In dieser Folge sprechen Historiker Alexander Sedlmaier und die Besetzer Til Schulz und René Rösler über den Frankfurter Häuserkampf. Sie schildern die erste Hausbesetzung 1970 in der Eppsteiner Straße und deren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Interessant sind die Entmietungspraktiken, die zu Protesten führten, sowie die Unterstützung von Bürgern. Außerdem wird die Eskalation des Konflikts und der Rückblick auf ähnliche Bewegungen in der DDR thematisiert. Ein spannender Einblick in den Kampf um Wohnraum und Gerechtigkeit!
14:38
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Erste Besetzung In Frankfurt
Eine Gruppe junger Leute besetzt am 19. September 1970 die Villa Eppsteiner Straße 47 in Frankfurt und bringt Putzzeug und Farbe mit.
Die Besetzer reparieren Heizungen, Fenster und Parkett, statt das Haus verfallen zu lassen.
insights INSIGHT
Bündnisse Schaffen Breite Unterstützung
Die Frankfurter Besetzungen verbanden Studenten, Wohnungssuchende und Arbeitsmigranten als politische Intervention.
Diese Bündniskraft half, breite Unterstützung in der Bevölkerung zu gewinnen.
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Prominente Solidarität Und Erfolg
Prominente Unterstützer wie Daniel Cohn-Bendit und Joschka Fischer solidarisieren sich mit den Frankfurter Besetzern.
Till Schulz erhielt später einen regulären Mietvertrag und lebte jahrzehntelang in der renovierten Wohnung.
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Am 19.9.1970 verschafft sich eine Gruppe junger Menschen Zutritt zu einem leerstehenden Gebäude in der Frankfurter City: die erste Hausbesetzung in Westdeutschland.
In diesem Zeitzeichen erzählt Anja Arp:
wie Zeitungen gegen Schlagstöcke schützen können,
über Hausbesetzungen in der DDR,
dass Angela Merkel zeitweise "schwarz" gewohnt hat,
warum es trotz Wohnungsmangel heute kaum noch Hausbesetzungen gibt.
Sie kommen mit Eimern, Putzlappen, Werkzeug und Farbe: Die Besetzer der Altbauvilla in der Eppsteiner Straße 47 im Frankfurter Westend reparieren Heizungen, Toiletten, Parkett und streichen die Wände in den verlassenen Wohnungen.
Damit durchkreuzen sie die Strategie der sogenannten "Entmietungen" im Westend – eine Praxis, bei der Mieter so lange schikaniert werden, bis sie ausziehen. Die leer stehenden Wohnungen werden zu Spekulationsobjekten, bereit zum Abriss und Verkauf an den Meistbietenden, damit darauf moderne Türme entstehen können.
Die Besetzer finden breite Unterstützung in der Bevölkerung – und Nachahmer in Berlin, Hamburg und Köln. Der Häuserkampf wird zunehmend politischer und eskaliert: Demonstranten liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei, die besetzten Gebäude werden gewaltsam geräumt.
In Frankfurt hat sich der Kampf gelohnt. Das erste besetzte Haus in der Eppsteiner Straße bleibt stehen, auch das Westend bleibt – zumindest teilweise – ein Wohngebiet.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviepartner:
Alexander Sedlmaier, Historiker, Bangor University
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