Felix Kucher, ein aufstrebender österreichischer Autor und Schulleiter, teilt spannende Einblicke in seinen neuen Roman „Sie haben mich nicht gekriegt“, der die Lebensgeschichten der bemerkenswerten Frauen Dina Modotti und Maria Rosenberg erzählt. Die beiden Protagonistinnen kämpfen mit den Erwartungen ihrer Zeit und zeigen unterschiedliche Wege des Widerstands. Außerdem beleuchtet Kucher die bevorstehenden Literaturfestivals und zitiert Sigrid Nunez über Susan Sonntag, was interessante Einblicke in die komplexe Beziehung zwischen kreativem Erfolg und Anerkennung bietet.
Der Roman von Felix Kucher beleuchtet die Lebensrealitäten von Dina Modotti und Maria Rosenberg und deren Streben nach Selbstbestimmung trotz gesellschaftlicher Einschränkungen.
In der Erzählung wird die Rolle der Literatur als Überlebensstrategie hervorgehoben, wobei Bücher als Zufluchtsorte in Krisenzeiten fungieren.
Deep dives
Vita aktiva und Vita kontemplativa
Die Erzählung behandelt das Leben zweier sehr unterschiedlicher Frauen des 20. Jahrhunderts: Dina Modotti, eine bekannte Künstlerin und Revolutionärin, und Maria Rosenberg, eine unauffällige Buchhändlerin. Während Modotti ein aufregendes und öffentliches Leben führt, widmet sich Rosenberg ihrem anspruchsvollen, jedoch ruhigen Leben in der Buchhandlung. Beide Frauen sind jedoch unzufrieden mit den sozialen Rollen, die ihnen zugewiesen wurden, und kämpfen um Selbstbestimmung. Der Kontrast zwischen ihren Lebenswegen zeigt, wie vielseitig und unterschiedlich der Weg zur Selbstermächtigung sein kann.
Die Verwebung von Biografien
Felix Kucher verbindet die Geschichten von Modotti und Rosenberg, obwohl sie sich wahrscheinlich nie begegnet sind. Die Erzählung erlaubt es den beiden Frauen, an bestimmten Punkten aufeinanderzutreffen, jedoch ohne sich als frühere Bekannte zu erkennen. Dieser erzählerische Kniff unterstreicht die unterschiedlichen Lebensrealitäten und Herausforderungen beider Frauen und hebt gleichzeitig die Themen von Identität und Zufall im Leben hervor. Indem ihre Geschichten parallel erzählt werden, wird der Leser dazu angeregt, über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Kämpfe nachzudenken.
Literatur als Zuflucht
Maria Rosenberg wird als die letzte jüdische Buchhändlerin in Fürth dargestellt, die in einer Zeit lebt, in der ihre Welt zunehmend bedroht ist. Der Roman erkundet, wie sie trotz der drohenden Gefahren für ihre Existenz in den Büchern Trost und Flucht sucht. Diese innere Emigration wird als notwendige Überlebensstrategie dargestellt, während die Außenwelt sich gegen die Kultur verschworen hat. Die Reflexion über die Rolle der Literatur in Krisenzeiten betont, wie Bücher als Schutzräume fungieren können, in denen Menschen Zuflucht finden.
In Folge 34 von „Besser lesen mit dem FALTER“ ist Felix Kucher bei Moderatorin Petra Hartlieb zu Gast. Die beiden sprechen über Kuchens neuen Roman „Sie haben mich nicht gekriegt“, der von zwei starken Frauen des 20. Jahrhunderts handelt. Auch FALTER-Redakteurin Barbara Tóth hat eine Buchempfehlung für Sie mitgebracht und schließlich liest Felix Kucher noch einen Ausschnitt aus seinem neuen Buch vor.