Drei Experten diskutieren über den Rechtsextremismus in Deutschland: die Veränderung der politischen Stimmung, Parallelen zur Weimarer Republik, Entwicklung rechtsextremer Parteien, völkisches Gedankengut, die Anfänge und Krisen der AfD, die Radikalisierung der Partei unter Björn Höcke, sowie die Rolle der Zivilgesellschaft für Freiheit und Demokratie.
Die Wurzeln des rechtsextremen Denkens reichen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück, wo der Alldeutsche Verband auf Expansion Deutschlands und Verklärung der deutschen Geschichte setzte.
Der Blut- und Bodenmythos betont die kulturelle Reinheit und Homogenität, lehnt Durchmischung ab und propagiert exklusive Rasse und Kultur.
Deep dives
Die Wurzeln des rechtsextremen Denkens
Die Wurzeln des rechtsextremen Denkens reichen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück, wo der Alldeutsche Verband mit seinem aggressiven Programm auf Expansion Deutschlands und die Verklärung der deutschen Geschichte eine Grundlage legte. Dieser Verband griff Minderheiten an und radikalisierte sich weiterhin, indem er die Deutschen zum 'Lebensraumgewinn' aufforderte.
Bedeutung des Blut- und Bodenmythos
Der Blut- und Bodenmythos, ein völkisches Konzept, betont die Verbindung von Blut und Heimatboden, die zu einer Annahme einer kulturellen Reinheit und Homogenität führt. Dieser Mythos, der die Vorstellung einer exklusiven Rasse und Kultur propagiert, lehnt eine Durchmischung von Lebensräumen und kulturellen Einflüssen ab, im Kern eine rassistische Ideologie.
Gefahr durch rechtsextreme Bewegungen
Rechtsextreme Bewegungen, wie die AfD und die Reichsbürger, stellen eine Bedrohung für die freiheitlich-rechtstaatliche Demokratie und das gesellschaftliche Zusammenleben dar. Die Radikalisierung und Gewalttendenz dieser Gruppierungen sind besorgniserregend, und eine konsequente Aufklärungsarbeit sowie klare Abgrenzung sind notwendig, um diesen gefährlichen Ideologien entgegenzutreten.
Herausforderungen durch die AfD
Die AfD verfolgt ein rechtsextremes Deutschlandkonzept, das auf Homogenität, Nationalismus und Gewaltherrschaft basiert. Die Partei unter Führung von prominenten Rechtsextremen wie Björn Höcke wird als ernste Gefahr für die Demokratie angesehen. Diskussionen über ein Parteiverbot und verstärkte Gegenmaßnahmen sind notwendig, um den politischen Extremismus einzudämmen.
In Europa und Deutschland werden rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien immer stärker. Die Stimmung im Land hat sich verändert, immer häufiger hört man die Sorge: "Das erinnert an Weimar!" Was das bedeutet, ist Thema in dieser Folge Eine Stunde History.
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Ihr hört in dieser "Eine Stunde History":
00:06:11 - Fabian Virchow, Politikwissenschaftler
00:16:02 - Oliver Decker, Rechtsextremismusforscher
00:35:28 - Hendrik Cremer, Deutsches Institut für Menschenrechte