Robert Chatterjee, stellvertretender Chefredakteur des Nahost-Fachmagazins zenith, Sebastian Engelbrecht, Korrespondent des Deutschlandfunks in Berlin, Alexander Haneke, Jurist und Politikredakteur der FAZ, sowie Kristin Helberg, freie Journalistin und Expertin für den Nahen Osten, diskutieren die explosive Lage im Nahen Osten. Sie analysieren Netanyahu's militärische Strategien und deren Völkerrechtskonformität. Auch die Rolle Deutschlands und die Auswirkungen extremistischer Politik auf die Sicherheitslage Israels kommen zur Sprache.
Die militärische Strategie Israels zielt darauf ab, sowohl die eigene Bevölkerung vor Bedrohungen zu schützen als auch langfristige politische Ziele zu verfolgen.
Die angespannte Geiselnahmesituation im Gazastreifen bleibt unklar, wobei Angehörige um eine humanitäre Lösung und Verhandlungen bitten.
Der Iran hat sich als zentraler Akteur in den aktuellen Spannungen erwiesen, was die Sicherheitslage im Nahen Osten weiter destabilisiert.
Deep dives
Eskalation im Nahen Osten
Die angespannte Situation im Nahen Osten hat sich seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober verschärft. Israel hat militärische Operationen gegen die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon intensiviert, während Iran Israel mit Raketen attackiert. Experten weisen darauf hin, dass Israel sich aktiv auf eine stärkere militärische Reaktion vorbereitet, die möglicherweise auch die Infrastruktur im Iran ins Visier nehmen könnte. Die Unsicherheit über die genauen nächsten Schritte ist groß, da es zahlreiche Faktoren gibt, die die Dynamik des Konflikts beeinflussen.
Strategien der Kriegsführung
Die israelische Militärstrategie scheint komplex und vielschichtig zu sein, wobei das Hauptziel nicht nur die Abschreckung, sondern auch der Schutz der eigenen Bevölkerung vor potenziellen Atomangriffen aus dem Iran ist. Trotz der hohen militärischen Kapazitäten Israels bleibt unklar, wie umfassend und effektiv die Reaktionen auf Angriffe sein werden. Es gibt Berichte über Erfolge der israelischen Streitkräfte gegen militärische Ziele der Hisbollah, doch gleichzeitig wird die Frage der Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Gewalt aufgeworfen. Israel verfolgt dabei nicht nur militärische sondern auch politische Ziele, die eine längerfristige Strategie erfordern.
Das Schicksal der Geiseln
Die Situation der Geiseln, die seit dem Überfall im Gazastreifen gefangen gehalten werden, bleibt angespannt und ungewiss. Während die Hamas möglicherweise gezwungen ist, einen Teil ihrer Geiseln freizugeben, wird kritisiert, dass die israelische Regierung derzeit kein klares Interesse an Verhandlungen hat. Angehörige von Geiseln appellieren an die Regierung, das Schicksal ihrer Lieben nicht als Vorwand für aggressive militärische Operationen zu verwenden. Die laufende Kriegsführung könnte zudem das Risiko erhöhen, dass Geiseln in der Gewalt der Hamas leiden müssen.
Die Rolle des Iran
Der Iran spielt eine entscheidende Rolle in den Spannungen im Nahen Osten, da er sowohl Israel angreift als auch als strategischer Partner für Gruppen wie die Hisbollah und Hamas fungiert. Mit den jüngsten militärischen Aktivitäten scheinen die iranischen Machthaber gewillt zu sein, ihren Einfluss in der Region auszubauen, was sich auch in den Raketenangriffen auf Israel zeigt. Experten warnen aber auch davor, dass Iran möglicherweise nicht die Kapazitäten hat, um Israel effektiv zu konfrontieren, sollte es zu einer Eskalation kommen. Die Sicherheitslage in der Region bleibt volatil, da die dortigen Konflikte miteinander verwoben sind.
Internationale Reaktionen und deutsche Außenpolitik
Die internationale Gemeinschaft, einschließlich Deutschland, steht unter Druck, eine klare Position in der aktuellen Krise zu beziehen. Während die deutsche Regierung traditionell die Sicherheit Israels als Staatsräson betrachtet, wird kritisiert, dass diese Unterstützung nicht mit ihren jüngsten außenpolitischen Entscheidungen übereinstimmt. Die ausbleibenden Waffenexporte nach Israel werden als Widerspruch zur deklarativen Unterstützung der deutschen Politik interpretiert. Zudem gibt es Bedenken, dass eine stagnierende Beziehung zu arabischen Nachbarn die Möglichkeiten für Frieden und diplomatische Lösungen in der Region einschränken könnte.
Susan Link diskutiert mit den Gästen Robert Chatterjee (stellvertretender Chefredakteur des Nahost-Fachmagazins zenith), Sebastian Engelbrecht (Korrespondent des Deutschlandfunks in Berlin und ehemaliger ARD-Hörfunk-Korrespondent in Tel Aviv), Alexander Haneke (der Jurist und Politikredakteur der Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet seit Jahren über die Länder des Nahen Ostens) und Kristin Helberg ( freie Journalistin und Politikwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Nahost).
Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Droht jetzt ein großer Krieg in der Region? Heftig wird das Vorgehen von Ministerpräsident Netanjahu diskutiert. Sind die Angriffe auf Hamas und Hisbollah verhältnismäßig? Was plant Netanjahu? Und wie sollte Deutschland reagieren? Hören Sie die Kontroverse im Presseclub.
Wir freuen uns über Feedback. Einfach schreiben an presseclub-socialmedia@wdr.de.
Unser Presseclub "Nachgefragt" beginnt bei Minute (41:35).
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