Nach Einsätzen kämpfen viele Soldaten mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Die bürokratischen Hürden zur Anerkennung ihrer Erkrankungen sind oft ermüdend und frustrierend. Ehemalige Soldaten berichten von ihren inneren Kämpfen und der Schwierigkeit, Unterstützung zu erhalten. Eine besonders tragische Geschichte beschreibt den verzweifelten Versuch eines Mannes, durch Polizeigewalt seinem Leben zu entkommen. Ein eindringlicher Einblick in die Realität, mit der Veteranen konfrontiert sind, und die Notwendigkeit empathischer Unterstützung.
42:13
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Tragischer Suizidversuch von Stefano B.
Stefano B., ein Bundeswehrveteran, versuchte 2023 mehrmals Suizid und plante einen Geiseldrama in Ulm mit Waffenattrappen.
Sein tragischer Fall zeigt das Versagen der Bundeswehr bei der schnellen Trauma-Therapie.
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Annika Schröder erlebt Kunduz-Gefecht
Annika Schröder erlebte 2010 das Karfreitagsgefecht bei Kunduz live mit und wurde schwer traumatisiert.
Die Eindrücke der Gefechtslage sind ihr nach 15 Jahren noch lebendig und belasten sie stark.
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PTBS: Trauma und Symptome
PTSD (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nur durch ein Trauma ausgelöst wird, inklusive typischer Symptome wie Albträume und Angst.
Viele Betroffene meiden Auslöser (Trigger) und ziehen sich sozial zurück, was das Leben stark einschränkt.
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Folge 1: Drei Kriege
Viele Soldatinnen und Soldaten kommen traumatisiert aus einem Einsatz. Ein Gefecht, Todesangst und das Töten anderer können eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auslösen - so ergeht es Tausenden. Um Hilfe zu bekommen - zunächst eine Therapie, später oft auch finanzielle Versorgung - müssen die Veteranen viele Jahre kämpfen: Gegen die Bundeswehr. Die ist als Dienstherr der Soldaten in einer "schizophrenen Rolle", wie es Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer formuliert: "Weil er auf der einen Seite zur Fürsorge verpflichteter Dienstherr ist und auf der anderen Seite das Verfahren prüfen und durchführen muss. Und diesen Spagat kriegt er oft nur sehr schwer hin". Warum dauern Wehrdienstbeschädigungsverfahren so lange und was macht das mit dem Image der Bundeswehr - in Zeiten, in denen verstärkt um Nachwuchs geworben wird, um die Landes- und Bündnisverteidigung zu intensivieren? Die ehemalige Luftlandesanitäterin Annika, der frühere Fallschirmjäger Robert haben PTBS - und auch Ex-Feldjäger Alex: "Ich saß vorm Fernseher und es liefen die ganze Zeit Bilder vom Krieg. Bis ich dann irgendwann mitgekriegt habe, der Fernseher ist ja gar nicht an".
Wie eine PTBS diagnostiziert wird, warum die Dunkelziffer weit höher liegt als bei 200 Neuerkrankungen pro Jahr und was der Amoklauf des ehemaligen Soldaten Stefano B. in Ulm damit zu tun hat - das hört ihr in der ersten Folge der vierten Staffel von "Killed in Action".
Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke:
https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
Dazu gibt es die Trauma-Hotline: 0800 588 7957
Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote
Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
https://www.veteranenverband.de/hilfe/
Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117)
Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt (112)
Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige, bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei:
0800-1110111 oder 0800-1110222
Informationen zu Depressionen:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de
Informationen zu Angsterkrankungen:
https://www.angstselbsthilfe.de
Für Angehörige:
https://www.bapk.de
Michael A. Tegtmeier – "Traumatischer Stress bei militärischen Kräften":
https://www.verlagdrkovac.de/978-3-8300-5351-4.htm
“Panorama”-Beitrag:
https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
ARD-Sendung “Mitreden!”:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
Podcast-Tipp: "Wie wir ticken - Euer Psychologie-Podcast":
https://www.ardaudiothek.de/sendung/94700346/