Heilende Drogentrips: Die Akte Psychedelische Medizin
Feb 22, 2025
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Hören Sie spannende Einblicke in die Welt der Psychedelika! Entdecken Sie, wie LSD und Magic Mushrooms möglicherweise bei Depressionen helfen können. Forscher erklären die faszinierenden Effekte dieser Substanzen auf das Gehirn und die Neuroplastizität. Erfahren Sie von persönlichen Erlebnissen und den Herausforderungen der psychiatrischen Therapie mit Psychedelika. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit rechtlichen Hürden und den Grenzen der aktuellen Forschung wird ebenfalls beleuchtet. Ein aufschlussreicher Blick auf die Zukunft der psychischen Gesundheit!
Psychedelische Substanzen wie LSD und Psilocybin bieten potenziell neue Ansätze zur Behandlung von psychischen Erkrankungen, insbesondere wo herkömmliche Therapien versagen.
Die Forschung zu Psychedelika hat seit den 2000er Jahren zugenommen, jedoch ist die Evidenz für ihre Wirksamkeit noch lückenhaft und umstritten.
Obwohl psychedelische Therapien vielversprechend sind, müssen die Risiken einer unsachgemäßen Anwendung und die Notwendigkeit therapeutischer Unterstützung berücksichtigt werden.
Deep dives
Die Herausforderung der psychischen Gesundheit
Psychische Erkrankungen wie Depressionen zählen zu den größten Problemen im Gesundheitswesen, mit über 9,5 Millionen diagnostizierten Fällen in Deutschland im Jahr 2022. Standardbehandlungen, insbesondere Antidepressiva, zeigen oft nur begrenzte Wirksamkeit, vergleichbar mit Placebo. Diese unzureichenden Ergebnisse führen dazu, dass dringend nach alternativen Behandlungsmethoden gesucht wird. Psychedelische Substanzen wie LSD, Psilocybin und Ecstasy werden von Forschern als mögliche Lösungen für psychische Leiden in Betracht gezogen.
Die Geschichte der Psychedelika in der Medizin
Psychedelika wie LSD und Psilocybin haben eine lange Geschichte in der medizinischen Forschung, die bis in die 1940er Jahre zurückreicht. Albert Hofmann, der Entdecker von LSD, erkannte das Potenzial dieser Substanzen zur Behandlung psychischer Erkrankungen, bevor sie aufgrund ihrer Verwendung in der Hippie-Bewegung verboten wurden. Der Verbot führte zur Stilllegung der Forschung an psychedelischen Drogen, bis wieder Interesse an deren medizinischem Nutzen in den 2000er Jahren aufkam. Rick Doblin und seine Organisation MAPS haben maßgeblich dazu beigetragen, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Forschung an Psychedelika zu verbessern.
Wirkmechanismen von Psychedelika
Die verbindenden Wirkmechanismen von Psychedelika wie LSD und Psilocybin sind Gegenstand intensiver Forschung und es gibt mehrere Theorien dazu. Eine Theorie besagt, dass Psychedelika die Neuroplastizität des Gehirns erhöhen und so neue neuronale Verbindungen schaffen. Eine andere Theorie schlägt vor, dass der Konsum der Substanzen eine kritische soziale Phase öffnet, in der das Gehirn besonders auf Veränderungen reagiert. Schließlich gibt es die Hypothese, dass eine Desynchronisierung von neuronalen Netzwerken während des Trips die Wahrnehmung und emotionale Verarbeitung stark beeinflusst.
Klinische Studien und herausfordernde Evidenz
Die Anzahl klinischer Studien zu Psychedelika hat in den letzten Jahren zugenommen, doch die Evidenz bleibt lückenhaft und umstritten. Eine der größten Studien, die Psilocybin als Behandlung gegen Depressionen untersuchte, zeigte vielversprechende Ergebnisse, aber auch Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen den Teilnehmern. Ähnliche Resultate wurden für MDMA in der Behandlung von posttraumatischer Belastungsstörung erzielt, doch die FDA genehmigte die Zulassung nicht aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Verblindung und Standardisierung von Psychotherapie. Diese Herausforderungen machen es schwierig, definitive Aussagen über die Wirksamkeit der Psychedelika zu treffen.
Potenzial und Risiken der psychedelischen Therapie
Obwohl psychedelische Therapien vielversprechend sind, gibt es auch Risiken, die nicht ignoriert werden dürfen. Emotionale Erfahrungen während der Einnahme können sowohl heilsam als auch potenziell belastend sein, wenn keine angemessene Unterstützung vorhanden ist. Die Verwendung von Psychedelika zur Selbsttherapie kann gefährlich sein, deshalb ist eine kontrollierte Anwendung unter therapeutischer Anleitung entscheidend. Es wird weiterhin gefordert, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu ändern, um Forschung und therapeutische Anwendungen im Einklang mit der Sicherheit der Patienten zu ermöglichen.
LSD, Magic Mushrooms, MDMA – klingt eher nach Rave als nach Rezept. Manche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoffen aber, Drogentrips könnten bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen helfen. Die Science Cops finden einige Studien, die das stützen. Ganz so eindeutig ist die Sache am Ende aber nicht!
Wir sollen für euch ermitteln? → sciencecops@wdr.de
Und noch ein Podcast-Tipp: Wenn ihr mehr über Magic Mushrooms wissen wollt und euch interessiert, wie ihr Wirkstoff gerade die Forschung an einem Mittel gegen Depressionen aufmischt, dann hört in diese Folge des Weltspiegel Podcasts „Magic Mushrooms: Kann der Trip uns heilen?“ rein. https://afm.zlyde.com/#/publish/Magic_Mushrooms_WeltspiegelPodcast?p=qsc
Hier sind unsere wichtigsten Quellen für diese Folge (alle findet ihr auf www.quarks.de/podcast/quarks-science-cops-psychedelische-medizin/)
Shipper, S et al.: Psychedelic‐assisted therapy for treating anxiety, depression, and existential distress in people with life‐threatening diseases (Cochrane Database of Systematic Reviews, 2024) https://doi.org/10.1002/14651858.CD015383.pub2
Lii TR et al. Randomized trial of ketamine masked by surgical anesthesia in patients with depression (Nature Mental Health, 2023) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10769130/
FDA rejects ecstasy as a therapy: what’s next for psychedelics? (Nature News, 2024) https://www.science.org/content/article/fda-rejected-mdma-assisted-ptsd-therapy-other-psychedelics-firms-intend-avoid-fate
Smith, Dana: Psychedelics Are a Promising Therapy, but They Can Be Dangerous for Some (The New York Times, 2023) https://www.nytimes.com/2023/02/10/well/mind/psychedelics-therapy-ketamine-mushrooms-risks.html
Passie, Torsten: The History of MDMA (Oxford University Press, 2023) https://books.google.de/books?id=KSvCEAAAQBAJ&pg=PA6&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
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