Lieber Herr Erzbischof, wie überstehen Sie Weihnachten?
Dec 25, 2018
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Heiner Koch, der Erzbischof von Berlin, gibt einen faszinierenden Einblick in seinen stressigen Alltag während der Weihnachtszeit. Trotz seines vollen Terminkalenders findet er Freude an berührenden Begegnungen mit Kranken und Obdachlosen. Er spricht über die Herausforderungen bei der Vorbereitung seiner Predigten und wie wichtig authentische Botschaften sind. Zudem reflektiert er über seinen Werdegang und die Rolle der Gemeinschaft in Kirchen und Gaststätten. Mit einem Hauch von Humor beschreibt er, wie er sich am ersten Weihnachtstag erst einmal hinlegt.
Der Erzbischof von Berlin beschreibt seinen unregelmäßigen Arbeitsalltag, der trotz geplanter Predigten viel Raum für persönliche Reflexion bietet.
Durch aktive Rhetorikschulung und Reflexion seiner Auftritte verbessert der Erzbischof seine Kommunikationsfähigkeit für authentische Interaktionen mit den Zuhörern.
Deep dives
Der Arbeitsalltag des Erzbischofs
Der Erzbischof von Berlin beschreibt seinen Arbeitsalltag als unregelmäßig und oft unvorhersehbar. Obwohl er regelmäßig predigt, besteht sein typischer Tag nicht nur aus diesen geplanten Aufgaben, sondern umfasst auch Zeit für Gebet, Nachdenken und Lesen. Viele Termine und Gespräche mit Gruppen und politischen Vertretern nehmen einen großen Teil seiner Zeit in Anspruch, wobei persönliche Interaktionen für ihn besonders wichtig sind. Dabei betont er, dass die Vorbereitungen für seine Predigten bereits in der Woche zuvor beginnen, wenn er sich mit den relevanten Texten und Kommentaren beschäftigt.
Die Kunst der Predigt
Das Verfassen von Predigten ist für den Erzbischof ein kreativer Prozess, der sich über mehrere Tage erstreckt und viel Raum für persönliche Reflexion lässt. Er beginnt gewöhnlich am Sonntag mit der Lektüre der Texte für die kommende Woche und hält während der Woche Gedanken fest, die ihm einfallen. Der Erzbischof stellt fest, dass die Predigten oft am besten sind, wenn er sie mehrfach hält, da sie mit jeder Wiederholung reifen und sich auf das Publikum besser einstellen. Diese Interaktion während der Predigt ist ihm wichtig, da sie einen Dialog zwischen ihm und den Zuhörern schafft.
Rhetorik und persönliche Entwicklung
Der Erzbischof hat sich aktiv in Rhetorik geschult und sieht die Fähigkeit, gut zu kommunizieren, als essenziell für seine Arbeit an. Er reflektiert seine Auftritte, um seine Redestil zu verbessern und besser auf die Reaktionen des Publikums eingehen zu können. Diese Schulung, gepaart mit seiner natürlichen Rednergabe, ermöglicht es ihm, seine Botschaften klar und ansprechend zu vermitteln. Auch bei schwierigen Anlässen, wie Trauergottesdiensten oder großen Veranstaltungen, ist er bestrebt, authentisch und einfühlsam zu sein.
Berufliche Erfüllung und Herausforderungen
Trotz der Herausforderungen und des oft hohen Arbeitspensums, sieht der Erzbischof seine Berufung als Erfüllung an und möchte seinem Engagement für die Gemeinschaft treu bleiben. Die ständige Interaktion mit verschiedenen Menschen erfordert Fähigkeit und Bereitschaft, in einem dynamischen Umfeld zu arbeiten, was er als sehr bereichernd empfindet. Seine ehemaligen Erfahrungen als Seelsorger in der Studentenarbeit haben ihn geprägt und ermöglichen es ihm, auch in seiner jetzigen Position nah am Menschen zu bleiben. Die Bereitschaft, Nein zu sagen, und die Fähigkeit, die Wichtigkeit seiner Aufgaben zu bewerten, sind Schlüsselkompetenzen für seine Rolle.
Heiner Koch, der Erzbischof von Berlin, erzählt im ZEIT-ONLINE-Podcast „Frisch an die Arbeit“, dass er in den Tagen und Wochen vor Weihnachten kaum zur Ruhe komme. Er sagt: "Am Mittag des ersten Weihnachtsfeiertages lege ich mich dann erst einmal hin und schlafe.“ Koch, 64 Jahre, wuchs in Düsseldorf in einer katholischen Familie auf. Er selbst hatte als Jugendlicher ganz andere Zukunftspläne als die Eltern. "Mein Traum war: Ich wollte entweder Kaufmann werden – oder eine gut laufende Gaststätte betreiben.“ Doch dann studierte er nach dem Abitur Theologie auf Lehramt, promovierte und wurde im Jahr 1980 zum Priester geweiht. Seit 2015 ist Koch Erzbischof von Berlin – und entgegen dem Klischee sei Berlin eine zunehmend christliche Stadt. Im Podcast sagt er über seine Arbeit: "Das Regelmäßige an meinen Arbeitsalltag ist, dass ich morgens aufstehe und abends zu Bett gehe. Das Meiste ist aber nicht planbar.“
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