Erfahre, wie der Anzug zum einflussreichsten Kleidungsstück wurde und entdecke seine faszinierende Geschichte. Vom Einfluss der industriellen Revolution bis hin zu den Anzugstilen im 19. Jahrhundert wird die kulturelle Bedeutung beleuchtet. Einblicke in den Stresemann-Anzug und Churchills Siren Suit zeigen, wie Kleidungsstücke sozialen Status reflektieren. Zudem wird die überraschende Akzeptanz des Hoodies in der Arbeitswelt humorvoll thematisiert. Die Diskussion um Rollkragenpullover und deren Eleganz rundet die interessante Reise durch die Modegeschichte ab.
Der Herrenanzug entstand im 19. Jahrhundert als universelles Kleidungsstück und spiegelte soziale Zugehörigkeit sowie bürgerlichen Status wider.
Die Einführung von Baumwolle revolutionierte die Mode, indem sie Anzüge für verschiedene Gesellschaftsschichten zugänglicher und bequemer machte.
In der Dandy-Bewegung des 19. Jahrhunderts wurde Kleidung als Ausdruck von Individualität und Stil neu definiert, beeinflusst von Persönlichkeiten wie Beau Brummell.
Deep dives
Der Madridter Hutaufstand
Am 23. März 1766 demonstrierten in Madrid etwa 50.000 Menschen gegen die Regierung, was als Madridter Hutaufstand bekannt wurde. Der Protest richtete sich besonders gegen den Minister de Esquilace und die Reformen, die zu steigenden Brotpreisen führten. Auslöser für die Unruhen war ein Verbot des beliebten runden Hutes und eines langen Umhangs, wodurch den Menschen die neue Kleiderordnung auferlegt wurde. Trotz des Verbots verbreitete sich der lange Mantel schließlich sogar in Adelskreisen, was zeigt, wie Kleidungsvorschriften eine erhebliche soziale Bedeutung in dieser Zeit hatten.
Die Geschichte des Herrenanzugs
Der Herrenanzug hat sich im 19. Jahrhundert als universelles Kleidungsstück etabliert und wurde zu einem Symbol für den bürgerlichen Status. Während sich in verschiedenen Ländern unterschiedliche Stile entwickelten, blieb das Grundprinzip eines Anzugs meist dasselbe: eine lange Hose, ein Hemd und ein Jacket. Die Einführung der Baumwolle zur industriellen Produktion spielte eine entscheidende Rolle in der Verbreitung des Anzugs, da es den Menschen ermöglichte, bequemere und zugänglichere Kleidung zu tragen. In dieser Zeit trugen nicht nur Bürgerliche, sondern auch Arbeiter und Adelige Anzüge, was die gesellschaftliche Struktur und die Mode maßgeblich veränderte.
Die Bedeutung der Kleidung im 19. Jahrhundert
Kleidung war im 19. Jahrhundert nicht nur eine Frage der Mode, sondern auch der sozialen Zugehörigkeit. Mit der Französischen Revolution nahmen lange Hosen als Symbol der Gleichheit und Bürgerlichkeit den Platz der früheren Kniebundhosen ein. In der Folge führten gesellschaftliche Veränderungen dazu, dass Kleidung zu einem Ausdruck von Status und Identität wurde, wobei vor allem Anzüge für Männer eine zentrale Rolle spielten. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Konventionen der Anzugmode wider, die bis heute bestehen und oft noch heute besondere Anlässe festlegen.
Der Einfluss der Dandy-Bewegung
In der Dandy-Bewegung des 19. Jahrhunderts entstand ein neues Bewusstsein für Kleidung als Ausdruck von Individualität und Stil. Prominente Persönlichkeiten wie Beau Brummell trugen dazu bei, den modernen Anzug salonfähig zu machen, indem sie Wert auf einfache Eleganz legten. Brummell stellte die These auf, dass wahre Eleganz nicht auffallen sollte, was eine Abkehr von der extravaganten höfischen Mode bedeutete. Sein Einfluss und der seiner Nachahmer bewirkten, dass der Anzug zunehmend auch als Statussymbol innerhalb der bourgeoisen Gesellschaft angesehen wurde.
Die Entwicklung des Anzugs bis heute
Der Anzug hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht nur als Kleidungsstück für formelle Anlässe etabliert, sondern trägt auch eine Geschichte sozialer Dynamiken. Obwohl die Mode des Anzugs in den letzten Jahren gewandelt hat, bleibt er in vielen beruflichen und gesellschaftlichen Kontexten ein bedeutendes Kleidungsstück. Insbesondere bei offiziellen Anlässen zeigt sich die Bedeutung der Details, die entscheidend sind für die Ausstrahlung und das Erscheinungsbild des Trägers. Dank der Massenproduktion hat der Anzug zudem eine universelle Reichweite erlangt und steht symbolisch für Modernität und Erfolg in verschiedenen Kulturen weltweit.
Eine Geschichte über das einflussreichste Kleidungsstück der Moderne
Es geht mal wieder um Modegeschichte: Im 18. Jahrhundert entstand ein Kleidungsstück, das in relativ kurzer Zeit fast auf der ganzen Welt zur Alltags- und Festagskleidung für Männer wurde. Und auch wenn die Französische Revolution für ein Ende der ständischen Kleiderordnung sorgte und dank der Sansculotten die Kniebundhosen aus der Mode kamen, wurde der Anzug nicht in Frankreich erfunden.
Wir sprechen in der Folge über Baumwolle als Motor der Industriellen Revolution, Röcke, Hosen und Hemden und warum es gar nicht so einfach ist, einen Anzug zu tragen.
Tour
Wir gehen wieder auf Tour! Sichert euch jetzt Tickets, und feiert mit uns das Jubiläumsjahr 2025! Tickets: https://www.geschichte.fm/tour
Literatur
Anja Meyerrose: Herren im Anzug. Eine transatlantische Geschichte von Klassengesellschaften im langen 19. Jahrhundert, 2016.
Wer unsere Folgen lieber ohne Werbung anhören will, kann das über eine kleine Unterstützung auf Steady oder ein Abo des GeschichteFM-Plus Kanals auf Apple Podcasts tun.
Wir freuen uns, wenn ihr den Podcast bei Apple Podcasts oder grundsätzlich wo immer dies möglich ist rezensiert oder bewertet.
Wir freuen uns auch immer, wenn ihr euren Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder sogar Nachbarinnen und Nachbarn von uns erzählt!