Ep. 225: Darf man noch über DIE NACKTE KANONE lachen?
Jul 20, 2025
In der Analyse der Trilogie wird der zeitlose Slapstick-Humor und die Ironie der Filme erforscht. Neben unvergesslichen Szenen wird diskutiert, wie diese als kulturelle Kommentare zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen dienen. Zudem wird das sich verändernde Konzept der Normalität betrachtet, inklusive der Rolle der Massenmedien. Die Parallelen zwischen den absurden Situationen der Filme und heutigen politischen Figuren wie Donald Trump werden aufgedeckt, wodurch eine spannende Reflexion über Humor und gesellschaftliche Normen entsteht.
28:40
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Sprachliche Mehrdeutigkeiten als Humorquelle
Die nackte Kanone nutzt sprachliche Mehrdeutigkeiten und Slapstick, um Humor zu erzeugen.
Dieser Humor setzt Kenntnis konventioneller Höflichkeiten und Sprachmuster voraus, die gebrochen werden.
insights INSIGHT
Realität überholt Filmkomik
Die Wirklichkeit überholt den Film: Donald Trump zeigt transgressives Verhalten ähnlich wie Frank Drebin.
Humor verliert Wirkung, wenn die Gesellschaft dieses Verhalten bereits normalisiert hat.
insights INSIGHT
Westlicher Imperialismus als Komödieninhalt
Die nackte Kanone entstand am Ende des Kalten Krieges und spiegelt westliches Selbstverständnis und imperialen Humor wider.
Figuren wie Frank Drebin symbolisieren selbstbewusste, aber trottelige Weltpolizei-Außenpolitik.
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Von 1988 bis 1994 sorgte Leslie Nielsen als Ltd. Frank Drebin in „Die nackte Kanone“ (The Naked Gun“ für Chaos und Klamauk. Die Trilogie genießt bis heute Kultstatus und erlebt jetzt mit Liam Neeson in der Hauptrolle eine Neuauflage. Viele Szenen aus den drei Erfolgsfilmen sind unvergessen und werden noch immer vielfach zitiert. Humor ist jedoch häufig kontextabhängig. Bisweilen lachen wir nicht mehr so unbefreit. Inzwischen ist mit Donald Trump ein Wiedergänger im Weißen Haus, zumindest in Bezug auf grenzüberschreitendes Verhalten und den permanenten Bruch mit den Konventionen. Von einem „new normal“ ist die Rede, was durch die omnipräsenten Krisen noch verstärkt wird. Es scheint, als habe die Filmreihe ihre Unschuld verloren, wenngleich wir die Vergangenheit lieber nicht verklären sollten: Die Slapstick-Einlagen und dummen Sprüche sollten uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass Drebin schon immer für eine aggressive Law-and-Order-Politik stand. Zudem hat er die Grenzen der Normalität – wie heute Trump – gehörig verschoben. Allerdings ist Drebin auch nicht einfach als rechter Kulturkämpfer abzutun, wie vor allem der zweite Teil deutlich macht. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der Filmanalyse!
Literatur:
Jürgen Link: Normalismus und Antagonismus in der Postmoderne. Krise, New Normal, Populismus. V&R. Affiliate-Link: https://amzn.to/46CKpQ7
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Wolfgang M. Schmitt
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