Glyphosat, oft als gefährlicher Unkrautvernichter geächtet, wird von der WHO als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Dennoch hat die EU seine Verwendung bis 2033 genehmigt. Die Wissenschaftler diskutieren die gesundheitlichen Risiken und die Kontroversen um die chemische Struktur des Mittels. Zudem wird die Rolle von Unternehmen wie Monsanto beleuchtet und die gesamte Risikobewertung kritisch hinterfragt. Alternativen und die Bedeutung ökologischer Landwirtschaft stehen ebenfalls im Fokus der Debatte.
Die EU hat Glyphosat trotz WHO-Einstufung als wahrscheinlich krebserregend für zehn weitere Jahre zugelassen, was viele Fragen aufwirft.
Die Wirkung von Glyphosat auf Pflanzen beruht auf der Hemmung eines spezifischen Enzyms, wodurch der Stoffwechsel der Pflanzen gestört wird.
Die Diskussion über Glyphosat beinhaltet auch die Suche nach praktischen Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft, die jedoch komplexe Herausforderungen mit sich bringt.
Deep dives
Glyphosat und seine Zulassung
Glyphosat, ein umstrittenes Herbizid, wurde von der EU für weitere zehn Jahre zugelassen, obwohl die WHO es als wahrscheinlich krebserregend eingestuft hat. Die öffentliche Reaktion auf diese Entscheidung war äußerst negativ, da viele Menschen Glyphosat bereits als gefährlich ansehen. Diese Situation wirft die Frage auf, warum ein solches Mittel trotz potenzieller Gesundheitsrisiken weiterhin legal ist. Lobbyarbeit durch die Herstellerfirma Bayer, die für zahlreiche Klagefälle in den USA verantwortlich ist, wird oft als möglicher Faktor für diese Zulassung diskutiert.
Die Wirkungsweise von Glyphosat
Glyphosat wirkt, indem es ein spezifisches Enzym in Pflanzen hemmt, das für die Aminosäureproduktion notwendig ist. Dadurch wird der Stoffwechsel der Pflanze gestört, was zum Absterben der Pflanzen führt. Die Art und Weise, wie Glyphosat auf Pflanzen aufgetragen wird, ist entscheidend, da es sich um einen Cocktail aus verschiedenen Inhaltsstoffen handelt, die unterschiedliche Wirkungen haben können. Diese Komplexität verdeutlicht, dass bei der Diskussion um Glyphosat nicht nur der Wirkstoff selbst, sondern auch andere Bestandteile relevant sind.
Krebsauslösende Wirkungen und wissenschaftliche Studien
Die Frage, ob Glyphosat Krebs verursacht, ist umstritten. Während die Internationale Krebsforschungsagentur Hinweise auf ein potenzielles Risiko gefunden hat, kommen andere Gesundheitsbehörden zu dem Schluss, dass Glyphosat wahrscheinlich nicht krebserregend ist. Studien an Tieren haben in einigen Fällen Tumore gezeigt, jedoch bezweifeln andere Forscher die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen. Die Unsicherheiten und die divergierenden Ergebnisse in der Forschung führen dazu, dass die Gefährlichkeit von Glyphosat weiterhin angefochten wird.
Umweltauswirkungen von Glyphosat
Die Verwendung von Glyphosat hat signifikante Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf die Biodiversität. Unkräuter werden effektiv entfernt, was jedoch auch dazu führt, dass wichtige Nahrungsquellen für Insekten und andere Tiere verloren gehen. Während einige Studien darauf hinweisen, dass Glyphosat das Pflanzenwachstum beeinträchtigt, ist es schwierig, den direkten Einfluss auf das Artensterben genau zu quantifizieren. Die Verschmutzung von Böden und Gewässern durch Glyphosat bleibt ein wichtiges Thema in der Umweltdebatte.
Zukunft der Landwirtschaft ohne Glyphosat
Die Diskussion um Glyphosat ist auch eng mit den Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft verbunden. Während ein Verbot von Glyphosat gefordert wird, bleibt unklar, welche praktikablen Lösungen existieren, um Unkräuter kontrolliert zu bekämpfen. Mechanische Methoden wie Pflügen können zusätzliche Probleme wie Bodenerosion verursachen. Ein Umstieg auf ökologisch nachhaltige Landwirtschaft erfordert jedoch mehr Fläche und würde höchstwahrscheinlich die Lebensmittelpreise erhöhen, was dringenden Handlungsbedarf und politische Lösungen erfordert.
Der Unkrautvernichter Glyphosat erfreut sich bei den meisten Menschen nicht sonderlich großer Beliebtheit. Laut WHO ist Glyphosat "wahrscheinlich krebserregend". Wieso hat dann die EU das Mittel gerade für weitere 10 Jahre zugelassen? Die Science Cops ermitteln, was es mit der Krebsgefahr von Glyphosat wirklich auf sich hat - und ob es überhaupt Alternativen gibt.
Unsere Quellen: https://www.quarks.de/science-cops
Wir sollen für euch ermitteln? → sciencecops@wdr.de
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