Daniel Gerlach, Chefredakteur von Zenit und Nahost-Experte, Jan Fleischhauer, Kolumnist bei Fokus mit kritischen Ansichten zur deutschen Politik, Tomas Avenarius, Krisenreporter der Süddeutschen Zeitung, und Michaela Küfner, Chefkorrespondentin der Deutschen Welle, diskutieren die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen und die moralischen Dilemmata Deutschlands. Sie beleuchten die Verantwortung der EU, die Rolle der Waffenlieferungen sowie die Herausforderungen in den Friedensverhandlungen und analysieren die Komplexität der deutschen Haltung zu Israel.
57:27
forum Ask episode
web_stories AI Snips
view_agenda Chapters
auto_awesome Transcript
info_circle Episode notes
insights INSIGHT
Druck durch humanitäre Lage
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist dramatisch und sorgt international zunehmend für Druck auf Israel.
Bilder von verhungernden Kindern und die Blockade machen eine bedingungslose Solidarität mit Israel schwieriger.
insights INSIGHT
Hungersnot als Druckmittel
Die Hungersnot in Gaza wird als Teil einer israelischen Taktik zur Erhöhung des Drucks interpretiert.
Sowohl interne als auch externe Gründe beeinflussen Israels Vorgehen im Gaza-Krieg.
insights INSIGHT
Deutschland und historische Verantwortung
Deutschlands Haltung ist geprägt von seiner historischen Verantwortung und dem Schutz der Menschenwürde.
Dies führt dazu, dass Deutschland nicht alle internationalen Erklärungen zu Gaza mitunterzeichnet.
Get the Snipd Podcast app to discover more snips from this episode
Die Lage der Menschen im Gazastreifen wird laut Aussage vieler Hilfsorganisationen immer prekärer. Nicht nur innen- sondern auch außenpolitisch wächst der Druck auf die Merz-Regierung, sich im Nahost-Konflikt nicht weiter einseitig auf die Seite Israels zu schlagen, sondern sich für ein Ende der humanitären Notlage in Gaza einzusetzen. Was kann, was sollte Deutschland aufgrund seiner historischen Schuld tun? Welchen Einfluss hat Berlin auf Israel, um den Konflikt zu lösen? Darüber wurde im Presseclub kontrovers diskutiert.
Die Weigerung Deutschlands, die Erklärung von rund 30 Ländern zu unterschreiben, die ein sofortiges Kriegsende seitens Israel erwartet und eine unmittelbare Wiederaufnahme der Hilfslieferungen, wird sehr unterschiedlich bewertet. Während Michaela Küfner dafür Verständnis zeigt, widerspricht Daniel Gerlach energisch. Auch die Ankündigung des französischen Präsidenten Macron, Palästina als eigenen Staat anzuerkennen, findet ein geteiltes Echo. Die einen halten das für Aktionismus, während andere es als folgerichtig bewerten, um einer Zwei-Staaten-Lösung näherzukommen. Jan Fleischhauer fürchtet dagegen eine weitere Verschlechterung der Lage der in Deutschland lebenden Juden, sollte Merz der Aufforderung nachkommen. Der Kanzler sollte sich vielmehr dafür einsetzen, dass die sieben deutschen Geiseln freigelassen werden. Außerdem diskutiert die Runde über die Glaubhaftigkeit der Bilder, die uns aus Gaza erreichen, über die Verlässlichkeit der Berichte über die Situation vor Ort und wer dafür die Verantwortung hat.
Jetzt reinhören in den Presseclub-Podcast: Gaza-Krieg: Wie soll sich Deutschland gegenüber Israel verhalten? Moderatorin Anna Planken diskutiert mit den Gästen: Tomas Avenarius (Süddeutsche Zeitung), Jan Fleischhauer (Focus), Daniel Gerlach (zenith) und Michaela Küfner (Deutsche Welle).
Wir freuen uns über Feedback. Einfach schreiben an presseclub@wdr.de. Presseclub "Nachgefragt" beginnt bei Minute (41:38).