
achwas.fm - Die Geschichten hinter den Pixeln. Über KI-Slop
Die Retorten der entfesselten künstlichen Intelligenzen produzieren rund um die Uhr alle Arten von Inhalten – Pardon, „Content“ - in Mengen, für die früher Tausende von Autor/innen hunderttausende Stunden hätten arbeiten müssen. Musik, Texte, Bilder quellen aus dem Browser wie gebratene Tauben und sie werden von findig entwickelten Bots optimiert und in die Trefferlisten der Suchmaschinen hineingepresst.
Als Bewohner dieses zweifelhaften Schlaraffenlands müssen wir nichts mehr tun. Alles schreibt, komponiert, textet und gestaltet sich im Nu, in beliebigen Mengen, wie von Geisterhand. Versteht sich von selbst, dass es hier nicht um Qualität oder Wahrheit, sondern um Aufmerksamkeit und Reichweite geht.
„AI-Slop“ oder „KI-Slop“ nennt man diesen lautlosen Content-Tsunami und so nimmt es nicht Wunder, wenn es mittlerweile Menschen gibt, die das Internet quasi für tot erklären oder seinen nahen Untergang voraussagen, tot und begraben unter …KI-Slop! Einmal mehr fragen wir uns, woher das kommt und ob all das wirklich eine gute Idee ist. Immerhin haben alle historischen Utopien des Schlaraffenlands sich für die zwiespältige Wirkung eines solchen Überflusses interessiert: Man könnte sagen: Es ist viel, es ist einfach und bequem, aber es degeneriert ziemlich schnell...
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Zum Episodenbild:
Pieter Brueghel der Ältere hat diese weltberühmte Vision des Schlaraffenlands 1576 gemalt. Ein Ritter, ein Bauer und ein Gelehrter liegen - vom vielen Genuss schon leicht adipös aufgequollen - unter einem Baum und warten darauf, dass die dort bereitgestellten Köstlichkeiten sich von selbst auf den Weg zu ihnen machen. Die Kombination von Überfluss und Trägheit entspricht natürlich der Moral des ausklingenden Mittelalters, doch als Allegorie für KI-Slop können wir uns kaum etwas Besseres vorstellen.
