Marco Seliger, verteidigungspolitischer Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung und ehemaliger Reservist, erörtert die historische Bedeutung der neu aufgestellten deutschen Panzerbrigade in Litauen. Diese steht für einen grundlegenden Wandel in der deutschen Sicherheitspolitik seit dem Zweiten Weltkrieg. Seliger betont die positive Wahrnehmung der litauischen Bevölkerung, hinterfragt jedoch Deutschlands Verpflichtung im Ernstfall. Außerdem wird die geopolitische Lage an der NATO-Ostflanke im Kontext des Ukraine-Konflikts und der internationalen Diplomatie thematisiert.
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insights INSIGHT
Historische Stationierung der Bundeswehr
Das ist erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg eine dauerhafte Stationierung eines deutschen Kampfverbands außerhalb Deutschlands.
Dies markiert eine entscheidende Zeitenwende in der deutschen Sicherheitspolitik.
insights INSIGHT
Litauer Rückhalt für Bundeswehrbrigade
85 bis 90 Prozent der Litauer befürworten die Stationierung der deutschen Brigade.
Diese gilt in Litauen als Existenzversicherung innerhalb der NATO gegen russische Bedrohungen.
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Priorität und Ausrüstung der Brigade
Die Brigade hat höchste Priorität im Heer und soll modernstes Gerät, wie den Leopard 2 A8, erhalten.
Zeitgerecht erteilte Aufträge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Rüstungsindustrie sind für die Einsatzfähigkeit entscheidend.
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Es war ein feierlicher sogenannter Aufstellungsappell am Donnerstag in Vilnius. Die Panzerbrigade der Bundeswehr ist in Litauen in Dienst gestellt worden. Über die deutsche Brigade spricht Host Anna Engelke mit Marco Seliger. Für den Journalisten der NZZ und Bundeswehr-Kenner hat das eine historische Dimension. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg werde deutsches Militär mit einem Kampfverband außerhalb Deutschlands dauerhaft stationiert. Dies sei „tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes eine Zeitenwende“. Die Brigade der Bundeswehr soll bis Ende 2027 einsatzfähig sein. Laut aktuellen Umfragen stehen bis zu 90 Prozent der Litauer der Stationierung positiv gegenüber, erklärt Seliger. In ihrer Perzeption seien die deutsche Brigade und das deutsche militärische Engagement im Rahmen der Nato ihre Existenzversicherung. Allerdings gebe es Zweifel, ob Deutschland - wenn es zum Schwur käme - sein Beistandsversprechen einhalte.
Kai Küstner fasst die aktuelle Lage in der Ukraine zusammen. Auch nach dem Telefonat der Präsidenten Trump und Putin gebe es nicht das geringste Anzeichen für eine Bewegung Richtung Feuerpause. Kai spricht mit Blick auf Friedenshoffnungen von “Potemkin’scher Diplomatie” Putins, weil vieles darauf hindeutet, dass er echte Verhandlungsbereitschaft nur vortäuscht. Während die EU ein 17. Sanktionspaket verabschiedet hat, scheint US-Präsident Trump den Druck auf Moskau nicht erhöhen zu wollen. Kai erläutert auch, was hinter der Aussage Putins steckt, in der Grenzregion zur Ukraine eine Pufferzone schaffen zu wollen.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Das ganze Interview mit Marco Seliger
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Seliger-Paradigmenwechsel-in-der-deutschen-Sicherheitspolitk,audio1879272.html
NSA-Report zu russischen Cyberangriffen
https://www.nsa.gov/Press-Room/Press-Releases-Statements/Press-Release-View/Article/4193749/nsa-and-others-publish-advisory-warning-of-russian-state-sponsored-cyber-campai/
Link zu neuer Staffel von “Killed In Action – Trauma Bundeswehr”
https://1.ard.de/Killed_in_Action_1
Stefan Niemann über NATO-Manöver an der Ostflanke auf tagesschau24 https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1469548.html