

tl;dr #40: Vološinov: Marxismus und Sprachphilosophie | mit Sylvia Sasse
Jul 29, 2024
In dieser Folge ist Sylvia Sasse zu Gast, Slawistin und Literaturwissenschaftlerin an der Universität Zürich sowie Autorin von "Michail Bachtin zur Einführung". Sie diskutiert, wie Sprache als materielle Praxis unsere sozialen Interaktionen prägt. Die Beziehung zwischen Sprache und Bewusstsein wird beleuchtet und wie der Klassenkampf um Bedeutungen in der Sprache stattfindet. Zudem wird die Rolle des Bakhtin-Kreises in den 1920er Jahren und Vološinovs Gedanken zur Sprache als ideologische Zeichen thematisiert, die sowohl Freiheit als auch Zwang ausdrücken.
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Episode notes
Sprache als materielle Praxis
- Sprache ist eine materielle Praxis, sie manifestiert sich in Tönen und Äußerungen als realer sozialer Verkehr.
- Bewusstsein formt sich erst durch sprachliche Praxis, nicht umgekehrt.
Zeichen als Ideologiekampf
- Zeichen sind ideologisches Material und Austragungsort des Klassenkampfes.
- Bedeutung von Zeichen entsteht dialogisch durch Bezug auf andere Zeichen und ihre verschiedenen Akzente.
Sprache als ständiges Werden
- Voloschinov lehnt statische Systeme der Sprache ab und betont ihr ständiges Werden durch Redeereignisse.
- Sprache ist weder Ausdruck innerer Befindlichkeiten noch ein feststehendes Institutionensystem.