Marietta Babos, Makroökonomin und Gründerin von Damensache, beleuchtet die finanzielle Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Sie diskutiert die Ursachen für Altersarmut und das Gender Pay Gap sowie die Rolle von Teilzeitarbeit. Babos erläutert, wie Frauen beim Investieren oft erfolgreicher sind und welche Strategien helfen können, finanzielle Sicherheit zu erlangen. Zudem wird die Bedeutung von staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen diskutiert und praktische Schritte zur finanziellen Vorbereitung aufgezeigt.
Finanzielle Bildung ist entscheidend für Frauen, um aktiv ihre Altersvorsorge zu planen und somit Armutsrisiken zu minimieren.
Der Gender-Pay-Gap persisteirt aufgrund von Diskriminierung, was eine gerechtere Arbeitsverteilung und faire Bezahlung erfordert.
Deep dives
Bedeutung der finanziellen Bildung für Frauen
Finanzielle Bildung ist für Frauen von entscheidender Bedeutung, da viele von ihnen zunehmend die Verantwortung für ihre finanzielle Zukunft übernehmen müssen. Die Erfahrungen einer Frau, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes vor existenziellen Herausforderungen stand, verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass Frauen nicht nur eine Grundkenntnis im Bereich Finanzen haben, sondern auch aktiv für ihre Altersvorsorge und finanzielle Absicherung sorgen. Es wird betont, dass viele Frauen in Teilzeit arbeiten und häufig schlechtere Rentenansprüche haben, weil sie weniger in die staatliche Rentenkasse einzahlen. Ein wachsender Trend ist die Schaffung von Plattformen und Communities, die Frauen motivieren und ihnen helfen, ihre finanziellen Kenntnisse und Investitionsstrategien zu verbessern.
Die Teilzeitfalle
Viele Frauen geraten in die Teilzeitfalle, die sich negativ auf ihre Einkommenssituation auswirkt. Es wird erläutert, dass Teilzeitarbeit häufig langfristig zu einer geringer ausfallenden Rente führt, weil die Rentenansprüche an das Bruttogehalt und die Anzahl der Beitragsjahre gekoppelt sind. Als Illustrationsbeispiel wird das Bild einer halben Frau verwendet, um abbilden, wie Frauen oft in Teilzeitjobs eingeklemmt sind, wodurch sie wertvolle Jahre ihrer Karriere und Rentenansprüche verlieren. Dieser Umstand wird als gesellschaftliches Problem dargestellt, das angegangen werden muss, um eine gerechtere Verteilung von finanzieller Sicherheit zwischen den Geschlechtern zu ermöglichen.
Gender-Pay-Gap und Verantwortung der Arbeitgeber
Der Gender-Pay-Gap persistiert und ist oft das Ergebnis von Diskriminierung, was nach wie vor eine Herausforderung für die Gleichstellung der Geschlechter im Arbeitsleben darstellt. Ein Beispiel verdeutlicht, dass Frauen in Führungspositionen oftmals ebenso umsichtig und leistungsstark sind wie ihre männlichen Kollegen, jedoch häufiger weniger Gehalt erhalten. Die Verantwortung der Arbeitgeber, flexiblere Arbeitsmodelle zu unterstützen und Gehälter fair zu gestalten, wird betont, wobei einige Unternehmen bereits positive Schritte in Richtung Gleichstellung unternommen haben. Eine ärztliche Einstellung, die leistungsorientiertes Gehalt unabhängig von der Arbeitszeit vorschreibt, könnte als Vorbild für andere Unternehmen dienen.
Investieren und finanzielle Unabhängigkeit
Frauen, die investieren, zeigen oft bessere Ergebnisse als Männer, was darauf hindeutet, dass sie fundiertere Entscheidungen treffen können, wenn sie ausreichend Informationen haben. Strategien wie das Erstellen einer Liste von Einnahmen und Ausgaben oder das Nutzen von Banken-Apps zur Auswertung der finanziellen Situation können Frauen helfen, ihre finanzielle Unabhängigkeit zu fördern. Das Bewusstsein für steuerliche Vorteile und das Nutzen von verschiedenen Anlagemöglichkeiten wird ebenfalls unterstrichen, da geringfügige Anpassungen im Sparverhalten zu bedeutenden langfristigen Resultaten führen können. Mit konkreten Empfehlungen und einem praxisorientierten Ansatz wird Frauen nahegelegt, aktiv zu werden und ihre wirtschaftliche Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Der Kapital- und Finanzmarkt ist lang nicht mehr Männern vorbehalten. Wie sich Frauen langfristig absichern können – bis in die Pension
Frauen investieren weniger in finanzielle Absicherung, sind weniger interessiert an Investments und sind häufiger von Altersarmut betroffen: Ist das wirklich so? Auch 2024 noch? Was es auf jeden Fall noch gibt, ist der klaffende Gender Pay Gap, die Teilzeit-"Falle" und die niedrigeren Pensionen, die Frauen im Gegensatz zu Männer häufig betreffen. Dabei investieren Frauen, wie Studien zeigen, oft gewinnbringender als Männer, und auch die Einkommensunterschiede hängen nicht immer von persönlichen Entscheidungen ab – oft kommen diese durch Diskriminierungen zustande. Ob finanzielle Absicherung immer nur Privatsache ist, oder was der Staat noch tun sollte und welche Möglichkeiten und Chancen es für Frauen bei Investments und Absicherung gibt, darüber spricht Marietta Babos im neuen Teil von "Lohnt sich das?". Sie hat Damensache gegründet, eine Plattform für die finanzielle Beratung von Frauen. Sie ist Makroökonomin und langjährig erfahrene Strategieberaterin mit Fokus auf Banking & Finance.
Hat Ihnen dieser Podcast gefallen? Mit einem STANDARD-Abonnement können Sie unsere Arbeit unterstützen und mithelfen, Journalismus mit Haltung auch in Zukunft sicherzustellen. Alle Infos und Angebote gibt es hier: abo.derstandard.at
Get the Snipd podcast app
Unlock the knowledge in podcasts with the podcast player of the future.
AI-powered podcast player
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Discover highlights
Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode
Save any moment
Hear something you like? Tap your headphones to save it with AI-generated key takeaways
Share & Export
Send highlights to Twitter, WhatsApp or export them to Notion, Readwise & more
AI-powered podcast player
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Discover highlights
Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode