Der Schneider von Ulm: Pionier der Fliegerei und gefallener Held
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Jun 24, 2025
Albrecht Berblinger, der Schneider von Ulm, träumt davon, über die Donau zu fliegen und wagt einen mutigen Flugversuch. Trotz seines Talents als Erfinder und Mechaniker, der unter anderem Prothesen und Kinderwagen entwirft, stürzt er ab und wird verspottet. Die spannende Geschichte seines gescheiterten Flugs und der anschließende soziale Absturz werden erzählt. Jahrhunderte später wird er als Pionier der Fliegerei gefeiert – ein faszinierendes Beispiel für einen kreativen Geist, der seiner Zeit weit voraus war.
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Berblingers gescheiterter Flugversuch
Albrecht Berblinger springt mit selbstgebauten Flügeln von einem 20 Meter hohen Gerüst über die Donau.
Statt Ruhm erntet er Spott und wird "Herr Springschuh" genannt.
insights INSIGHT
Vom Waisenkind zum Schneidermeister
Berblinger war Waisenkind und erlernte das Schneiderhandwerk aus Notwendigkeit.
Trotz Erfolgs im Beruf blieb seine mechanische Neigung prägend für sein Leben.
insights INSIGHT
Technische Erfindungen Berblingers
Berblinger erfand bewegliche Beinprothesen mit Federmechanismus.
Seine Innovationen brachten ihm Respekt als Künstler in Ulm ein.
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Zu Lebzeiten verspottet, heute verehrt: Albrecht Berblinger, geboren am 24.6.1770 in Ulm, will über die Donau fliegen – und stürzt ab. Sein Scheitern liefert den Stoff für Literatur, Opern und und Filme.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:
dass Albrecht Berblinger ein talentierter Schneider ist,
wie er Beinprothesen und Kinderwagen konstruiert,
warum heute unklar ist, wie seine Flugmaschine ausgesehen hat,
dass sein gescheiterter Flug auch zum sozialen Absturz führt,
wie seine Geschichte in Literatur und Film festgehalten wird.
Von früher Jugend an hat Albrecht Berblinger ein besonderes Interesse an Technik. Doch als Waisenkind muss der am 24. Juni 1770 Geborene einen geldbringenden Beruf ergreifen. So erlernt der Ulmer das Schneider-Handwerk und baut sich ein florierendes Geschäft auf. Das Tüfteln gibt er indes nicht auf. Wie die Brüder Montgolfier, die in Frankreich erste Flugversuche im Ballon absolvieren, zieht es Albrecht Berblinger auch in die Lüfte. Sein Vorbild sind die Vögel, deren Flugtechnik er genau studiert.
Als im Mai 1811 der König Friedrich I. von Württemberg nach Ulm kommt, will Albrecht Berblinger den Flug wagen: Der Schneider von Ulm springt aus rund 20 Metern Höhe mit seinen selbst gebauten Flügeln ab, um auf die andere Seite der Donau zu gleiten. Doch es kommt anders, Berblinger stürzt plump ins Wasser. Anstatt mit Ruhm und Ehre wird er mit Spott und Hohn überhäuft. Erst zwei Jahrhunderte später wird er als Held gefeiert – als Flugpionier, der seiner Zeit um mindestens hundert Jahre voraus war.