Boris Cyrulnik, ein Experte für Traumata und Resilienz mit einer bewegenden Biografie, spricht über seine Erfahrungen als Holocaust-Überlebender, die Bedeutung von Resilienz bei Kindern, die Trainierbarkeit von Resilienz, Ideologien und persönliche Freiheit, sowie die Wichtigkeit von Vielfalt, Toleranz und Humor im Umgang mit Traumata.
Unterstützung nach Traumata ist entscheidend für Resilienz.
Entwicklung von Schutzfaktoren in den ersten 1.000 Lebensstagen beeinflusst die psychische Widerstandskraft.
Deep dives
Der weg zur Resilienz durch das Überleben traumatischer Erfahrungen
Boris Cyrilnik, ein Überlebender des Holocausts, betont die Bedeutung von Resilienz nach traumatischen Erfahrungen. Trotz des frühen Verlusts seiner Familie im KZ Auschwitz, erkannte Cyrilnik die Kombination aus einem angenehm Geborgenheitsgefühl und der Spracharbeit als Schlüssel zur Überwindung des Leidens. Er hebt hervor, dass Unterstützung unmittelbar nach einem Trauma essentiell ist, um den Schreckensmechanismus zu mildern, bevor die Spracharbeit beginnt.
Der Einfluss der frühen Lebenserfahrungen auf die Resilienz
Cyrilnik betont die entscheidende Rolle der ersten 1.000 Lebensstage bei der Entwicklung von Schutzfaktoren. Die Erfahrungen aus dieser Zeit beeinflussen maßgeblich die psychische Widerstandskraft. Durch geborgene Umgebung und Sprachentwicklung können Kinder widerstandsfähiger werden. Ein Mangel an Unterstützung kann hingegen zu einer Schwächung der Resilienz führen.
Die Bedeutung von Humor und Vielfalt im Umgang mit Traumata und Ideologien
Cyrilnik betont die Rolle von Humor als Beziehungspflege und kritisiert ideologische Zwänge, die zu fanatischem Denken führen. Er hebt hervor, dass die kulturelle Vielfalt und der Dialog mit Andersdenkenden entscheidend sind, um der Absolutheit von Ideologien zu widerstehen. Humor dient als Mittel zur Entspannung und Perspektivenwechsel.
Der Umgang mit dem Tod und die Relevanz des Lebens
Trotz seines Alters reflektiert Cyrilnik über den Tod und betont, dass das Leben ihn vom Sterben abhält. Er plädiert dafür, weiterhin Freude am Leben zu finden, indem er plant, versteht und Begegnungen sucht. Cyrilnik teilt seine Einsicht, dass solange er lebt, er nicht tot ist und die Freude am Leben nicht verlieren sollte.
Das Leben des französischen Neurologen und Psychiaters Boris Cyrulnik begann mit einem Trauma: Seine Eltern wurden von den Nazis getötet. Er selbst entkam mit sechs Jahren nur knapp dem Tod. Heute ist der 85-Jährige ein international gefragter Experte, wenn es um Traumata und Resilienz geht.
Boris Cyrulnik hat eine bewegende Biografie. Als er fünf Jahre alt ist, werden seine Eltern deportiert und in den Konzentrationslagern von Auschwitz umgebracht. Er selbst kann sich verstecken, entkommt nur knapp dem Tod und wächst als Waisenkind bei Pflegefamilien und in diversen Pflegeheimen auf. Dieses frühe Trauma prägt sein gesamtes Leben und auch seine wissenschaftliche Forschung als Neuropsychiater und Professor in Toulon. Boris Cyrulnik ist heute 85 Jahre alt, seine Bücher sind Bestseller, und er gilt als einer der wichtigsten Experten, wenn es um Resilienz geht, um die Fähigkeit, besonders belastende, traumatische Erfahrungen zu überstehen – und manchmal sogar an ihnen zu wachsen. Yves Bossart spricht mit ihm über seine Biografie, über den Umgang mit Traumata, über das Rätsel der Resilienz und die Wurzeln des Fanatismus.
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