

Höckes Weltbild: AfD-Politiker im MDR-Interview
Thüringens AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke will im Falle eines Wahlsiegs in die Regierungszentrale in Erfurt einziehen. Das hat er am Mittwoch im MDR-Sommerinterview gesagt. In Umfragen liegt die AfD ein Jahr vor der Landtagswahl bei 34 Prozent. Doch die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Und im Parlament ist die AfD vollkommen isoliert, alle anderen im Landtag vertretenen Parteien lehnen Bündnisse mit ihr ab.
Weil man aber alle Parteien gleich behandeln müsse, so der MDR, gebe man auch Höcke eine halbe Stunde Sendezeit. Der Moderator versucht, ihn mit konkreten Fragen etwa in der Schulpolitik zu stellen. Doch Höcke antwortet nur auf der Metaebene: "Gesunde Gesellschaften haben gesunde Schulen." Er wettert gegen die Familienpolitik der Bundesregierung, gegen die Einwanderung, will Deutschland/Thüringen von "Ideologieprojekten" befreien und meint damit Inklusion und Gendern. Höcke nutzt ungeniert rechtsextreme Begriffe, spricht von "Altparteien, Klientelparteien, Gleichschaltung". Ein echtes Gespräch wird das nicht.
"Das ist ganz normaler AfD-Sprech, der die etablierten Parteien abwerten soll", sagt Roland Preuß, Redakteur im Berliner SZ-Parlamentsbüro. Auch er erlebe, dass man sich mit diesem Weltbild als "Opfer etablierten Medien" darstellt.
Das Interview mit dem Soziologen Wilhelm Heitmeyer über die AfD finden Sie hier.
Die Reportage über den Thinktank zur Bekämpfung von Lügen und Hass im Internet hier.
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Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Jakob Arnu
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