Claudia Sheinbaum hat durch ihren diplomatischen Ansatz und Verhandlungsgeschick die Handelsbeziehungen zwischen Mexiko und den USA stabilisiert.
Die neue Sicherheitsstrategie von Sheinbaum zeigt eine deutliche Wende im Umgang mit dem Drogenhandel, was zu einem Rückgang der Gewalt führt.
Deep dives
Die wirtschaftliche Abhängigkeit Mexikos von den USA
Die mexikanische Wirtschaft ist stark von den USA abhängig, was die Regierung und die Bevölkerung erkennen. Diese Abhängigkeit führt dazu, dass Mexiko relativ moderat im Umgang mit den USA und insbesondere mit Donald Trump agiert. Trotz der Drohungen Trump’s bezüglich Zöllen und Handelskonflikten ist Mexikos Handel mit den USA aufgrund des Freihandelsabkommens USMCA unverzichtbar. Die steigenden Zölle, die auf viele mexikanische Exporte angewendet werden, können zu wirtschaftlichen Rückgängen führen und könnten im schlimmsten Fall eine Rezession verursachen.
Claudia Schenbaum und ihr pragmatischer Umgang mit Trump
Claudia Schenbaum, Präsidentin Mexikos, hat sich als pragmatische und besonnene Verhandlerin gegenüber Trump erwiesen. Durch einen ruhigen und respektvollen Umgang konnte sie Spannungen abbauen und die Zusammenarbeit aufrechterhalten, trotz Trumps aggressiver Rhetorik. Ihre Beliebtheit in Mexiko ist gestiegen, da die Bevölkerung ihre diplomatischen Fähigkeiten schätzt und erkennt, dass ein konfrontativer Ansatz wenig fruchtbar wäre. Trump hat sogar öffentlich anerkannt, dass sie eine taffe Verhandlerin ist, was der Beziehung zwischen den beiden Ländern zugutekommt.
Der Drogenhandel und die Strategie gegen Gewalt
Der Drogenhandel, insbesondere in Bezug auf Fentanyl, stellt ein großes Problem für Mexiko und die USA dar. Zahlreiche Experten heben hervor, dass Schenbaum die Sicherheitsstrategie Mexikos gegen den Drogenhandel effektiv umstellt hat, was zu einem Rückgang der Gewalt und der Mordrate geführt hat. Früher wurde unter dem ehemaligen Präsidenten Obrador eine zu nachsichtige Haltung gegenüber den Kartellen verfolgt, was zu einer Eskalation der Gewalt führte. Schenbaums Ansatz zeigt deutlich, dass nun auch nachdrücklich gegen die Macht der Drogenkartelle vorgegangen wird, was sowohl für Mexiko als auch für die USA von entscheidender Bedeutung ist.
Eine linke, besonnene Physikerin, dazu noch Mexikanerin. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum schien schlechte Voraussetzungen für den Umgang mit Trump zu haben. Bisher konnte sie die Wirtschaftskatastrophe für ihr Land abwenden. Wie lange noch?
Die Zollpolitik der USA erschüttert den Welthandel. Ausgerechnet Mexiko, ein Land, das wirtschaftlich komplett von den USA abhängig ist, verhandelt recht erfolgreich. Der Grund: Die Staatschefin Claudia Sheinbaum ist politisch mit Populisten groß geworden und scheint daher den richtigen Ton im Umgang mit Donald Trump zu treffen.
In dieser Folge von »Acht Milliarden« spricht Host Juan Moreno mit Jens Glüsing, Mexiko-Korrespondent des SPIEGEL über Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum. »Mexiko ist im Handelskrieg mit den USA bislang glimpflich davongekommen – und das verdankt es hauptsächlich dem Verhandlungsgeschick Sheinbaum«, so Glüsing. Trump scheint seine mexikanische Amtskollegin offenbar als harte, aber faire Verhandlerin zu schätzen. Sie sei eine »wunderbare Frau«.
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