Der Parteitag des Bündnisses Sahra Wagenknecht in Bonn sorgte für Aufsehen mit Forderungen nach einem höheren Mindestlohn und einer Einschränkung des Asylrechts. Wagenknecht und ihre Fraktion kritisierten scharf die USA und betonten, dass die Vasallentreue ein Ende finden müsse. Zudem wird die besorgniserregende Suche nach Wahlhelfenden für die Bundestagswahl beleuchtet, während eine neue Studie über Geschwisterinteraktionen spannende Einblicke bietet. Die Dynamik innerhalb des BSW und die Herausforderungen, mit denen die Partei konfrontiert ist, werden ebenfalls diskutiert.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht kritisiert scharf die USA und strebt eine Abgrenzung zu extremen Positionen an, um Wähler zurückzugewinnen.
Die Suche nach Wahlhelfenden ist aufgrund der bevorstehenden Bundestagswahl besonders herausfordernd, wobei finanzielle Anreize zur Steigerung der Beteiligung eingesetzt werden.
Deep dives
Parteitag des Bündnis Sarah Wagenknecht
Der Parteitag des Bündnis Sarah Wagenknecht brachte eine kämpferische Atmosphäre mit der Absicht hervor, an Zustimmung zu gewinnen, obwohl die aktuellen Umfragewerte der Partei auf 5 Prozent gefallen sind. Die Mitglieder versicherten sich gegenseitig, dass die Medien die Situation verzerrten und die Stimmung innerhalb der Partei besser sei, als es den Anschein habe. Gleichzeitig erwartet die Partei, dass dies der Anfang einer umfassenden Wahlkampagne sein wird, um die Wähler zurückzugewinnen. In ihrem Wahlprogramm kombiniert das Bündnis soziale Forderungen, wie eine Vermögenssteuer und höhere Renten, mit konservativeren Positionen, wie der Entlastung des Mittelstands und der Rückkehr zu Energielieferungen aus Russland.
Kritik an den USA und Abgrenzung zur AfD
Ein bemerkenswerter Punkt auf dem Parteitag war die deutliche Kritik an den USA, die Sarah Wagenknecht mit dem Anspruch äußerte, einen Kanzler ohne Vasallenstatus zu wünschen. Das Bündnis sucht zudem eine klare Abgrenzung zur AfD, insbesondere angesichts der besseren Umfragewerte dieser Partei, was als ein Versuch interpretiert wird, protestierende Wähler zurückzugewinnen. Die Diskussion drehte sich auch um den Vorwurf, dass die AfD in enger Verbindung zum amerikanischen Großkapital steht, während das Bündnis sich als die einzige Protestpartei positioniert, die gegen diesen Kapitalismus kämpft. Diese strategische Neuausrichtung könnte darauf hindeuten, dass das Bündnis um Unterstützung von Wählern kämpft, die sich von extremen Positionen angezogen fühlen.
Mangelnde Wahlhelfer und Lösungen
Aktuell herrscht ein erheblicher Mangel an Wahlhelfenden in Deutschland, was auf die vorgezogenen Bundestagswahlen und die damit verbundene hastige Planung zurückzuführen ist. Um die Zahl der Wahlhelfenden zu erhöhen, setzen viele Kommunen auf finanzielle Anreize, wie höhere Wahlentschädigungen und kostenlose Verpflegung. Es wird auch empfohlen, verschiedene Bevölkerungsgruppen über die Bedeutung der Wahlhelfenden aufzuklären und diese Rolle zu fördern, um das Engagement zu steigern. Interessierte Bürger können sich unkompliziert online über die Websites ihrer Kommunen als Wahlhelfer registrieren lassen, was die Beteiligung an demokratischen Prozessen erleichtert.
Am gestrigen Sonntag hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Bonn seinen Parteitag abgehalten und unter anderem ihr Wahlprogramm verabschiedet. Man wollte den Mindestlohn erhöhen, das Asylrecht einschränken und Gas aus Russland beziehen. Außerdem hat Wagenknecht scharf die USA kritisiert, die BSW-Politikerin Sevim Dağdelen schloss sich an und sagte in Bonn: "Diese Vasallentreue gegenüber den USA, die muss endlich ein Ende finden." Laut aktuellen Umfragen kommt die Partei bundesweit nur noch auf etwa fünf Prozent. Wie präsentiert sich Wagenknecht und womit will das BSW Stimmen gewinnen? Lisa Caspari, Redakteurin für Innenpolitik bei ZEIT ONLINE, war beim Parteitag in Bonn dabei. Auch die SPD und die AfD sind am Wochenende zu Parteitagen zusammengekommen.
In sechs Wochen steht in Deutschland die Bundestagswahl an, doch aktuell fehlen noch Tausende Wahlhelfende: Insgesamt werden rund 650.000 Menschen gebraucht, die sicherstellen, dass die Wahl frei, fair und geheim abläuft. ZEIT-ONLINE-Autorin Anastasia Tikhomirova hat zu dem Thema recherchiert. Im Podcast erklärt sie, warum die Suche nach Wahlhelfenden dieses Jahr besonders schwierig ist und welche Auswirkungen die angebotenen Anreize haben.