WDR Zeitzeichen

Herstatt: Deutschlands erste große Bankenpleite

Dec 12, 2024
Die Herstatt-Bank, 1955 gegründet, stieg schnell zur zweitgrößten Privatbank Deutschlands auf. Ihre futuristische Devisenabteilung spekulierte erfolgreich bis zur Ölkrise von 1974. Der plötzliche Absturz führte zur Insolvenz und Panik unter den Gläubigern. In einer dramatischen Versammlung wurde die Rückzahlung für Kleingläubiger geregelt, während große Gläubiger massive Verluste erlitten. Die Pleite offenbarte globale Risiken im Finanzsystem und inspirierte regulatorische Reformen, die bis zur Finanzkrise 2008 nachhallten.
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ANECDOTE

Aufstieg Durch Netzwerke

  • Iwan David Herstatt gründete 1955 die Bank mit Kapital seines Schulfreundes Hans Gerling und baute ein riesiges Kundenportfolio auf.
  • Herstatt war ein Netzwerker und gewann 50.000 Kunden durch höhere Zinsen und aggressive Werbung.
INSIGHT

Nixon Öffnet Devisenmärkte

  • Die Aufhebung fester Wechselkurse nach Nixon öffnete Devisenspekulationen und neue Gewinnchancen.
  • Herstatt nutzte computergestützte Devisentermingeschäfte und wurde international zum Big Player.
ANECDOTE

Die Goldjungs Und Raumpatrouille Orion

  • Die Devisenabteilung nannte sich „Raumpatrouille Orion“ und bestand aus jungen Telefontradern, den sogenannten Goldjungs.
  • Diese Abteilung bewegte täglich bis zu vier Milliarden Mark und machte anfangs hohe Gewinne.
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