Heidi Reichinnek (Linke): Schluss mit Ausreden – Frauenschutz finanzieren!
Mar 25, 2025
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Heidi Reichinnek, Co-Fraktionsvorsitzende der Linkspartei und Feministin, spricht über dringend notwendige Maßnahmen gegen Femizide. Sie kritisiert die Unzulänglichkeiten im aktuellen Gewaltschutz und fordert finanzielle Unterstützung für Frauenhäuser. Reichinnek beleuchtet auch die politische Wende der Linken und ihre Ansätze für eine realistische Friedenspolitik in Krisenzeiten, insbesondere im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt. Sie setzt sich für feministische Bewegungen und den Dialog im Kampf gegen frauenfeindliche Äußerungen ein.
Femizide sind ein drängendes Problem in Deutschland mit unklaren Definitionen, die die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt erschweren.
Die Linke hat sich durch Fokussierung auf soziale Themen und Bürgernähe von einer marginalisierten zu einer relevanten politischen Kraft entwickelt.
Eine verbesserte Finanzierung von Gewaltschutz-Infrastrukturen ist entscheidend, um Frauen effektiv vor Gewalt zu schützen und Unterstützung zu bieten.
Deep dives
Femizide und Gewalt gegen Frauen
Femizide stellen ein alarmierendes Problem dar, da im Jahr 2023 in Deutschland 360 Frauen getötet wurden und die Erfassung dieser Verbrechen lückenhaft ist. Die Definition von Femizid ist unklar, was die Analyse und Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen erschwert. Dringend gefordert wird eine einheitliche Definition und eine bessere Erfassung von geschlechtsspezifischen Gewaltverbrechen, um das öffentliche Bewusstsein zu schärfen und politische Maßnahmen zu stärken. Es wird betont, dass nicht Frauen für die Gewalt verantwortlich gemacht werden dürfen, sondern das patriarchale System und die Täter selbst in den Fokus gerückt werden müssen.
Politische Prioritäten der Linken
Die Linke hat sich in den letzten Jahren von einer marginalisierten Partei wieder zu einer ernstzunehmenden politischen Kraft entwickelt, was durch einen Fokus auf soziale Themen und Bürgernähe erreicht werden konnte. Der Bundesparteitag zeigte eine neue Optimismus und eine klare Strategie, sich auf wichtige Themen für die Bevölkerung zu konzentrieren, wie den sozialen Wohnungsbau und den Mietendeckel. Durch den persönlichen Kontakt mit Wählern an Haustüren und über soziale Medien gelang es der Linken, relevante Probleme aufzugreifen und praktische Lösungen anzubieten. Diese Verknüpfung von öffentlichen Anliegen und politischer Aktionsbereitschaft hat die Partei revitalisiert und frischen Wind ins politische Geschehen gebracht.
Finanzierung von Gewaltschutz
Die Finanzierung von Gewaltschutz-Infrastrukturen ist entscheidend, um Frauen vor Gewalt zu schützen und Unterstützung zu bieten. Aktuelle gesetzliche Regelungen, wie das Gewalthilfegesetz, sind unzureichend, da sie erst ab 2032 greifen und keinen garantierten Zugang zu notwendigen Ressourcen bieten. Es muss in Beratungsstellen und Frauenhäuser investiert werden, um ein Angebot für alle Frauen zu schaffen, unabhängig von ihrem Status oder ihrer Herkunft. Die Notwendigkeit eines umfassenden gesetzlichen Rahmens und stabiler finanzieller Mittel wird als essenziell angesehen, um eine zuverlässige Hilfestruktur zu gewährleisten.
Kampf gegen patriarchale Gewalt
Der Kampf gegen patriarchale Gewalt erfordert einen direkten Zugriff auf die Täter sowie geeignete Präventionsstrategien. Gewalt gegen Frauen sollte nicht nur als individuelles Problem betrachtet werden, sondern muss durch gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen angegangen werden. Die Einbeziehung von Männerarbeit und die kritische Betrachtung männlicher Gewalt in allen gesellschaftlichen Schichten sind notwendige Schritte. Eine Debatte über die gesellschaftlichen Normen und Werte, die Gewalt gegen Frauen begünstigen, soll gefördert werden, um den notwendigen Wandel herbeizuführen.
Friedenspolitik und Militär
In der aktuellen sicherheitspolitischen Diskussion ist es wichtig, zwischen Verteidigungsfähigkeit und Aufrüstung zu differenzieren. Die Linke hebt hervor, dass Friedenspolitik nicht nur durch militärische Maßnahmen, sondern auch durch Diplomatie und internationale Zusammenarbeit erreicht werden kann. Der Fokus sollte auf der Unterstützung von zivilen Lösungen und dem Abbau von militärischen Spannungen liegen, während gleichzeitig die Notwendigkeit einer effektiven Verteidigungsarmee anerkannt wird. Kernpunkt ist, dass die Gelder für Rüstung nicht als Blankoscheck eingesetzt werden dürfen, sondern gezielt für friedenssichernde Maßnahmen und die Unterstützung von Menschenrechten eingesetzt werden sollten.
Es ist DAS Comeback, das viele nicht mehr für möglich gehalten haben: die Linke.
In dieser Podcastfolge spricht die Co-Fraktionsvorsitzende Heidi Reichinnek nicht über ihre TikTok-Erfolgsstrategie, sondern über ein Thema, das im politischen Alltag oft zu wenig Beachtung findet: Femizide – das gezielte Töten von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Wie können wir Frauen besser schützen, warum ist es so schwierig, die genauen Zahlen zu erfassen? Und: Was können wir von unseren europäischen Nachbarn lernen?
Wie stellt sich Heidi Reichinnek außerdem eine realistische Friedenspolitik in einer Zeit vor, in der die Sicherheit in Europa durch Krieg und Machtverhältnisse bedroht ist? Welche Schritte plant die Linke im Umgang mit Putin und seinem fortschreitenden Angriffskrieg auf die Ukraine? Für all das und vieles mehr hört die neue Folge von ABSOLUTE MEHRHEIT!
Diese Folge behandelt sexualisierte Gewalt. Wenn ihr selbst Gewalterfahrungen gemacht habt, findet ihr hier Unterstützung:
- Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen”: 08000 116 016 (rund um die Uhr)
- Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 (rund um die Uhr)
- Opfer-Telefon vom Weißen Ring: 116 006 (7-22 Uhr)
Mehr Informationen erhaltet ihr auf der Homepage der Online-Datenbank für Betroffene von Straftaten: www.odabs.org.
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