Liebesmodelle - Saskia Michalski über Queersein und Polyamorie
May 3, 2024
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Saskia Michalski, Expertin für Queerness und Polyamorie, spricht über ihre Reise von einer traditionellen monogamen Beziehung zu einem offenen Liebesmodell. Sie reflektiert über Identitätskrisen und die Bedeutung ehrlicher Kommunikation in polyamoren Beziehungen. Saskia thematisiert auch die Herausforderungen queerer Menschen und die Notwendigkeit von Solidarität. Besonders spannend ist ihre Erkenntnis, dass Liebe kein Besitz ist und dass das Brechen von Konventionen Freiheit und Glück bringen kann.
Saskia Michalski beschreibt ihren Wandel von monogamen Beziehungsidealen zu einer offenen polyamoren Lebensweise und deren gesellschaftliche Akzeptanz.
Die Sprecherin betont die Bedeutung von Authentizität und Unterstützung im Umgang mit queeren Herausforderungen und dem Umgang mit sexueller Gewalt.
Deep dives
Der Weg zur Queerness
Die Sprecherin thematisiert ihre Reise zur Queerness und wie sie sich von monogamen Erwartungen gelöst hat. Sie reflektiert über ihre Vergangenheit, in der sie in einer heteronormativen Gesellschaft aufgewachsen ist, und beschreibt, dass sie früher die Idee der Disney-Monogamie verkörperte. Der Wandel begann, als sie sich in mehrere Personen verliebte, was eine Identitätskrise auslöste und sie dazu brachte, die monogamen Dogmen ihrer Kindheit zu hinterfragen. Sie zeigt auf, dass diese Veränderung kein Versagen der bisherigen Beziehung war, sondern eine neue Erkenntnis über die Möglichkeit, mehrere Menschen lieben zu können, die sie zum offenen Dialog mit ihrem Partner führte.
Öffentliches Outing und Herausforderungen
Nach dem ersten Gespräch über ihre Gefühle beschlossen die Sprecherin und ihr Partner, die polyamore Beziehung zu erkunden, was sie öffentlich auf ihren Social-Media-Kanälen teilte. Überraschenderweise ging ein Video darüber viral und zeigte das öffentliche Interesse an nicht-traditionellen Beziehungsformen. Die Zuhörerschaft wurde darauf aufmerksam, dass polyamore Beziehungen echte Liebe darstellen können, auch wenn viele diese Sichtweise infrage stellen. Es wird darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, authentisch zu sein und die eigene Geschichte zu teilen, um andere zu inspirieren und zu helfen.
Stereotype und gesellschaftliche Reaktionen
Die Sprecherin diskutiert die verschiedenen Stereotypen und Vorurteile, die sie und ihre Partner in der Gesellschaft erfahren, sowie die Anfeindungen, die oft aus Unverständnis entstehen. Sie beschreibt, dass ihr als queer identifizierten Menschen oft die Liebe abgesprochen wird, was in der Gesellschaft weit verbreitet ist. Es wird betont, dass das Umfeld eine entscheidende Rolle spielt und die Unterstützung von Mitmenschen unerlässlich für das persönliche Wachstum ist. Die Sprecherin ermutigt dazu, ein Umfeld zu schaffen, in dem man sich selbst sein kann, ohne sich verstellen zu müssen.
Bildung und Sichtbarkeit von Tabuthemen
Ein zentrales Anliegen der Sprecherin ist es, das Bewusstsein für tabuisierte Themen wie sexuelle Gewalt und die Herausforderungen von queeren Menschen zu schärfen. Sie argumentiert, dass Scham und Angst oft dazu führen, dass solche Themen im Verborgenen bleiben und nicht offen diskutiert werden. Die Sprecherin weist darauf hin, dass durch soziale Medien Sichtbarkeit geschaffen wurde, jedoch immer noch viel Arbeit nötig ist, um echte Solidarität zu erreichen. Die Notwendigkeit, als Ally aktiv zu werden und sich für Benachteiligte einzusetzen, wird als entscheidend erachtet, um einen positiven gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen.
Saskia Michalski ist bis Mitte 20 den klassischen heteronormativ-monogamen Weg gegangen. Verliebt, verlobt, verheiratet – mit einem Mann. Alles ändert sich, als Saskia Lui kennenlernt und beginnt, klassische Beziehungskonzepte zu hinterfragen. In Eine Stunde Liebe geht es um die Offenheit für neue Liebesmodelle.
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Ihr hört in dieser "Eine Stunde Liebe":
00:01:10 - Saskia Michalski über das persönliche Liebesverständnis vor sieben Jahren
00:09:00 - Saskia kritisiert, wie die Scheidung von Marcin von der Außenwelt als Scheitern der Poly-Beziehung interpretiert wurde.
00:11:30 - "Liebe und lieben lassen" ist ein Appell, authentische Liebe zu leben.
00:12:30 - Saskia spricht über sexualisierte Gewalt und Scham.
00:15:00 - Warum Allys wichtig sind.
00:20:00 - Umgang mit Queerfeindlichkeit
00:26:00 - Saskia über das Outing der eigenen Mutter
00:28:30 - "Liebe ist kein Besitz"
00:30:00 - Im Liebestagebuch erzählt Milan von den Hochzeitsvorbereitungen mit seinem Freund.