Traceless: Wenn klimaschädliches Plastik einfach verschwindet
Nov 29, 2024
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Lena Bathge, NDR Reporterin, berichtet über das innovative Startup Traceless, das biologisch abbaubare Alternativen zu Plastik entwickelt. Sie diskutiert die beeindruckenden Herstellungsverfahren aus Getreideresten und die Differenzierung zu herkömmlichem Bioplastik. Bathge beleuchtet die Herausforderungen des Greenwashings und die Bedeutung klarer Verbraucherinformationen. Zudem erfährt man, wie Traceless als umweltfreundliche Verpackungslösung von großen Unternehmen genutzt wird und welche positiven Auswirkungen dies auf die CO2-Reduktion hat.
Das Hamburger Start-up traceless entwickelt biologisch abbaubare Alternativen aus Getreideresten, die spurlos zersetzt werden können.
Die Unterscheidung zwischen biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen ist entscheidend, um Greenwashing zu vermeiden und Umweltauswirkungen zu minimieren.
Deep dives
Die Zukunft der Verpackungen: Naturpolymere
Naturpolymere gelten als vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen und stellen eine klimaneutrale Lösung dar. Diese Materialien werden aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Getreideresten, hergestellt und bieten den Vorteil, dass sie sich spurlos zersetzen können. Im Gegensatz zu herkömmlichem Plastik, das aus Erdöl gewonnen wird, tragen diese Biokunststoffe aktiv zum Klimaschutz bei. Der Einsatz dieser innovativen Materialien könnte das bestehende Problem der Kunststoffverschmutzung entscheidend mindern.
Wichtige Unterschiede bei Bioplastik
Es ist entscheidend, die Unterschiede zwischen biologisch abbaubaren und biobasierten Kunststoffen zu verstehen. Während biologisch abbaubar lediglich bedeutet, dass sich das Material unter bestimmten Bedingungen zersetzt, bezieht sich biobasiert auf die Verwendung von Pflanzenstoffen ohne Erdöl. Verbraucherschützer fordern klare Kennzeichnungen, die beides berücksichtigen, um Greenwashing zu vermeiden. Der Unterschied zwischen diesen beiden Kategorien ist wichtig, da nur biobasierte Materialien die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Plastik minimieren.
Traceless und die Innovation des Recyclings
Das Startup Traceless verfolgt das Ziel, eine echte Plastikalternative zu schaffen, die vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und biologisch abbaubar ist. Dies geschieht durch ein spezielles Verfahren, bei dem Getreidereste genutzt und ohne toxische Chemikalien verarbeitet werden. Traceless bietet nicht nur eine lösbare Plastikalternative an, sondern möchte auch sicherstellen, dass das Material die technischen Anforderungen der Hersteller erfüllt. Die Unterstützung durch bekannte Unternehmen wie Otto zeigt, dass das Interesse an nachhaltigen Lösungen in der Industrie wächst.
Nachhaltigkeit und zukünftige Perspektiven
Die CO2-Emissionen von Traceless-Produkten liegen um bis zu 95% niedriger als die von herkömmlichem Plastik, was die positive Umweltauswirkung unterstreicht. Das Unternehmen arbeitet daran, die Produktionskosten zu senken und wettbewerbsfähig gegenüber herkömmlichem Kunststoff zu werden. Gleichzeitig wird daran geforscht, wie die Reststoffe, die bei der Traceless-Herstellung entstehen, effizient recycelt oder in der Futtermittelproduktion verwendet werden können. Die Vision ist, dass Traceless auch in Zukunft bedeutende Verbesserungen im Umgang mit Plastikmüll und den damit verbundenen Umweltproblemen leisten kann.
Plastik ist überall – in der Tupperdose, im Autoreifen, in der Fleecejacke. Jedes Jahr landen laut Umweltschützern etwa acht Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer. Aber Plastik ist nicht nur für die Umwelt ein großes Problem, sondern auch fürs Klima. Denn die Herstellung ist energieintensiv. Und: Der meiste Plastikabfall wird verbrannt – dabei entstehen viele Treibhausgase.
Das Hamburger start-up „traceless“ („spurlos“) hat deshalb eine Alternative aus Getreideresten entwickelt. Die baut sich ab, wenn man sie zum Beispiel auf den Kompost wirft, und verschwindet nahezu „spurlos“. Wie das funktioniert, worauf man bei Bio-Plastik achten sollte, um keinem Greenwashing von Unternehmen auf den Leim zu gehen, und warum ein großer Versandhändler in Zukunft auf traceless setzt, das erfahrt ihr in dieser Folge vom NDR Info-Podcast „Mission Klima – Lösungen für die Krise“ mit Host Susanne Tappe und Reporterin Lena Bathge. Abonniert uns gerne, wenn euch der Podcast gefällt!
Habt ihr Kritik, Anregungen, Lob? Gerne an klima@ndr.de
- Unsere Expertin in dieser Folge: Andrea Siebert-Raths, Leiterin des IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover: https://www.ifbb-hannover.de/de/team.html