Sebastian Kurz, ehemaliger österreichischer Bundeskanzler und Außenminister, spricht über seinen rasanten Aufstieg in der Politik. Er erzählte, wie er mit nur 27 Jahren der jüngste Außenminister Europas wurde und die Flüchtlingskrise für sich nutzte. Themen sind seine frühe Erkenntnis über populistische Strömungen sowie die Herausforderungen, die seine Karriere prägten. Kurz beleuchtet auch die strategische Wendung der Flüchtlingspolitik in Österreich und seine Rolle als harter Politiker während der Migrationskrise.
Sebastian Kurz wurde 2013 mit 27 Jahren zum jüngsten Außenminister Europas ernannt und nutzte die Flüchtlingskrise strategisch, um seine politische Karriere voranzutreiben.
Durch seine aggressive Migrationspolitik und die Schließung der Balkanroute konnte Kurz seinen Einfluss erhöhen und sich als potenzieller Kanzler positionieren.
Deep dives
Sebastian Kurz und der Aufstieg in der Politik
Sebastian Kurz begann seine politische Karriere mit seiner Ernennung zum jüngsten Außenminister Europas im Jahr 2013, als er erst 27 Jahre alt war. Trotz fehlendem akademischem Titel stach er unter seinen Kollegen hervor und war dennoch sehr populär in der Bevölkerung. Diese Beförderung war eine strategische Entscheidung der damaligen ÖVP-Spitze, um die Wähler zurückzugewinnen, nachdem die großen Parteien an Einfluss verloren hatten. Kurz nutzte die Gelegenheit, um eine aggressive Integrationsagenda zu verfolgen, was ihm half, in der politischen Landschaft Österreichs Fuß zu fassen.
Die Flüchtlingskrise von 2015: Kurz' Wandel zum Hardliner
Die Flüchtlingskrise im Sommer 2015 führte zu einem entscheidenden Wandel in Kurz' politischer Positionierung, als er sich zum Hardliner in Flüchtlingsfragen entwickelte. Nach dem Kühllaster-Drama, bei dem 71 Flüchtlinge ums Leben kamen, wurde er Teil eines entscheidenden Teams, das die Flüchtlinge an der Grenze von Ungarn nach Österreich ließ. Kurz agierte, um die Kontrolle über die Flüchtlingssituation zurückzugewinnen, während er sich gleichzeitig von der damaligen Regierung unterschied und mit der Forderung nach einer strengen Migrationspolitik Vorstöße unternahm. Sein Ziel war es, den Fluss der illegalen Migranten nach Europa zu stoppen und damit die Wähler in Österreich hinter sich zu vereinen.
Kurz' Strategien zur Schließung der Balkanroute
Sebastian Kurz setzte sich aktiv dafür ein, die Balkanroute während der Flüchtlingskrise zu schließen und kämpfte dabei gegen politischen Widerstand innerhalb der Europäischen Union. Er reiste in die Staaten des Westbalkans, um sie davon zu überzeugen, keine neuen Flüchtlinge durchzulassen, und setzte sich für eine restriktive Asylpolitik ein. Seine Auftritte und Reden waren darauf ausgerichtet, sich als der verantwortungsbewusste Politiker zu positionieren, der das Flüchtlingsproblem in den Griff bekommt. Durch die Schließung der Balkanroute konnte Kurz einen wichtigen innenpolitischen Erfolg erringen und sich selbst als führenden Politiker im Umgang mit der Krise inszenieren.
Der Weg zur Kanzlerschaft: Kurz' Machtspiel
Mit dem zunehmenden Einfluss, den er durch seine harte Haltung gegen Migration erlangte, strebte Sebastian Kurz nach dem Kanzleramt und plante, die politische Landschaft Österreichs neu zu gestalten. Realisiert durch den richtigen Zeitpunkt und das öffentliche Interesse an seiner Politik, förderte er seine Präsenz in der ÖVP und stellte die Koalition mit der SPÖ infrage. Kurz' Umgestaltung der ÖVP und sein wahrscheinlicher Sieg in der nächsten Wahl war das Ergebnis seiner sorgfältigen Planung und seiner Fähigkeit, das Vertrauen der Wählerschaft zu gewinnen. Sein Aufstieg und das daraus resultierende Machtspiel gipfelten im Streben nach Führungspositionen, die er für sich selbst plante und umsetzte.
Teil 2 - Der Populist. Kurz wird jüngster Außenminister Europas, profitiert von der Flüchtlingskrise und bringt sich rechts der Mitte fürs Kanzleramt in Stellung
Sebastian Kurz erkennt früh, dass rechte Themen bei seinen Wählerinnen und Wählern ankommen. Und als er 2013 mit nur 27 Jahren zum Außenminister ernannt wird, geht es nicht mehr nur um Österreich, sondern um ganz Europa. Zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom STANDARD und vom Spiegel rekonstruieren wir in der zweiten Folge von Inside Austria, wie Kurz wieder einmal nach oben stolpert, wie er in seiner Rolle als Populist rechts der Mitte aufgeht und in Flüchtlingsfragen den Ton angibt. Und wir sehen uns an, wie er damals bereits sein nächstes Ziel, die Kanzlerschaft, ins Visier nimmt.
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