28 Jahre lang war Berlin eine geteilte Stadt. Am frühen Abend des 9. November 1989 tritt eine neue Reiseregelung für die Bürger Ost-Berlins in Kraft – kurz darauf strömen Tausende zu den Grenzübergängen und nach West-Berlin.
Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus
Einen Tag nach Öffnung der Mauer findet vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin eine Kundgebung mit westdeutschen Spitzenpolitikern statt. Walter Momper, Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl sprechen vor mehreren Zehntausend Berlinerinnen und Berlinern. Auf dem Weg zur Kundgebung gibt der ehemalige Regierender Bürgermeister von Berlin und ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt ein Interview. Dort fällt auch der berühmte Satz:Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört.Willy Brandt äußert sich nur sehr vorsichtig zur Frage einer möglichen Wiedervereinigung. Das könnten die beiden deutschen Staaten nicht alleine entscheiden. Entscheidend sei jetzt erst einmal, dass die Menschen im gespaltenen Deutschland wieder zusammenkommen – an dieser Stelle bricht Brandt die Stimme, ihm kommen die Tränen.Quelle: Willy Brandt, 10.11.1989