"Die Industrie liegt uns zu Füßen." | Hendrik Schabsky von ATLAS im Mittelstars Podcast
May 13, 2025
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Hendrik Schabsky, CEO der ATLAS Workwear GmbH und Nachfolger eines traditionsreichen Familienunternehmens, teilt beeindruckende Einblicke in die Welt der Sicherheitsschuhe. Er spricht über den Weg vom plötzlichen Verlust seines Großvaters zu innovativen Technologien wie 3D-Fußvermessung und Robotertechnologie. Hendrik reflektiert über die Herausforderungen eines Großbrands und die Bedeutung von Verantwortung über Generationen hinweg. Zudem beleuchtet er die strategische Expansion nach Brasilien und die Rolle der Unternehmensführung in der Regionalentwicklung.
Hendrik Schabsky beschreibt, wie die Übernahme des Familienbetriebs während der Corona-Pandemie neue Herausforderungen mit sich brachte.
Die Entscheidung, eine Produktionsstätte in Brasilien zu errichten, hat Atlas' Wettbewerbsvorteil durch eine kontrollierte Lieferkette erheblich gestärkt.
Durch maßgeschneiderte Dienstleistungen, wie 3D-Fußvermessungen, verbessert Atlas die Sicherheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter in der Industrie.
Deep dives
Das Wachstum von Atlas
Atlas, ein Unternehmen, das Sicherheitsschuhe herstellt, hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich gewachsen. Während das Unternehmen vor einem Jahrzehnt etwa zwei Millionen Paar Schuhe produzierte, werden heute rund 2,7 Millionen Paare gefertigt und versendet. Dieser Anstieg der Produktion zeigt die erfolgreiche Expansion und die starke Marktpräsenz von Atlas in Europa. Das Unternehmen hat sich durch die vollständige Eigenfertigung seiner Produkte von der Rohware bis zum fertigen Schuh einen Wettbewerbsvorteil verschafft.
Von der Gründung bis heute
Gegründet im Jahr 1910 hat Atlas seine Wurzeln in der Sicherheitsschuhproduktion für die lokale Stahl- und Kohleindustrie. Ursprünglich wurden die ersten Schuhe mit einfachen Materialien wie Buchenholzsohlen hergestellt und dann direkt von LKWs zu den Zechen verkauft. Über die Jahrzehnte hat sich die Technologie dramatisch weiterentwickelt, was die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens verdeutlicht. Besonders bemerkenswert ist die Geschichte der Unternehmensführung, da Henriks Großmutter nach dem plötzlichen Tod seines Großvaters das Unternehmen in der dritten Generation übernahm und mit starken Herausforderungen konfrontiert war.
Die Produktion in Brasilien
Ein entscheidender Schritt für Atlas war die Entscheidung, eine Produktionsstätte in Brasilien aufzubauen, um näher an den Rohstoffen zu sein, insbesondere am Leder. Diese Produktionsstätte wurde 2006 errichtet und beschäftigt heute etwa 1200 Mitarbeiter. Dort werden die Oberteile der Schuhe hergestellt, während die Sohlenteile in Deutschland produziert werden. Das Konzept der Wertschöpfung in Brasilien hat sich als sehr erfolgreich erwiesen und ermöglicht es Atlas, die gesamte Lieferkette selbst zu kontrollieren.
Innovative Dienstleistungen im Bereich Sicherheitsschuhe
Neben der Herstellung von Sicherheitsschuhen fokussiert sich Atlas auch auf maßgeschneiderte Dienstleistungen für Unternehmen. Dazu gehört die Durchführung von 3D-Fußvermessungen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter die perfekt passenden Schuhe erhalten. Diese proaktive Herangehensweise wird von Unternehmen geschätzt, da sie zur Reduzierung von Arbeitsunfähigkeiten aufgrund von Fuß- und Rückenproblemen beitragen kann. Dieser Service ist nicht nur praktisch, sondern steigert auch die Mitarbeiterzufriedenheit, da die Schuhe optimal auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden.
Zukunftsperspektiven und Herausforderungen
Atlas sieht sich auch Herausforderungen gegenüber, insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel und die Notwendigkeit, die Logistik zu optimieren. Trotz einer stabilen Nachfrage ist das Unternehmen bestrebt, weiterhin innovativ zu bleiben und sich den sich ändernden Marktbedingungen anzupassen. Auch die Digitalisierung spielt eine wichtige Rolle für die Zukunft von Atlas, wobei der Launch eines eigenen Online-Shops für Endkunden kürzlich stattfand. Das Unternehmen verfolgt zudem das Ziel, seine Marktpräsenz in Europa zu erweitern und potentielle Akquisitionen in Betracht zu ziehen, um weiter zu wachsen.
Hendrik Schabsky ist dieses Mal bei den Mittelstars zu Gast – und mit ihm eine echte Unternehmerstory aus dem Herzen des Ruhrgebiets. Als CEO der ATLAS Workwear GmbH führt er in fünfter Generation ein Familienunternehmen, das längst zur europäischen Marktspitze gehört: ATLAS stellt Sicherheitsschuhe her – und zwar 2,7 Millionen Paar pro Jahr, mit über 1.400 Mitarbeitenden in fünf Ländern.
Doch der Weg dahin war alles andere als geradlinig: Nachdem sein Großvater plötzlich verstarb, übernahm Hendriks Großmutter den Betrieb – mit fünf kleinen Kindern zuhause und ohne jede operative Erfahrung. Als später ein Großbrand die komplette Schuhfabrik zerstörte, stand das Unternehmen erneut am Abgrund. Wie man aus dieser Krise wieder aufsteht und was es heißt, Verantwortung über Generationen hinweg zu tragen – das erzählt Hendrik offen, reflektiert und mit viel Unternehmerherz.
Mit gerade einmal 26 Jahren übernahm er als CEO – mitten in der Corona-Pandemie. Heute investiert er in Roboter, Digitalisierung, 3D-Fußvermessung, Nachhaltigkeit und eine Supply Chain von Brasilien bis Dortmund. Warum ATLAS jeden Schuh selbst fertigt, was ein Sicherheitsschuh mit Gesundheit zu tun hat und warum ein einzelner Schuh bis zu 50 Teile hat – auch darüber spricht Hendrik in dieser Folge.
Ein Muss für alle, die wissen wollen, wie moderner Mittelstand wirklich funktioniert: Nah am Produkt, nah am Menschen, nah an der Verantwortung. Hendrik gibt Einblick in seine Führungsprinzipien, die Rolle der Familie, Wachstum ohne Plan B – und was es heißt, Unternehmer in einer der bodenständigsten Branchen überhaupt zu sein.
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