Douglas Rushkoff, US-amerikanischer Medientheoretiker und Professor, spricht über die Entwicklung des Internets von einer utopischen Vision zu einem von Tech-Milliardären dominierten Markt. Er beleuchtet die Ideologie hinter diesem Wandel und das spezifische Mindset dieser Milliardäre, das auf der Flucht vor menschlicher Sterblichkeit basiert. Rushkoff thematisiert auch die bedenkliche Beziehung zwischen Technologie und sozialen Interaktionen sowie die Herausforderungen des Aktivismus in einer polarisierten Gesellschaft. Arbeitsplatz, Wohlstand und Verantwortung werden kritisch hinterfragt.
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Vom Traum zur Tech-Autokratie
Das Internet wurde als ein Ort der digitalen Basisdemokratie und sozialen Verbindung gedacht.
Stattdessen entwickelte es sich zu einem von wenigen Tech-Milliardären dominierten Markt mit Überwachung und Datenausbeutung.
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Macht und Technik verschmelzen
Tech-Milliardäre sehen Politiker wie Trump als Werkzeuge, um ihre Ziele zu erreichen.
Es geht ihnen primär um Kapitalmehrung und ungehinderte technologische Entwicklung, nicht um Ideologie.
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Von Freiheit zu Kontrolle und Geschäft
Die ursprüngliche Internet-Utopie von Freiheit und Basisdemokratie wurde durch wirtschaftliche Interessen umgedreht.
Technologie wurde genutzt, um Menschen zu programmieren statt zu befähigen.
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The Ministry for the Future is a novel by Kim Stanley Robinson that delves into the urgent issue of climate change. Set in the near future, the story follows the establishment of a UN agency, the Ministry for the Future, whose mission is to advocate for the rights of future generations. The novel is told through multiple perspectives, including those of Mary Murphy, the head of the Ministry, and Frank May, an American aid worker who survives a devastating heat wave in India. The book explores various innovative solutions to climate change, such as the introduction of a new currency called 'carboni' to incentivize decarbonization, and it presents a hopeful yet realistic vision of how humanity might cooperate to mitigate the effects of climate change. The narrative includes a mix of fictional eyewitness accounts, non-fiction descriptions, and diverse writing styles, reflecting the complexity and urgency of the climate crisis[1][3][5].
Douglas Rushkoff zählt zu den einflussreichsten Intellektuellen der Welt und hat Begriffe wie «Digital Natives» oder «virale Medien» geprägt. Im Gespräch zeigt er auf, wie das Internet von einer Vision digitaler Basisdemokratie zu einem von Tech-Milliardären dominierten Markt werden konnte.
In den frühen 1990er-Jahren erträumten sich digitale Pioniere wie Douglas Rushkoff das Internet als machtfreien Ort, der allen Zugang zu Informationen bieten würde und wo man sich untereinander frei austauschen könnte. Doch statt globaler Vernetzung und barrierefreier Bildung machten Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook oder Apple aus dem offenen Netzwerk immer mehr einen von wenigen Akteurinnen und Akteuren dominierten Markt.
Für Douglas Rushkoff, der heute an der New York Public University Medientheorie lehrt und vom Massachusetts Institute of Technology zu den zehn einflussreichsten Intellektuellen weltweit gekürt wurde, steckt hinter diesem Umschlagen ins Gegenteil eine spezifische Ideologie: Leitfiguren des Silicon Valley wie Mark Zuckerberg, Elon Musk oder Peter Thiel kennzeichneten sich durch ein spezifisches «Mindset», einer Art Doktrin des genial begabten Übermenschen, der Normalsterbliche hinter sich lässt und sich blind auf das Lösen von Problemen durch Technologie verlässt. In seinem Buch «Survival of the Richest» beschreibt Douglas Rushkoff zudem, wie Tech-Oligarchen sich luxuriöse Bunker bauen, in die sie im Falle des mitverursachten Systemkollapses fliehen können.
Wolfram Eilenberger fragt den Digital-Vordenker, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte, und er blickt mit ihm auf die aktuelle Entwicklung und nähere Zukunft, wo sich durch die Allianz von Donald Trump mit Elon Musk politische Macht und Technik noch mehr verbanden und sich eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft ankündigt.
Wiederholung vom 23. März 2025