Täuschte ein Scammer auch Heinz-Christian Strache?
Dec 21, 2024
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Sigmund Karlbacher, ein Unternehmer im Bereich Projektentwicklung, erzählt von seiner Erfahrung mit einem niederländischen Investor, der ihn und andere mit leeren Versprechungen betrogen hat. Er diskutiert die emotionalen und finanziellen Auswirkungen des Betrugs, der auch Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache betrifft. Der charismatische Investor enthüllte ein vielversprechendes Geschäftsmodell, doch die Realität sah anders aus. Karlbacher beleuchtet auch die Herausforderungen des Immobilienmarktes und die Psychologie hinter Scamming, die vielen Opfern zum Verhängnis wurde.
Der niederländische Investor Danny K. nutzte sein charmantes Auftreten, um erfahrene Unternehmer und sogar einen ehemaligen Vizekanzler zu täuschen.
Die betroffenen Unternehmer mussten aufgrund von K.s nicht eingehaltenen Versprechen und finanziellen Verlusten rechtliche Schritte gegen ihn einleiten.
Deep dives
Der charismatische Investor
Ein niederländischer Investor, der sich als Danny K. vorstellt, bahnt sich seinen Weg durch die österreichische Geschäftswelt, indem er Unternehmern lukrative Beteiligungsmöglichkeiten bietet. Charakteristisch für K. sind sein extravagantes Auftreten und seine charmante Art, die potenzielle Partner oft täuscht. Bei einem ersten Treffen überzeugt er Christian Höbert, einen ehemaligen Politiker, von seinen außergewöhnlichen Investitionsmöglichkeiten, die er in der Immobilienbranche anbietet. Höbert und sein Bekannter, der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache, sind von K.s Auftreten und der Aussicht auf hohe Renditen angetan und beschließen, zusammenzuarbeiten, was den Grundstein für eine Reihe riskanter Geschäfte legt.
Die Anzeichen eines Betrugs
Unternehmer wie Sigmund Karlbacher geraten in die Fänge des Investors Danny K., der ihnen vielversprechende Projekte mit raschen Finanzierungen anbietet. Während Karlbacher ein großes Hotelprojekt in Baden angeln möchte, merkt er jedoch schnell, dass K. zunächst hohe Vorschüsse verlangt, was ihn misstrauisch macht. Als K. letztendlich zusagt, das Projekt ohne Vorauszahlung zu finanzieren, verliert Karlbacher seine Skepsis und geht in die Geschäftsbeziehung, was ihm letztlich teuer zu stehen kommt. Trotz ihrer initialen Begeisterung bemerken die Unternehmer bald, dass K.s Versprechen an die Substanz ihrer Erwartungen rühren und der tatsächliche Geldfluss nicht stattfindet.
Der finanzielle Zusammenbruch
Die Situation eskaliert, als die versprochenen Gelder von Danny K. nicht eingehen und die betroffenen Unternehmer beginnen, ihre finanzielle Lage ernsthaft zu hinterfragen. Sigmund Karlbacher, der erheblich in das Hotelprojekt investiert hat, muss nun feststellen, dass er auf einem unhaltbaren finanziellen Fundament aufgebaut hat. Nach mehrfachen Verzögerungen und Ausreden von K. wird die Lage kritisch, und Karlbacher sieht sich mit der Aussicht konfrontiert, dass sein gesamtes Projekt und sein Vermögen gefährdet sind. Unter Druck gegebenenfalls durch sein eigenes Engagement und den Verlust von über 12.000 Euro, versucht Karlbacher, K.s Betrug zu konfrontieren, was zu einem dramatischen Kommunikationsbruch zwischen den Geschäftspartnern führt.
Die rechtlichen Folgen und die Suche nach Gerechtigkeit
Die betroffenen Unternehmer, darunter Höbert, Strache und Karlbacher, erstatten schließlich Anzeige gegen Danny K. wegen mutmaßlichen Betrugs. Ihre einstige Hoffnung auf profitable Geschäfte verwandelt sich schnell in eine Schadensbegrenzungsmaßnahme, da sie erkennen, dass sie möglicherweise Opfer eines gewerbsmäßigen Betrügers geworden sind. K. selbst weist alle Vorwürfe vehement zurück und versucht, seine Unschuld zu behaupten, während er die Schuld auf seine Opfer lenkt. Die Entwicklungen werfen einen Schatten auf die österreichische Geschäftswelt und zeigen, wie selbst erfahrene Unternehmer in das Netz solch raffinierter Betrüger geraten können.
Mehrere Unternehmer in Österreich erheben schwere Vorwürfe gegen einen niederländischen Investor: Er soll sie mit nicht erfüllten Verträgen in Millionenhöhe betrogen zu haben. Unter den mutmaßlich Geschädigten ist auch Österreichs ehemaliger Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache. Er vermittelte Kunden an den Investor, im Gegenzug sollte er Provision für jedes abgeschlossene Geschäft erhalten. Doch keines der Investments ist jemals zustande gekommen.
In dieser Folge von »Inside Austria« erzählen wir die Geschichte eines mutmaßlichen Scammers. Wie er es geschafft hat, erfahrene Unternehmer und einen Vizekanzler hinters Licht zu führen, so zumindest der Verdacht der Staatsanwaltschaft. Warum ließen sich offenbar so viele Leute von dem Investor blenden?
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