Joanna Straczowski, die Leiterin des Erika-Fuchs-Hauses, beleuchtet das faszinierende Leben von Erika Fuchs, der ersten Chefredakteurin der "Mickey Maus" in Deutschland. Sie erzählt, wie Fuchs nach dem Zweiten Weltkrieg zur Comic-Übersetzerin wurde und dabei mit kreativem Sprachspiel Donald Duck und Co. neue Identitäten verlieh. Zudem wird erörtert, wie ihr Einfluss die Entwicklung der deutschen Comic-Kultur prägte und ihre innovative Arbeit das Medium als Kunstform etablierte.
14:41
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Erika Fuchs und der Comic-Job
Erika Fuchs nahm den Übersetzerjob für Micky-Maus-Hefte trotz Zweifel an, da Comics damals als Schund galten.
Ihr Mann motivierte sie, da es viel gelesen wird, und sie gab sich Mühe mit der Übersetzung.
insights INSIGHT
Sprachliche Prägung der Figuren
Erika Fuchs gab Disney-Figuren in deutscher Sprache ein eigenes Profil und soziale Charakteristik.
Sie übernahm literarische Referenzen, um die Comics sprachlich lebendig zu machen.
insights INSIGHT
Der Erikativ in Comics
Erika Fuchs prägte den Begriff "Erikativ" für lautmalerische Verben in Comics.
Diese wurden ein fester Bestandteil des deutschen Sprachgebrauchs allgemein und in Comics.
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Zum Übersetzen kommt Erika Fuchs zufällig - und leistet Wegweisendes für die deutsche Comic-Szene. Am 22.4.2005 stirbt die ehemalige Chefredakteurin der "Micky Maus".
In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld:
wie Erika Fuchs nach dem Zweiten Weltkrieg Übersetzerin der Micky-Maus-Hefte wird,
warum Pechvogel Donald bei Erika Fuchs etwas hochtrabend spricht,
wie Erika Fuchs mit Zitaten, Reimen, Alliterationen und neuen Wortbildungen spielt,
was Entenhausen mit dem fränkischen Wohnort von Erika Fuchs zu tun hat,
wie sie Besuch von Carl Barks bekommt, dem Schöpfer der berühmtesten Ente der Welt.
Ihr Name klingt, als habe sie ihn erfunden: Johanne Theodolinde Erika Petri wird am 7. Dezember 1906 in Rostock geboren. Die Mutter ist Lehrerin, der Vater Ingenieur. Seine Erziehung ist streng und autoritär. Doch früh beweist Erika, dass sie ihren eigenen Kopf hat: Sie geht tanzen und heimlich ins Kino, später schneidet sie sich die Haare modisch kurz.
Sie studiert Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte und promoviert darin 1931. Für ihren Mann, den Fabrikerben Günter Fuchs, zieht sie in die Provinz, obwohl sie lieber Großstadt um sich hätte. Nach Kriegsende startet die zweifache Mutter eine Karriere als Übersetzerin. Sie kämpft um jeden Auftrag - und bekommt schließlich Micky Maus.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und unsere Interviewpartnerin:
Joanna Straczowski (Leiterin des Erika-Fuchs-Hauses in Schwarzenbach an der Saale)
Klaus Bohn: Das Erika Fuchs Buch. Lüneburg 1996
Ernst Horst: Nur keine Sentimentalitäten. Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte. München 2010
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