Andreas Rapp, ein Wissenschaftlicher Referent beim GIDS und Experte für Drohnenkrieg, spricht über die entscheidende Rolle von Drohnen im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Er erläutert, wie die Ukraine selbstentwickelte Abfangdrohnen zur Abwehr russischer Angriffe einsetzt. Rapp betont die Notwendigkeit mehrerer Patriot-Systeme für den Schutz Kiews und diskutiert die Herausforderungen der Luftabwehr sowie die technischen Möglichkeiten, modernste Drohnentechnologien zu bekämpfen. Aktuelle Unterstützungsstrategien Deutschlands werden ebenfalls angesprochen.
50:21
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Neue Abfangdrohnen an der Front
Drohnenabwehr an der Front erfolgt zunehmend mit eigenen Abfangdrohnen in bis zu 100 Kilometern Tiefe.
Diese fliegen schnell und rammen die russischen Drohnen in der Luft effektiv außer Gefecht.
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Patriot-Systeme brauchen Mehrfachdeckung
Für Rundumschutz benötigt man mindestens drei Patriot-Systeme, da jedes nur 120 Grad abdeckt.
Jedes System stellt etwa 30 Raketen bereit, um Angriffe effektiv abzuwehren.
insights INSIGHT
Ziel der russischen Drohnenangriffe
Russische Drohnenangriffe zielen auf Überforderung der ukrainischen Luftverteidigung und psychologische Destabilisierung.
Der Angriff auf zivile Infrastruktur soll den Überlebenswillen der Bevölkerung brechen.
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An Tag 1245 des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geht es im Podcast darum, wie die Ukraine mit selbst entwickelten Abfangdrohnen russische Luftangriffe abwehren will. Selbst die USA interessieren sich für diese neue Waffe. Der Einsatz von Drohnen spielt eine immer wichtigere Rolle. An der Front prägt er das Kriegsbild und hat die Art und Weise, wie dort gekämpft wird, deutlich verändert, sagt Andreas Rapp. Der Experte vom Bundeswehr Think Tank GIDS erklärt im Interview mit Host Stefan Niemann die verschiedenen Arten von Drohnen, deren Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Situationen und mit welchen Mitteln man sie abwehren kann. Ziel der massiven russischen Luftangriffe mit Drohnen sei es, die ukrainische Luftverteidigung zu überfordern, so Rapp. Aber auch, den Willen der Ukraine zum Weiterkämpfen zu unterminieren. Mit Blick auf die Lieferung von Patriots an die Ukraine erklärt der Experte, dass mehrere dieser Systeme benötigt würden, allein um die Hauptstadt Kiew zu schützen. Außerdem beantwortet Rapp Fragen zum Einsatz des Flugabwehrraketensystems Iris-T, des Flugabwehr-Panzers Gepard und warum die Ukraine keinen mit dem israelischen Iron-Dome vergleichbaren Abwehrschirm hat.
Um Raketenabwehr ging es auch beim virtuellen Treffen der Ukraine Defense Group, über das Kai Küstner berichtet. Verteidigungsminister Pistorius unterstrich, dass die Ukraine fünf Patriot-Systeme benötige. Bei der Gelegenheit stellte Pistorius auch klar, dass Putin aus seiner Sicht kein Interesse an echten Verhandlungen habe. “Morgens redet er vom Frieden, aber abends feuert er Drohnen und Raketen auf ukrainische Zivilisten”, so der SPD-Politiker. Am Mittwoch wollen sich russische und ukrainische Vertreter zu einer dritten Verhandlungsrunde in Istanbul treffen. Substanzielle Fortschritte in Richtung Waffenstilstand sind dort allerdings nicht zu erwarten.
Lob und Kritik bitte an: streitkraefte@ndr.de
Konzert von Putin-nahem Dirigent in Italien abgesagt: https://www.theguardian.com/music/2025/jul/21/russian-conductor-valery-gergiev-italian-concert-called-off-after-outcry-putin
Interview mit Oberstleutnant Andreas Rapp vom Bundeswehr Think Tank GIDS: https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio-245146.html
Putins Uran-Deals: Europa in der Atomkraft-Falle https://1.ard.de/11KM_Putin_Uran_Deal
alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Amerika, wir müssen reden! https://1.ard.de/Zamperoni_Amerikas_Demokratie_unter_Druck