Visa Vie, von welchem Traum musstest du dich verabschieden?
Nov 20, 2024
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Lottie Mellan, eine Pionierin des True-Crime-Genres und ehemalige Musikjournalistin im Deutschrap, gibt Einblicke in ihre bewegte Biografie. Überraschend erzählt sie von ihren Herausforderungen mit Long Covid und dem Verlust von Kinderträumen, die ihre Ehe beeinflussten. Neben schweren Themen gibt es amüsante Rückblicke auf Kindheitserinnerungen, während sie über den Einfluss von Reality-TV und die Verantwortung der Medien diskutiert. Sie reflektiert über persönliche Identität und Dankbarkeit in schwierigen Zeiten.
Lotties Leben zeigt sich in verschiedenen Phasen, die von Freiheit, Erfolg im Deutschrap und dem Pioniergeist im True-Crime-Podcast geprägt sind.
Ihre gesundheitlichen Herausforderungen durch Long Covid haben nicht nur ihre Lebensqualität beeinträchtigt, sondern auch ihre Träume und Perspektiven nachhaltig verändert.
Die Unterstützung ihres Ehemanns spielt eine zentrale Rolle in Lotties Bewältigungsprozess, während sie gemeinsam an den Herausforderungen ihrer Erkrankungen arbeiten.
Deep dives
Lottis eindrucksvoller Werdegang
Lottis Leben ist von verschiedenen Phasen geprägt, die sich parallel zueinander entfalten. Ihre Jugend, die durch Schauspielerei und Freiheit charakterisiert war, führte sie schließlich in die Welt des Deutschrap, wo sie sich als Journalistin einen Namen machte. Diese Entwicklung führte zu ihrem erfolgreichen Einstieg in die Podcastlandschaft, wo sie schon bald Pionierinnen des True Crime in Deutschland wurde. Trotz ihrer Erfolge klagte sie, dass sie zunehmend Schwierigkeiten hatte, mit Verbrechensgeschichten umzugehen, was für ihren persönlichen Wandel steht.
Die Auswirkungen von Long-Covid
Lottie berichtet von den extremen Einschränkungen, die ihre Long-Covid-Erkrankung mit sich bringt und wie sehr sie ihren Alltag beeinflusst. Nach einer schweren Corona-Infektion im Jahr 2021 leidet sie an zahlreichen Folgeerkrankungen wie Typ-1-Diabetes und Herzschäden, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen. Diese unerwarteten Wendungen und der Verlust von Lebensstandard und Träumen haben ihre Sicht auf das Leben nachhaltig verändert. Trotzdem versucht Lottie, Optimismus zu bewahren und ermutigt andere, die Schwierigkeiten im Alltag zu akzeptieren.
Gesundheit und Beziehung
Die Komplexität von Lottis Erkrankung spiegelt sich auch in ihrer Beziehung wider, da sie und ihr Mann sich mit der Realität ihrer gesundheitlichen Einschränkungen auseinandersetzen müssen. Lottie gibt zu, dass sie anfangs Schuldgefühle hatte, weil sie ihren Partner mit ihren Schwierigkeiten belastet. Ihr Ehemann hingegen unterstützt sie bedingungslos und ermutigt sie, sich nicht für ihre Situation zu entschuldigen. Diese Dynamik zeigt, wie wichtig Verständnis und Zusammenhalt in einer Partnerschaft sind, besonders in schwierigen Zeiten.
Überwindung von persönlichen Herausforderungen
Trotz der Herausforderungen, die Lottis Erkrankung mit sich bringt, hat sie ihren Lebenswillen nicht aufgegeben und versucht, sich neue Wege zu bahnen. Sie erlernte, ihre Grenzen zu erkennen und plant Aktivitäten so, dass sie ihren Körper nicht überanstrengt. Wenn sie an sozialen Aktivitäten teilnimmt, sind diese oft mit Herausforderungen verbunden, doch Lottie schätzt die kleinen positiven Erlebnisse, die ein Lichtblick in ihrem Alltag darstellen. Diese Entschlossenheit, das Beste aus ihrer Situation herauszuholen, spricht für ihre Resilienz.
Öffentliche Wahrnehmung von chronisch Kranken
Lottis Erfahrungen unterstreichen die Schwierigkeiten, die viele chronisch Kranke im Alltag haben, um Anerkennung und Unterstützung in der Gesellschaft zu finden. Sie erzählt, dass ihre Erkrankung oft nicht ernst genommen wird, da viele Außenstehende keine sichtbaren Anzeichen bemerken. Dies führt dazu, dass es einen Diskurs über das Bewusstsein für chronische Krankheiten braucht, um Missverständnisse abzubauen. Die Herausforderungen, die sie beschrieben hat, bewegen sich zudem in einem Kontext, der von der Notwendigkeit gekennzeichnet ist, chronisch Kranke mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Wünsche für die Zukunft und gesellschaftliche Verantwortung
Lottie äußert den Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit der Gesellschaft und der Politik für die Belange von Long-Covid-Patienten und chronisch Kranken. Sie bemängelt, dass trotz der ernsthaften Auswirkungen von Covid eine weitgehende Ignoranz bezüglich der Folgeschäden besteht und erfordert Unterstützung durch Präventionsmaßnahmen und Forschung. In ihrem Appell fordert sie mehr Sensibilität und jegliche Art von Hilfe für Betroffene, um einen dialogischen Raum zu schaffen und den Umgang mit chronischen Krankheiten zu verbessern. Ihre Ansichten eröffnen einen wichtigen Diskurs über Verantwortung und die Notwendigkeit, konstruktiv mit der Thematik umzugehen.
Zu Lottie aka Visa Vie habe ich irgendwann in unserem Gespräch gesagt, dass ihre Biografie sich liest, als wäre sie so Taylor-Swift-mäßig in verschiedene Eras eingeteilt: Lotties Jugend war frei und wild und von Schauspielerei geprägt. In den 20ern tauchte sie dann in die Welt des Deutschrap ein und wurde zur bekanntesten und einflussreichsten Journalistin der Szene. Und in ihren 30ern entdeckte sie Podcasts für sich. Mit Formaten wie “Das allerletzte Interview”, “Weird Crimes” oder, seit neuestem, “Plot House” gehört Lottie zu den Pionierinnen des True-Crime-Genres in Deutschland.
Umso überraschter war ich, als sie mir erzählt hat, dass sie mittlerweile gar nicht mehr so gut umgehen kann mit Verbrechensgeschichten. Das hätte ich von einem der größten True-Crime-Stars wirklich nicht erwartet! Sowieso hat Lottie mich ein paar Mal überrascht. Was manchen ihrer Hörerinnen und Hörer nämlich gar nicht bewusst ist: Lottie ist schwer krank. 2021, nur vier Wochen nach ihrer Hochzeit, bekam sie Corona. Bis heute leidet sie an Long Covid und mehreren Folgeerkrankungen, die sie im Alltag enorm einschränken. Welche Träume, die sie und ihr Mann an ihrem Hochzeitstag hatten, sind dadurch geplatzt? Die Antwort auf diese Frage hat mich sehr berührt.
Aber keine Sorge, das wird jetzt keine komplette Downer-Folge. Euch erwartet zum Beispiel auch ein rasanter Throwback zu den Fernsehsendungen unserer Kindheit und Jugend. Ich sag nur: „HAAAAALT STOPP!“