, um sicherzustellen, dass politische Entscheidungen im besten Interesse der gesamten Gesellschaft getroffen werden.
Zweite Auflage des Live-Podcasts: Am 21. November hatte ich Reinhold Mitterlehner zu Gast; den Mann, der 2017 den Platz an der ÖVP-Spitze räumen musste – für Sebastian Kurz. “Das war ein strategisches Putschprojekt”, sagt Mitterlehner im Rückblick.
Was er sonst über türkise Message Control, korrupte Medien oder Lügen in der Politik zu sagen hat, das hört ihr hierDie Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit.
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