Noëmi Ackermann, SRF-Journalistin und Expertin für Inlandfragen, spricht über die Herausforderungen der Abnehmspritze Wegovy und deren Kostenübernahme durch die Krankenkassen in der Schweiz. Sie erklärt die finanziellen Belastungen, die auf das Gesundheitssystem zukommen könnten, mit Schätzungen von bis zu 300 Millionen Franken jährlich. Zudem wird diskutiert, wie viele Patienten langfristig auf das Medikament angewiesen sind und die Risiken des Jojo-Effekts. Francesca teilt ihre persönlichen Erfahrungen und die Schwierigkeiten, die sie mit der Spritze hatte.
30:43
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Langfristige Einnahme notwendig
Das Abnehmmedikament muss oft lebenslang eingenommen werden, um den Effekt zu erhalten.\n- Bei Absetzen droht der Jojo-Effekt mit möglicher Gewichtszunahme über das Anfangsgewicht hinaus.
insights INSIGHT
Hohe Kosten durch VEGOVY
VEGOVY verursacht in zehn Monaten bereits Kosten von 43 Millionen Franken.\n- Bis Ende 2024 erstatten die Krankenkassen bei etwa 40'000 Personen die Behandlung.
insights INSIGHT
Ungewissheit über Langzeiteffekte
Absetzen von VEGOVY führt meist zu schneller Gewichtszunahme.\n- Medizinische Langzeitdaten für dauerhafte Kostenersparnisse durch das Medikament fehlen noch.
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Wir alle bezahlen mit, wenn stark übergewichtige Menschen die Abnehmspritze erhalten. In der Schweiz übernimmt unter gewissen Bedingungen die Krankenkasse. «Wegovy» ist ein Kostentreiber. Was heisst das für unser Gesundheitssystem? Francesca hat die Spritze selbst bezahlt - und sie nicht vertragen.
Es geht (einmal mehr) um jede Menge Geld. Der Krankenkassenverband Prioswiss lässt durchblicken, dass die jährlichen Kosten, welche die Abnehmspritze verursacht, bis zu 300 Millionen Franken betragen könnten. Zu beachten sei ausserdem, dass viele Betroffene das Medikament vermutlich auf sehr lange Dauer nehmen müssten, damit sie ihr Gewicht halten können.
Francesca* hat keine guten Erfahrungen mit der Spritze zum Abnehmen gemacht. Die Nebenwirkungen machten ihr so sehr zu schaffen, dass sie die Medikamente schliesslich absetzen musste. Im Frühling hat sich Francesca nun einer Magen-Bypass-Operation unterzogen.
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(00:00) Intro
(02:19) Ein Medikament für den Rest des Lebens?
(03:24) Voraussetzungen für eine Kostenübernahme
(05:05) Krankenkassenverband erwartet hohe Kosten
(08:06) Barbara: «Ungewiss, was in Zukunft passiert»
(09:39) Die Gefahr des Jojo-Effekts
(10:54) Soll die Allgemeinheit für Übergewicht bezahlen?
(14:30) Frauen lassen sich die Spritze zum Abnehmen öfter verschreiben
(16:14) Francescas Erfahrungen mit der Spritze
(20:52) Nebenwirkungen von GLP1-Medikamenten
(21:48) Francescas Alternative: Magen-Bypass
(25:17) Selbstzahler:innen und der Vorwurf willkürlicher Preissetzungen
(29:09) Ausblick und Impressum
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In dieser Episode zu hören:
- Barbara aus Winterthur (50)
- Francesca (37)
- Philipp Gerber, leitender Arzt am Universitätsspital Zürich, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung
- Anne Mette Wiis Vogelsang, General Managerin der Schweizer Niederlassung von Novo Nordisk
- Adrien Kay, Leiter Kommunikation des Branchenverbands Schweizer Krankenversicherter prio.swiss
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Zum Indikator des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums Obsan:
https://www.versorgungsatlas.ch/indicator/_025
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Team:
- Host: Raphaël Günther
- Recherche und Produktion: Lucia Theiler (SRF Wirtschaftsredaktion), Raphaël Günther, Noëmi Ackermann (SRF Inlandredaktion), Céline Raval
- Titelmusik und Sounddesign: Michael Studer
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Das ist «News Plus Hintergründe»:
Aufwändig recherchierte Geschichten, die in der Schweiz zu reden geben. Brisante und vertiefte Recherchen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.